
Toni Kroos: „Real sehr schlau ins Spiel gegangen“
MADRID. Seine Rechnung ist aufgegangen. Nachdem Toni Kroos dem Estadio Santiago Bernabéu am 26. Oktober 2024 einen Besuch abgestattet hatte, dann aber Zeuge eines 0:4-Debakels von Real Madrid gegen den FC Barcelona geworden war, verzichtete er exakt ein Jahr später auf eine Stadionvisite. Aberglaube.
Und siehe da: Seine geliebten Königlichen haben triumphiert, den katalanischen Erzrivalen am Sonntag 2:1 besiegt. „Ich freue mich sehr, dass Real gewonnen hat. Verdienter Sieg, kann man schon sagen. Sie haben das Spiel von Barcelona gut ausgenutzt. Es hätte zur Halbzeit auch höher stehen können. Real ist mit dem Personal sehr schlau in dieses Spiel gegangen“, sagte Kroos wenige Stunden später im Rahmen seiner Icon League als zugeschalteter Co-Kommentator einer Partie.
„Die meisten können sich da nicht hineinversetzen“
Begeistert hat den 35 Jahre alten Ex-Profi unter anderem sein langjähriger Teamkollege Vinícius Júnior. Der Brasilianer ist nach dem Clásico gleichzeitig aber ein großes Diskussionsthema, da er nach seiner Auswechslung in der 72. Minute ungehalten reagierte, wütend erst einmal in die Kabine flüchtete. Vinícius zeigte eine starke Leistung, musste aber für Rodrygo Goes weichen.
Kroos nimmt die Nummer 7 in Schutz. „Wenn du ein überragendes Spiel machst, gerade in so einem Spiel, dann bist du zumindest mal nicht glücklich. Ich wurde auch nie gerne ausgewechselt. Mich hat es direkt danach nie in die Kabine verschlagen, das muss ich auch fairerweise sagen. Man kann das von außen immer sehr viel bewerten, aber ich mag immer zu bedenken geben, dass wirklich niemand außer die, die da unten stehen, in einem Clásico, vor 80.000, bei einem Stand von 2:1 – du willst alles, aber nicht raus. Diese Emotion, die kann sich von denen keiner vorstellen, die es am Ende bewerten. Oder häufig. Die meisten, die es bewerten, können sich da einfach nicht hineinversetzen“, so der frühere Spielgestalter.
„Nüchtern und mit ein bisschen Abstand wird er wahrscheinlich selbst auch denken: Okay, den Ärger kann ich einen Tick mehr bei mir behalten. Den Ärger kann ich sogar verstehen, aber dass das nach außen nicht ideal wirkt, kann man an den Bildern sehen. Ich mag aber trotzdem zu bedenken geben, dass es eine emotionale Ausnahmesituation ist, wenn du in so einem Spiel da unten stehst. Das durfte ich sehr oft erleben, sodass man da nicht immer alles so auf die Goldwaage legen muss. Normalerweise machen das die Trainer auch nicht. Gerade Trainer, die selbst Spieler waren“, führte Kroos aus.
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Sami Khedira kritisch: „Für mich inakzeptabel“
Sami Khedira ist so jemand, der es nach der Ansicht von Kroos wissen müsste. Allerdings: Der andere deutsche Ex-Mittelfeldakteur der Blancos kommentierte das Verhalten von Vinícius um einiges kritischer.
In seiner Rolle als Co-Kommentator und Experte bei der deutschen Edition von Streamingdienst DAZN gab er während des Clásicos zu verstehen: „Er hat ein herausragendes Spiel gemacht, hatte eine unheimlich gute Energie, guten Spirit, gute Aktionen, aber er macht sich das komplette Spiel mit dieser Aktion kaputt. Der macht sich das komplett kaputt. Du kannst ja sauer auf Xabi Alonso sein. Aber was denkt sich denn Rodrygo, was denkt sich die Mannschaft, mit welcher Energie du diesen Platz verlässt?“
Alonso habe „definitiv eine Idee dahinter und Rodrygo ist ja nicht irgendwo ein Kreisliga-Kicker, den du jetzt mal reinbringst, um ihn im Clásico mitspielen zu lassen. Er ist ein herausragender Außenspieler, der immer wieder Impact bringen kann. Du gibst einfach das komplett fatale Zeichen mit dieser Aktion. Geh in die Kabine, sei von mir aus beleidigt, aber zelebrier das nicht so. Du stehst nicht über der Mannschaft, du stehst nicht über diesem Klub und lässt aus einer gewissen Emotionalität heraus die Energie leicht überschwappen zu Barça. Für mich ist so eine Aktion inakzeptabel.“ Für Alonso wiederum insofern, als dass er um ein klärendes Gespräch mit dem 25-Jährigen offenbar nicht umher kommt. „Wir werden natürlich darüber reden“, so der Coach.
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