
Toni Kroos bei WM 2022 als Experte im Einsatz
Aktiv ist er diesmal nicht mit von der Partie, begleiten wird er das Duell trotzdem: Toni Kroos kommentiert am Sonntag mit seinem Bruder Felix bei dem Bezahlfernsehsender MagentaTV das Duell zwischen Spanien und Deutschland bei der Weltmeisterschaft (20 Uhr).
Real Madrids Mittelfeldstratege, der seine DFB-Karriere im Sommer 2021 beendet hatte, soll auch bei den Halbfinalspielen und dem Finale in der „WM Reaction Show“ – auf dem Hauptkanal kommentiert Wolff-Christoph Fuss – zum Einsatz kommen.
Hätte Kroos das wegen des Austragungsorts umstrittene Turnier in Katar nicht lieber ganz boykottieren sollen, wenn er schon nicht daran teilnimmt? Auch wenn der Aufstand gegenüber dieser WM speziell in Deutschland groß ist, differenziert der 32-Jährige das klar.
Katar-Boykott? „Warum sollen wir uns Lust nehmen lassen?“
„Die Entscheidung ist jedem selbst überlassen. Je nachdem, wie man sich entscheidet, ist es absolut okay und zu respektieren. Es macht einen weder zu einem besseren noch zu einem schlechteren Menschen. So habe ich auch jetzt über die Magenta-Geschichte gedacht, aber wir haben Bock darauf. Warum sollen wir uns diese Lust, diesen reinen Fußball nehmen lassen? Es ist und bleibt eine WM. Dass es eine WM ist mit viel mehr Problemen – keine Frage. Aber am Ende der Tage bleibt der Fußball. Ich sehe keinen Grund, das nicht zu machen, auch wenn wir Sachen sehen, die anders laufen, als sie sollten. Durch Boykottieren verändern wir sie aber nicht“, erklärte er in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“.
Mit Forderungen von weit vor dem Turnierstart, die Profis mögen doch bitte nicht an dem Turnier mitwirken, geht Kroos nicht konform. „Das, was damals komplett falsch entschieden wurde, sollen alle die, die heute an dieser WM teilnehmen, von außen beteiligt sind oder vielleicht einfach nur gucken wollen, ausbaden. Gerade im Fall der Spieler ist es eine Geschichte, die vielleicht einmal im Leben vorkommt. Die sollen jetzt quasi zu halben Politikern werden und es boykottieren? Da gehe ich nicht mit. Die Jungs fahren da hin, machen ihren Job, gehen ihrer Leidenschaft nach und verwirklichen einen Traum, bei einer WM teilzunehmen“, betonte die Nummer 8 der Königlichen.
Kroos: Nach WM 2022 ändert sich in Katar nichts
Die Nationalspieler sollten, so Kroos, durchaus auch auf Probleme in dem muslimisch geprägten Wüstenstaat hinweisen. Beispiel Menschenrechte und Arbeitsbedingungen, Beispiel Frauenrechte. Das sollte aber nicht ausarten.
„Man kann schon auch von den Spielern erwarten, dass sie klare Aussagen tätigen, auf gewisse Sachen aufmerksam machen. Sie sind aber nicht dafür verantwortlich, politische Probleme zu lösen. Sie sind nicht dafür verantwortlich, zu boykottieren, um Sachen im Land zu ändern. Das sehe ich eben nicht. Wenn man mit Aktionen etwas auslösen und ein Zeichen setzen kann, sollte man das tun. Ich habe große Zweifel, sobald die WM beendet ist, alle wieder abziehen und der Fußball wieder weiterwandert, dass es vor Ort einen Effekt hat“, so der Weltmeister von 2014 und 106-malige Nationalspieler.
Community-Beiträge