Interview

Kroos: Clásico war „nicht schlecht“ – Chelsea „extrem gefährlich“

Toni Kroos tut sich mit der Bewertung des Auftritts von Real Madrid bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Barcelona schwer, wie er in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“ verrät. Trotz der so gut wie verlorenen Meisterschaft möchte der deutsche Taktgeber der Königlichen die Partien in der Liga nun nicht herschenken. Der FC Chelsea sei in der Champions League ein „extrem gefährlicher Gegner“.

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Toni Kroos Real Madrid
Kroos wurde mit Real bislang dreimal spanischer Meister – Foto: Fran Santiago/Getty Images

Toni Kroos: „Ein sehr gutes, dann ein schlechtes Gefühl“

TONI KROOS über…

…den mit 1:2 verlorenen Clásico gegen den FC Barcelona: „Ich weiß noch nicht genau, wo ich mit dem Spiel von der Bewertung hin soll, weil es auch nicht schlecht war. Es war aber auch nicht so gut, dass man sagen kann, wir hätten es auf jeden Fall verdient gehabt, zu gewinnen. Es gab viele Phasen in dem Spiel. Zwischendurch hatte ich auf dem Platz ein sehr gutes, dann ein schlechtes Gefühl. Nach dem 1:0 hatte ich das Gefühl: Jetzt müssen wir eigentlich auf das zweite gehen. Das ist das, was man uns vorwerfen kann. Ich hatte das Gefühl, dass es möglich wäre, noch mehr Druck zu machen, den Moment auszunutzen. Am Ende stand es unentschieden und du denkst: Wenigstens nicht verlieren. Dann machst du das Tor, dann wird da so eine halbgare Linie gezogen, wo du denkst: Hm, okay… Und am Ende verlierst du es irgendwie. Ganz komisch, verschiedenste Gefühlswelten.“

…das am Ende auch verpasste Unentschieden im Camp Nou: „Ich tue mich mit der Analyse dieses Spiels schwer, außer dass natürlich am Ende auf jeden Fall ein schlechtes Ergebnis da steht. Ich bin zumindest der Meinung, dass das 1:1 okay gewesen wäre, auch wenn es für uns rein tabellarisch kein gutes Ergebnis gewesen wäre. Aber so ist es natürlich noch schlechter. Es wäre mehr möglich gewesen, das können wir uns vorwerfen lassen. Wir waren nach unserem Tor zu passiv.“

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Meisterschaft adé? „Das spricht noch keiner aus“

…die mit hoher Wahrscheinlichkeit verlorene Meisterschaft bei zwölf Punkten Rückstand: „Das spricht noch keiner aus. Wir wissen natürlich, dass wir erstmal noch zwei andere Wettbewerbe haben, wo die Chancen größer sind. Wir spielen relativ zeitig nach der Länderspielpause wieder in Barcelona, wo wir einen 0:1-Rückstand wegmachen müssen im Rückspiel vom Pokal. Dann geht die Woche darauf die Champions League weiter, wo wir wissen, dass da alle Teilnehmer keinen Zwölf-Punkte-Rückstand haben, sondern alle die gleichen Chancen. In der Liga sind es noch zu viele Spiele, egal, wofür sie am Ende gut sind, ob du irgendwie noch mal rangeschnuppert kommst oder diese Spiele hast, um Rhythmus zu behalten, andere Spiele vorzubereiten. Das Ziel wird trotzdem immer sein, sie zu gewinnen – unabhängig, ob man jetzt etwas abhakt oder nicht. Deswegen ist es auch unnötig, jetzt etwas abzuhaken. Warum? Warum? Wenn du am Ende nicht Meister wirst, wäre es Stand jetzt das Normale. Das heißt aber nicht, dass du jedes Spiel wegschenken solltest.“

Kroos warnt vor Chelsea: „Qualität höher als letztes Jahr“

…den FC Chelsea als Gegner im Champions-League-Viertelfinale: „Chelsea ist immer unangenehm, da brauchen wir nichts sagen, wir hatten sie ja des Öfteren schon. Gerade in dieser Saison. Letztes Jahr haben wir uns gerade so in der Verlängerung weitergekämpft, vor zwei Jahren sind wir im Halbfiale verdient gegen Chelsea ausgeschieden, wo sie am Ende mit Tuchel auch Champions-League-Sieger werden. Man kann sagen: Okay, es läuft ganz nicht so. Man kann aber auch sagen: Irgendwann spielt sich das alles, was sie da zusammengekauft haben, auch ein bisschen ein. Ich glaube, die individuelle Qualität ist definitiv noch mal höher als letztes Jahr. Jetzt ist die Frage, wie sie es als Mannschaft Stück für Stück hinbekommen und wie weit sie dann sind. Es ist ein extrem gefährlicher Gegner.“

…Chelseas erfolgreiches Achtelfinale gegen Borussia Dortmund (0:1, 2:0): „Für mich wäre es eine Überraschung gewesen, wenn Dortmund weitergekommen wäre. Ich fand Chelsea im Hinspiel schon besser. Nach der Auslosung war Chelsea für mich zumindest leichter Favorit.

…die für Real seit knapp zwei Jahren andauernden Hammer-Lose in der K.o.-Phase der Königsklasse: „Man sollte zwar spätestens ab dem Viertelfinale und auch natürlich ab dem Achtelfinale schon nicht von einfachen Teams reden, gegen die man spielen könnte. Und doch gibt es Unterschiede. Diese vermeintlich machbareren gehen an uns bei den Auslosungen auf jeden Fall in gewisser Regelmäßigkeit vorbei. Mit denen haben wir auf jeden Fall nichts zu tun (lacht). Aber es ist so, wir nehmen das an, wir wollen ja auch diese Spiele. Die Spiele sind cool, das haben wir jetzt auch gegen Liverpool gesehen. Wir schauen, dass wir das Maximum herausholen, das ist doch klar.“

Toni Kroos hat „zwei, drei kleinere Beschwerden“

…seine Verfassung nach anstrengenden Wochen: „Ich habe ehrlich gesagt zwei, drei kleinere Beschwerden, die ich hoffentlich ausbehandele, bis es dann weitergeht. Sorgen muss man sich nicht machen. Es waren speziell in den letzten zwei, drei Wochen einige intensive Spiele: Atlético, Barcelona, Betis, auch das Espanyol-Spiel musste gedreht werden, dann Liverpool und jetzt wieder Barcelona. Es ist immer mal so, dass es links und rechts zwickt. Es ist ganz normal und es war nichts dabei, was einen groß behindert hat. Es ist nun eine gute Chance, zwei Wochen den Fokus darauf zu legen, ein bisschen mehr Behandlung.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Meisterschaft adios und das ist auch richtig so.
Wer beide clasicos in der Liga Verliert, verdient auch den Titel nicht.
 
Nein, das war kein gutes Spiel. Wie schon zuvor die beiden Male gegen Barca.
Kroos fällt mir leider dieses Jahr auch nur durch kernige Aussagen neben dem Platz auf. Genau wie Rüdiger noch groß vor dem Spiel getönt hat und dann Pustekuchen. Man merkt leider auch, dass es den Jungs nicht so wichtig ist. Die werden wieder groß tönen sich im Pokal die nächste Schlappe gegen den Erzrivalen einfangen und danach ganz entspannt weitermachen. Keine Wut, kein Ansporn auf Wiedergutmachung...
 
Zuletzt bearbeitet:
In den letzten Wochen, wenn nicht Monaten, sind von Seite der Spieler oder des Trainers vermehrt Äusserungen getätigt worden, welche sich für mein Verständnis nicht mit dem Madridismo vereinen. Auch wenn Toni in den meisten Fällen den richtigen Ton erwischt, muss er doch auch selber zugeben, dass Real bei den letzten El Classico kein Sieg verdient hätte. Wenn man wirklich alles gegeben hat und mehr hochprozentige Chancen als der Gegner hatte, dann kann man von mir aus davon sprechen, dass man hätte gewinnen müssen. Das habe ich allerdings anders im Kopf.. Der Realität ins Auge sehen, die Schuld am eigenen Versagen nicht bei anderen suchen und aus den Fehlern lernen! Auf gehts, hala Madrid!
 
In den letzten Wochen, wenn nicht Monaten, sind von Seite der Spieler oder des Trainers vermehrt Äusserungen getätigt worden, welche sich für mein Verständnis nicht mit dem Madridismo vereinen. Auch wenn Toni in den meisten Fällen den richtigen Ton erwischt, muss er doch auch selber zugeben, dass Real bei den letzten El Classico kein Sieg verdient hätte. Wenn man wirklich alles gegeben hat und mehr hochprozentige Chancen als der Gegner hatte, dann kann man von mir aus davon sprechen, dass man hätte gewinnen müssen. Das habe ich allerdings anders im Kopf.. Der Realität ins Auge sehen, die Schuld am eigenen Versagen nicht bei anderen suchen und aus den Fehlern lernen! Auf gehts, hala Madrid!

Bei deinem Anliegen sollte Ancelotti vorangehen, seine Einschätzung der letzten Spiele war schon bedenklich und lässt einen nicht an positive Entwicklungen glauben.
 
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