
Supercopa: Austragung 2020 bis 2022 in Saudi-Arabien
SAUDI-ARABIEN. Die Supercopa de España bringt einige Änderungen mit sich! Wie bereits 2018 in Marokko findet die Supercopa auch in diesem Jahr nicht in Spanien statt, sondern genau genommen gleich für die Jahre 2020 bis 2022 in Saudi-Arabien. Dass das Turnier vorerst für drei aufeinanderfolgende Austragungen nicht auf heimischem Boden stattfinden wird, hat natürlich Gründe. Laut übereinstimmenden spanischen Medienberichten hat der Verband RFEF für die Vergabe der Veranstaltung an Saudi-Arabien insgesamt 120 Millionen Euro kassiert, wovon die Hälfte an die teilnehmenden Klubs fließen soll.
Eine ordentliche Summe Geld, die der Verband durch eine nationale Austragung nicht hätte erhalten. Doch insbesondere bei Fans, Medien und Rundfunkanstalten kam die Bekanntgabe nicht sonderlich gut an. Während gerade die Fans der Finalteilnehmer aus Spanien einen deutlich weiteren Reiseweg auf sich nehmen müssen, um ihre Mannschaften zu unterstützen (lässt vor allem schon innerhalb Spaniens die Auswärtskultur zu wünschen übrig), verzichten TV-Sender teilweise sogar freiwillig auf die Übertragung aus Saudi-Arabien.
Kritik an Verachtung der Menschenrechte
So wird der öffentlich-rechtliche spanische TV-Sender TVE kein Angebot für die Übertragung aus Saudi-Arabien anbieten. Mit der Begründung, dass die Menschenrechte dort nach wie vor verachtet werden. “Wir glauben, dass wir besser daran sind, wenn wir nicht für die Rechte der Supercopa bieten, die in einem Land ausgetragen wird, in dem die Menschenrechte nicht geachtet werden”, wird ein Sprecher des TV-Senders von der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Ebenso schauen Fans aus Deutschland in die Röhre, denn weder DAZN noch SKY oder Sport1 übertragen die Supercopa in diesem Jahr.
Um das Image aufzubessern, soll eine besondere Rolle des spanischen Superpokals in Saudi-Arabien hingegen den Frauen zu gute kommen. Denn diese dürfen in Saudi-Arabien erst seit 2018 Fußballspiele besuchen und erhalten nun während der Austragung zwischen den spanischen Top-Teams kostenlosen Zugang zu den Stadien.
Turniermodus erstmals mit vier Teams
Wie bereits der Austragungsort ein anderer ist, wurde auch der Turniermodus reformiert. War es ansonsten bis 2018 ein Finale aus Hin- und Rückspiel und 2018 nur eine Partie, wird fortan im “Final Four”-Modus gespielt. Bedeutet: Vier Teams nehmen teil – zwei Mal Halbfinale, ein Finale.
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Meister, Vizemeister, Pokalsieger, Vizepokalsieger – so die (eigentliche) Konstellation der reformierten Supercopa. Theoretisch wäre so für die Königlichen kein Platz gewesen in der diesjährigen Austragung. Doch da der FC Barcelona als Meister und Vizepokalsieger gleich zwei Startplätze belegt, rutschen die Madrilenen nach. Aber nicht, da Real in der Meisterschaft als Drittplatzierter besser abgeschnitten hat, sondern weil es im Vergleich mit dem ebenfalls im Halbfinale ausgeschiedenen Betis Sevilla eine erfolgreichere Pokal-Historie aufweist. Die Blancos gewannen den Wettbewerb bislang 19 Mal, die Andalusier zweimal.
Spielort der Supercopa 2020 ist die Küstenstadt Dschidda
Neben Real Madrid nehmen somit auch noch Atlético Madrid, der FC Barcelona und der FC Valencia teil. Die Supercopa 2020 wird in der Küstenstadt Dschidda ausgetragen. Im Halbfinale am 8. Januar ab 20 Uhr treffen die Königlichen auf den FC Valencia, das wurde im Vorfeld so ausgelost. Barcelona und Atlético duellieren sich am 9. Januar zur gleichen Uhrzeit.
Kommt die Truppe von Trainer Zinédine Zidane weiter ins Finale, wird am 12. Januar ab 19 Uhr (im REAL TOTAL-Liveticker) um die Trophäe gespielt. Für Real Madrid geht es damit gleich um den ersten Titel im neuen Jahr(zehnt). Gewonnen haben die Königlichen den Pokal bislang zehnmal – zuletzt 2017 gegen den FC Barcelona (5:1 nach Hin- und Rückspiel). Sieger der letzten Austragung (2018) und gleichzeitig Titelhalter (13) sind die Katalanen.
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