
Tuchel: „Haben nicht die größte Chance“
LONDON. „Angesichts des Ergebnisses des Hinspiels, des Wettbewerbs, des Gegners und des Stadions haben wir nicht die größte Chance. Es ist unwahrscheinlich, aber es ist einen Versuch wert, und ein Versuch bedeutet, dass wir unser Bestes geben und unser volles Potenzial ausschöpfen werden. Das ist es, was es ist, es ist ein großer Abend“, stellte Thomas Tuchel am Montagvormittag in London vor dem Abflug nach Madrid klar.
Der Coach des FC Chelsea verkündete für das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) vier Ausfälle: „Callum Hudson-Odoi fällt aus, Ben Chilwell auch, Romelu Lukaku wird nicht mitreisen, César Azpilicueta wurde negativ getestet und ist im Team. Ross Barkley ist krank.“ Aber dies soll nichts daran ändern, dass die „Blues“ alles versuchen werden, um das 1:3 aus dem Hinspiel wettzumachen.
„Eine Bühne, auf der man über sich hinauswachsen kann“
„Es ist eine der größten Herausforderungen, als Auswärtsteam im Bernabéu aufzutreten, vor allem wenn man ein bestimmtes Ergebnis braucht“, weiß Tuchel jedoch, räumte aber ein: „Es ist immer noch einen Versuch wert und es ist immer noch eine Bühne, auf der man über sich hinauswachsen kann. Wir müssen überdurchschnittliche Leistungen bringen. Es ist eine große Erfahrung, aus der wir lernen können, und vielleicht eine Erfahrung, die wir nutzen können, um eine bessere Leistung zu erzielen.“
Der FC Chelsea sorgte am vergangenen Samstag mit einem furiosen 6:0 in der Premier League gegen den FC Southampton für einen Befreiungsschlag, während Real Madrid in LaLiga souverän mit 2:0 gegen den FC Getafe siegte. Tuchel meinte vor dem Rückspiel gegen die Madrilenen allerdings: „Wir haben einen großen Nachteil, was die Körperlichkeit angeht, denn Real Madrid spielt die ganze Saison mit fünf Auswechselspielern und wir spielen in der körperbetontesten Liga. Wir hatten im Hinspiel Probleme mit unserem Gegenpressing und damit, die Intensität in den Läufen zu finden. Wir werden einen Weg finden müssen, um körperbetonter zu spielen.“
Auswärts im Estadio Santiago Bernabéu, so Tuchel, bräuchte der FC Chelsea „nichts anderes als ein phantastisches Drehbuch“. Der deutsche Übungsleiter, der die Londoner in der Vorsaison zum Henkelpott-Triumph führte, betonte: „Die Aufgabe und Herausforderung ist unglaublich hart. Wir dürfen träumen, es ist manchmal wichtig, sich Dinge vorzustellen und davon zu träumen. Das wird den Fokus nicht verschieben, wir werden unser Team unterstützen und uns anstrengen. Es ist Sport und es ist ein Spiel, und das ist das Schöne an diesem Spiel, dass immer alles möglich ist.“
Kovačić erinnert sich an „Remontada“ gegen Wolfsburg
Dass im Fußball alles möglich ist, das weiß auch Mateo Kovačić, der von 2015 bis 2018 bei Real Madrid spielte, ehe er zum FC Chelsea abwanderte. Der Kroate sprach auf der Pressekonferenz vor seiner Rückkehr ins Bernabéu ebenso – und erinnerte sich in diesem Zuge an die Aufholjagd aus der Champions-League-Saison 2015/16: Die Königlichen verloren im Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg im Hinspiel mit 0:2, setzten sich in Madrid aber mit 3:0 durch – dank eines Hattricks von Cristiano Ronaldo.
„Ich war bei einem dabei, als wir 2:0 zurücklagen und wir ins Bernabéu kamen und 3:0 gewannen“, blickte der Mittelfeldspieler zurück und hielt auch deshalb fest: „Fußball ist immer eine Überraschung und wir müssen mehr als 100 Prozent geben“ Ob dem amtierenden Champions-League-Sieger im Bernabéu das Wunder gelingt? Die Blancos dürften es mit allen Mitteln zu unterbinden versuchen.
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