Interview

Super League – Real Madrids Präsident Florentino Pérez schlägt Alarm: „Wir sterben alle“

Die offiziell verkündete Gründung einer Super League stellt Fußball-Europa auf den Kopf! Präsident der geplanten Elite-Liga ist kein geringerer als das Oberhaupt von Real Madrid: Florentino Pérez. Der 74 Jahre alte Spanier hat sich in der spanischen Fußball-Talksendung „El Chiringuito“ gestellt und das revolutionäre Vorhaben erklärt. Dabei zeichnete er ein düsteres Bild vom gegenwärtigen Fußball und der Champions League in ihrer aktuellen Form. REAL TOTAL liefert die Aussagen von Pérez.

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Pérez hat bei „El Chiringuito“ ein düsteres Bild des aktuellen Fußballs gezeichnet – Foto: Atresmedia

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01:40 Uhr: Ticker-Ende

Das soll es dann auch gewesen sein. Pérez hat sich noch zu einigen Personalien wie Zinédine Zidane, Sergio Ramos, Cristiano Ronaldo und Kylian Mbappé geäußert. Dies behandelt REAL TOTAL in einem gesonderten Artikel. Danke für das Reinklicken und bis bald!

01:30 Uhr: Super-League-Thema beendet

Die Gesprächsrunde mit Pérez zum heiklen Super-League-Thema ist beendet. Der Präsident präsentierte sich ziemlich energisch und gestenreich bei seinen Äußerungen zur Super League. Es war zu spüren: Er steht hinter diesem Projekt, er ist davon überzeugt – zeichnete daher ein überaus düsteres Bild vom momentanen Fußball.

Die Schlüsselaussagen von Florentino Pérez:

  • Das Interesse am Fußball sinkt bei der jungen Zielgruppe
  • Die Champions League verspricht in ihrer Form keine hohe Einnahmen
  • Die Champions League ist erst ab dem Viertelfinale interessant
  • Das Jahr 2024 ist ein zu später Zeitpunkt für eine Reform
  • Die Super League kommt allen Klubs zugute
  • Die Super League ist kein geschlossener Wettbewerb
  • Die Super League würde Einnahmen erhöhen und den Fußball retten

01:24 Uhr: „Viel an der Kritik ist falsch“

Die Super League stößt europaweit auf reichlich Kritik: Es komme nur den Top-Klubs zugute, es sei sportlich nicht fair, Top-Spiele drohen auf Dauer ebenso den Reiz zu verlieren. Pérez dazu: „Wir werden es noch mal erklären müssen, denn viel an der Kritik ist falsch. Wir werden jede Woche die besten Spiele sehen, die die vier Milliarden Fans interessieren. Ich muss sagen, dass mich die Bosheit überrascht hat. Man muss es erklären, denn wenn es heißt, es sei eine geschlossene Liga, dass Geld gehe nur zu den Reichen… dann wollen die Leute es nicht. Man muss das Geld erstmal bekommen, um es dann unter allen zu verteilen.“

01:19 Uhr: „Wir könnten ein Jahr warten“

Pérez: „Wir werden mit der UEFA und der FIFA reden. Wenn es eine Einigung gibt, würden wir nächste Saison beginnen. Wir könnten ein Jahr warten, wenn es keine Einigung gibt. Gibt es sie bis August nicht, ist die Sache nicht verworfen. Ich werde daran arbeiten und die restlichen Klubs auch.“

01:16 Uhr: Talk-Gäste konfrontieren Pérez

Im Studio von „El Chiringuito“ haben sich nun die weiteren Talkgäste eingefunden. Jeder von ihnen stellt Pérez die eine oder andere Frage. Es geht mehr ins Detail, um die Perspektive kleinerer LaLiga-Vereine, die aus seiner Sicht fehlende wirtschaftliche Transparenz der UEFA. Pérez unterstreicht dazu ein ums andere Mal, dass junge Menschen das Interesse am Fußball verlieren, ihre Aufmerksamkeitsschwelle nicht so hoch ist. Es brauche daher Veränderungen.

01:03 Uhr: Super-League-Verkündung – warum jetzt?

Pérez: „Weil es an der Zeit war, damit wir die kommende Saison schnell beginnen können. Wir arbeiten viel daran, seit mehr als zwei Jahren. Die Pandemie hat uns den letzten Stoß gegeben. Ohne die Pandemie hätten wir einen Umsatz von 900 Millionen Euro gehabt, so waren es aber 600. Die Situation ist sehr schlecht.“

00:58 Uhr: „Fußball in freiem Fall“

Pérez geht es nach eigener Aussage einzig und allein um das Wohl des Fußballs. Er habe keine persönlichen Interessen: „Für uns geht es um die Zukunft des Fußballs. Einigen Personen ist das egal, weil sie ihre Privilegien nicht verlieren wollen. Der Fußball befindet sich momentan in einem freien Fall!“

00:54 Uhr: Wie lange Super-League-Boss, Florentino?

Pérez ist im März 74 Jahre alt und kürzlich zum Real-Boss wiedergewählt worden. Wie lange will er das Amt des Super-League-Präsidenten einnehmen? „Ich weiß nicht, wie lange. So lange, bis man mich rauswirft.“

00:52 Uhr: Nur Top-Duelle irgendwann auch langweilig? Das sagt Pérez

Duelle wie etwa ein Real Madrid-ManCity könnten dann auf Dauer doch genauso langweilig werden, wenn sie immer wieder aufeinandertreffen, oder nicht? Pérez: „Die Spiele zwischen den großen Vereinen sind attraktiver und generieren mehr Geld. Das Geld wird dann geteilt. Ich denke nicht, dass Spiele zwischen zwei unbekannten Klubs attraktiver sind und sich die vier Milliarden Fußballfans auf der Welt dafür den Fernseher einschalten.“

00:50 Uhr: „Neue Generation hat andere Gewohnheiten“

Pérez bekräftigt, doch bitte zu verstehen, dass das Leben aus Veränderungen besteht. „Das Leben hat sich verändert und verändert sich. Es ist nicht dasselbe wie vor zehn Jahren. Die neue Generation hat andere Gewohnheiten, wir müssen darauf antworten. An der Champions League besteht Jahr für Jahr weniger Interesse“, so der 74-Jährige.

00:43 Uhr: „Liga für den Fußball, nicht für die Reichen“

Elite-Liga, geschlossene Liga? Pérez will davon nichts wissen: „Es wurde behauptet, es sei eine Liga für die Reichen. Das ist nicht wahr. Es ist eine Liga für den Fußball. Wir werden erklären, dass es eine gute Möglichkeit ist, alle zu retten. Und eines wird vergessen: Wir haben eine Verpflichtung gegenüber den Fans, die wettbewerbsfähige Wettbewerbe wollen.“

00:41 Uhr: Pérez über Champions League: „Wir sterben alle“

Pérez beharrt darauf, dass die Königsklasse in ihrer aktuellen Form ausgedient hat: „Mit den aktuellen Einnahmen durch die Champions League sterben wir langsam dahin. Weniger Publikum, weniger Geld. Wir sterben alle! Die großen, die mittleren, die kleinen Klubs.“

Pérez hat bei „El Chiringuito“ ausführlich Stellung bezogen – Foto: Atresmedia

00:39 Uhr: Pérez kritisiert UEFA-Präsidenten

Aleksander Čeferin hatte Juventus-Präsident Andrea Agnelli, Vizepräsident der Super League, unter anderem als Lügner diffamiert. Agnelli habe gemeint, an den Super-League-Plänen sei nichts dran. Pérez geht mit Čeferin scharf ins Gericht: „Das ist eine sehr schlechte Art und Weise gegenüber einem Präsidenten eines historischen Klubs. Die UEFA muss anders auftreten, wir wollen keinen Präsidenten, der einen anderen Präsidenten beleidigt. Du kannst dafür sein, dagegen sein, es nicht verstehen… Aber solche Dinge dürfen nicht passieren.“

00:36 Uhr: Warum Klubs wie PSG oder FC Bayern nicht dabei?

Pérez: „Wir haben PSG nicht eingeladen, sondern die Gründung mit den zwölf Klubs erst einmal abgeschlossen. Auch die beiden deutschen Vereine haben wir nicht eingeladen. Wir sind zwölf und können noch 15 werden.“

Zur ablehnenden Haltung des FC Bayern sagt er: Pérez: „Ich weiß nicht, warum. Jemand hat gesagt, dass es mit den nationalen Ligen dann vorbei wäre. Schwachsinn! Die Liga ist das Fundament aller Wettbewerbe.“

00:34 Uhr: „Champions League vor Viertelfinale nicht interessant“

Pérez: „Die Champions League ist ab dem Viertelfinale interessiert, davor nicht wirklich. Wenn wir das so die ganze Saison über haben, ist das unschlagbar.“

00:28 Uhr: Pérez rechnet nicht mit sofortigem CL-Ausschluss

Pérez glaubt nicht daran, dass Real sofort, also vor dem Halbfinale kommende Woche, aus der Königsklasse ausgeschlossen wird: „Nein. Sicher nicht. Das ist unmöglich.“

00:26 Uhr: Real-Stars „können komplett gelassen bleiben“

Wie sollen sich beispielsweise die Real-Profis verhalten, wenn die UEFA damit droht, dass sie bei einer Umsetzung der Super League nicht wieder für ihre Nationalmannschaften spielen dürfen? „Sie können komplett gelassen bleiben, weil das nicht passieren wird. Sie hat keinen Grund, jemanden zu bedrohen. Niemand hat etwas Schlechtes getan“, so Pérez.

00:22 Uhr: Pérez stichelt: CL-Reform „nicht verstanden“

Wann soll es losgehen? Pérez: „So schnell wie es geht. Wir werden mit der UEFA und der FIFA sprechen.“ Der am Montag verabschiedeten Champions-League-Reform zur Saison 2024/25 kann der Präsident nichts abgewinnen. Er stichelt: „Bei allem Respekt: Ich habe das nicht verstanden. Es schafft auch nicht die notwendigen Einnahmen, um den Fußball zu retten. Wir wollen den Fußball verbessern und retten. Ihr Format funktioniert aus unserer Sicht nicht. Ich habe mit allen Ligen, allen Verbänden gesprochen. Niemand versteht es. Dazu sagen sie, dass es damit 2024 anfängt. 2024 sind wir tot. Es gibt Klubs, die Hunderte von Millionen verloren haben.“

00:19 Uhr: Pérez stellt klar: Super League tut allen gut

Pérez stellt klar, dass das Geld, das die Super League generiert, letztlich allen guttun würde: „Das Geld ist für alle da. Es stellt sich dar wie eine Pyramide: Wenn wir Geld haben und es nicht verlieren, fließt es zu jedem hin – weil wir Spieler verpflichten, weil wir solidarisch sein können. Aber wenn kein Geld generiert wird… Es ist keine geschlossene Liga, das stimmt nicht. Wir haben nie an so etwas gedacht. “

00:12 Uhr: „Der Fußball verliert an Interesse“

Werbung vorbei. Jetzt geht’s richtig los! Pérez: „Der Fußball muss sich verändern und an die Zeit anpassen. Er verliert bei den jungen Menschen an Interesse, auch die Champions League. Von daher mussten wir etwas tun. Und die Pandemie hat uns gezeigt: Wir müssen es sofort tun, um diesen Sport auf der Welt attraktiver zu machen. Es gibt immer Veränderungen. Die Großen spielen unter sich, das ist attraktiv. Alles, was ich tue, ist zum Wohle des Fußballs. Der Fußball befindet sich in einer kritischen Lage.“

00:04 Uhr: Werbung

Nach den ersten Worten von Pérez geht es in die Werbung. Danach geht es dann richtig los mit dem Gespräch.

00:01 Uhr: Los geht’s!

Pérez spricht von einer „sehr schlechten Situation“, die der Fußball erlebt und argumentiert mit den eingebrochenen Umsätzen der Klubs durch die Corona-Pandemie. „Die wichtigen Klubs in England, Italien und Spanien müssen eine Lösung für eine sehr schlechte Situation finden. Wenn du nach den TV-Einnahmen keine weitere Einnahmen hast, muss man das mit attraktiveren Spielen auffangen. So haben wir angefangen, zu arbeiten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir anstelle von der Champions League unter der Woche eine Super League schaffen, mit der wir fähig wären, die verlorenen Einnahmen wieder einzuholen.“ Es brauche „wettbewerbsfähigere und attraktivere Spiele“.

23:47 Uhr: Gleich beginnt „El Chiringuito“

Gleich beginnt „El Chiringuito“. Um Punkt null Uhr geht es los. Mal sehen, wann das Gespräch mit Pérez dann genau beginnt und wie lange es dauert. Üblicherweise dauert die Talksendung immer rund zweieinhalb Stunden.

23:07 Uhr: Fliegt Real sofort aus der Champions League?

Möglicherweise kommt Real Madrid sowie auch Halbfinalgegner FC Chelsea und ManCity die Teilnahme an der Super-League-Gründung teuer zu stehen. Die UEFA prüft Medienberichten zufolge einen sofortigen Ausschluss der Vereine aus der Königsklasse. Sie stehen gemeinsam mit Paris Saint-Germain, das Stand jetzt kein Super-League-Beteiligter ist, in der Runde der letzten Vier. Am Dienstag möchte die UEFA diesbezüglich erstmals tagen. Das Halbfinale beginnt am 27. April mit dem Duell zwischen Real und Chelsea.

22:47 Uhr: Super League? Das denken die REAL TOTAL-Leser

In einer aktuellen Umfrage von REAL TOTAL sprechen sich 78 Prozent gegen die Einführung einer Super League aus. 22 Prozent sind dafür. 45 Prozent rechnen damit, dass das Projekt wirklich in die Tat umgesetzt wird. 55 Prozent glauben: daraus wird nichts. An dem laufenden Voting teilgenommen haben bisher rund 6.000 Leser.

22:35 Uhr: Reaktionen auf die Super League

Hat die Super League überhaupt eine Chance? Letzten Endes sind es die Konsumenten, also die Fans, die das mit ihrem Interesse oder eben Desinteresse an dem Wettbewerb entscheiden. Die ersten Reaktionen fallen europaweit zumeist negativ aus. Sowohl in den sozialen Netzwerken als auch vor Ort an Stadien bringen Anhänger ihre Enttäuschung über die Geldgier ihrer Vereine zum Ausdruck.

Vor der Heimstätte von Liverpool an der Anfield Road hängen etwa schwarze Transparente mit der Aufschrift „LFC-Fans gegen die europäische Super League“ und „Schäm dich R.I.P LFC 1892 – 2021“. Auch etliche Profis, Ex-Profis, Verbände und ihre Funktionäre erhoben ihre Stimmen, um sich gegen das Vorhaben auszusprechen.

Super League
Liverpool-Fans protestieren gegen die Super League – Foto: IMAGO / PA Images

22:12 Uhr: Format der Super League

Das Format des Wettbewerbs soll laut der Super League wie folgt aussehen:

  • 20 teilnehmende Klubs, 15 Gründungsmitglieder und fünf weitere Teams, die jede Saison die Chance haben, sich zu qualifizieren. Grundlage für die Qualifikation der weiteren Klubs sind die Ergebnisse aus der jeweils vorgegangenen Saison.
  • Spiele unter der Woche, sodass alle Klubs weiterhin an ihren jeweiligen nationalen Wettbewerben teilnehmen können. So wird der traditionelle Kalender der heimischen Ligen als Kern des Vereinsfußballs geschützt.
  • Beginn im August, mit zwei Gruppen zu jeweils zehn teilnehmenden Klubs. Die Mannschaften spielen Hin- und Rückspiele. Die besten drei je Gruppe qualifizieren sich automatisch für das Viertelfinale. Die Teams auf Position vier und fünf konkurrieren in jeder Gruppe in einem Playoff mit zwei Spielen um die restlichen Viertelfinalplätze. Die Teilnehmer des Finalspiels werden in der K.o.-Phase mit Hin- und Rückspiel ermittelt. Das Finale findet Ende Mai als Entscheidungsspiel an einem neutralen Ort statt.

22:00 Uhr – Florentino Pérez ab Mitternacht im spanischen TV

Die in der Nacht zu Montag erfolgte Bekanntgabe der offiziellen Gründung einer Super League hat ein Beben in der Fußballwelt ausgelöst. Real Madrid, FC Barcelona, Atlético Madrid, Juventus Turin, AC Mailand, Inter Mailand, Manchester United, Manchester City, FC Liverpool, FC Chelsea, FC Arsenal und Tottenham Hotspur sind die Gründungsvereine des neuen Wettbewerbs und haben in einer gemeinsamen Presseerklärung mitgeteilt, ihren neuen internationalen Wettbewerb so schnell wie möglich an den Start bringen zu wollen. Sie würden die Champions League der UEFA damit verlassen.

Vorsitzender der Super League ist kein geringerer als Florentino Pérez, erst zuletzt bei Real als Präsident bis 2025 wiedergewählt. Der 74 Jahre alte Spanier stellt sich nun in der spanischen Fußball-Talksendung „El Chiringuito“ und erklärt den Plan, der den europäischen Fußball revolutionieren würde. Pérez folgt einer Einladung von Moderator Josep Pedrerol.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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