
Nicht bei Löw-Abschied? „Hatte am Freitagmorgen Training“
MADRID. Bevor die deutsche Nationalmannschaft am vergangenen Donnerstag (11. November) in Wolfsburg ihr vorletztes WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein (9:0) bestritt, verabschiedete der DFB Ex-Bundestrainer Joachim Löw. Der 61-jährige Weltmeister-Coach von 2014 wurde für seine knapp 15-jährigen Verdienste für den Verband geehrt. Zu diesem Anlass kamen auch Weltmeister wie Per Mertesacker, Mats Hummels, Sami Khedira, Lukas Podolski und Miroslav Klose. Einer, der aber fehlte: Toni Kroos.
Im Podcast EINFACH MAL LUPPEN, den der Mittelfeldregisseur von Real Madrid gemeinsam mit seinem Bruder Felix betreibt, verriet der vierfache Champions-League-Sieger nun, dass es dafür „keinen besonderen Grund“ gab. Der Real-Profi erklärte jedoch: „Ich hatte am Freitagmorgen um 10 Uhr Training hier in Madrid. Und das wäre dann doch relativ eng geworden. Der DFB hatte da schon daran gedacht, auch mich dort zu verabschieden. Ich bin aber nicht derjenige, der dort unbedingt nochmal im Mittelpunkt stehen muss.“
Kroos: „War nicht direkt Feuer und Flamme“
Toni Kroos wollte stattdessen seinem früheren Bundestrainer den vollen Fokus schenken. „Wenn der Jogi dort verabschiedet wird, ist das irgendwie auch sein Abend“, meinte er und fügte lachend an: „Und außerdem an so einem Donnerstagabend in Wolfsburg, da war es nicht so, dass ich direkt Feuer und Flamme war, um mir dort den Blumenstrauß abzuholen. Auch wenn er sicherlich schön geworden wäre.“ Eine außergewöhnliche Verabschiedung, dafür ist der 106-fache Nationalspieler eigenen Aussagen nach nicht der Typ: „Ich habe das alles im Kopf und habe mich überall so verabschiedet. So wie es sich gehört – direkt nach der Entscheidung.“ Laut ihm war das „zurecht Jogis Abend“.
Was Löw in seinen fast 15 Jahren beim DFB leistete, wurde nach Empfinden des Profis der Königlichen würdig honoriert: „Wir brauchen uns ja nicht darüber zu unterhalten, was er geleistet hat. Ich hatte logischerweise die Tage auch Kontakt zu ihm. Ich habe ihm dabei auch nochmal gesagt, dass er für mich derjenige ist, der ab 2006 dafür gesorgt hat, dass Deutschland einen ganz anderen Fußball spielt und einen ganz anderen Ansatz von Fußball mittlerweile verfolgt als noch vor 20 Jahren.“
DFB-Abschiedsspiel? Kroos: „Naja ne, das lassen wir“
Der zweifache spanische Meister führte aus: „Das heißt nicht, dass er immer erfolgreich war und es vorher nicht erfolgreich war, das stimmt auch nicht. Es bedeutet, dass der Fußball mittlerweile um das zehnfache schöner anzuschauen ist.“ Löws ehemaliger Schützling „glaube, dass er da einen Riesenanteil hat – und das weiß er auch. Er weiß auch, dass speziell unser Verhältnis sehr gut ist. Deswegen ist alles fein“.
Bruder Felix meinte zu Toni lachend, ob denn nicht ein Abschiedsspiel noch infrage kommt. Tonis platte Antwort: „Abschiedsspiel, das wäre genau meins. Nochmal so hinten raus. Naja ne, das lassen wir. Ich glaube, da kennen mich auch alle gut genug. Entweder würden es mir alle nicht anbieten, weil ich es nicht verdient habe oder sie würden es mir nicht anbieten, weil sie wissen, dass ich absolut nicht der Typ für ein Abschiedsspiel bin und nicht nochmal so im Mittelpunkt stehen will.“
Wie er selbst betonte, spielt er ja nach wie vor auf Klubebene Fußball – und das für Real Madrid, wo sein Vertrag noch bis zum 30. Juni 2023 läuft. Damit muss er sich „noch nicht komplett verabschieden“.
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