
Toni Kroos: Saison 2021/22 „realisiert und verarbeitet“
MADRID. Wenn Real Madrid am 8. Juli, dieses Datum ist jedenfalls im Umlauf, wieder das Training aufnimmt und seine Vorbereitung auf die Saison 2022/23 startet, wird Toni Kroos bereits mit von der Partie sein. Anders als so mancher Mitspieler, die peu à peu nachträglich zum Team stoßen, ist er kein Nationalspieler mehr, weshalb für ihn nach dem Champions-League-Triumph gegen den FC Liverpool (1:0) umgehend Urlaub angesagt war.
Den großen Erfolg im wichtigsten Vereinswettbewerb des Weltfußballs habe e in der freien Zeit „definitiv realisiert und auch ein Stück weit natürlich verarbeitet“, sagte der 32-Jährige in einem Interview mit dem Bezahlsender SKY und schwärmte: „Das war schon ganz klar einer der absolut größten Erfolge für mich, einer der größten Momente dieser Abend in Paris.“
Zugetraut hatten Real den großen Coup in der Königsklasse Monate zuvor wohl nur die größten Optimisten. Auch in jeder einzelnen K.o.-Runde gegen Paris Saint-Germain (0:1, 3:1), den FC Chelsea (3:1, 2:3 n. V.) und Manchester City (3:4, 3:1 n. V.) sowie im Endspiel gegen die „Reds“ galten die Madrilenen stets als Außenseiter.
„Hatte Gefühl, Champions-League-Sieg wird fast unmöglich“
Kroos hatte ebenso nicht unbedingt mit dem 14. Europapokal in der Real-Geschichte im Jahr 2022 gerechnet. „Du fängst eine Saison an mit großen Zielen. Manchmal hast du auch schon das Gefühl, die sind realistisch zu erreichen. Vergangene Saison hatte ich das Gefühl, die Champions League zu gewinnen, wird fast unmöglich. Aber wir haben es geschafft. Das war definitiv auch für mich ein Stück weit überraschen über die ganze Saison gesehen“, gestand der Weltmeister von 2014 und inzwischen fünfmalige Champions-League-Sieger.
Letztlich bezeichnet Kroos den Titelgewinn aber als „sehr verdient“ – allen voran natürlich wegen der Kontrahenten, die ausgeschaltet werden konnten.
„Wenn man die alle schlägt, war es nicht grundsätzlich Glück“
„Wenn man noch Bayern München dazu nimmt, sind es die fünf stärksten Gegner, auf die man überhaupt aktuell in Europa treffen kann, würde ich sagen. Von daher: Wenn man die alle am Stück schlägt, war es nicht grundsätzlich Glück – da bin ich weit von entfernt. Natürlich auch zwischendurch mal mit einer Portion Glück. Natürlich auch PSG und Chelsea, ohne Frage, aber speziell City und Liverpool, die in meinen Augen während der gesamten Saison irgendwie vielleicht ein Level über allen anderen gespielt haben: Die dann noch am Stück hintenraus nach einer langen Saison zu schlagen, das hätte ich vielleicht nicht ganz so erwartet“, so der Taktgeber, der nun schon in seine neuntes Jahr als Königlicher geht.
Vertraglich gebunden ist Kroos an Real bis zum 30. Juni 2023. Ob er diesen nochmals um zwölf oder gar 24 Monate verlängert, möchte er kurzfristig, also erst im kommenden Kalenderjahr, entscheiden – je nachdem, wie er sich dann körperlich fühlt.
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