Training ohne Bale: Waliser offenbar nach London gereist

Los_Merengues

La leyenda · männlich · 30

29. Oktober 2019

4lleyezonme schrieb:
Stimme ich dir absolut zu. Und ja ein Fussballer hat Verpflichtungen gegenüber dem Club, den Fans und sich selbst und dafür wird er auch bezahlt. Aber was heutzutage abgeht ist einfach nur noch krank. Fussballer dürfen keine Menschen mehr sein, keine Privatsphäre mehr haben. Erst gerade gester oder vorgestern hat z. B. Carvajal getwittert auf welcher Plattform er am besten streamen könne. Die Antworten darauf waren meist "trainiere du mal besser, statt zu zocken, du spielst scheisse"..
Einige meinen echt ein Fussballer hat 14 Stunden pro Tag zu trainieren, 8 Stunden zu schlafen und die restlichen 2 Stunden sich zu ernähren. Und wehe er macht etwas Privates, vorallem wenn er gerade nicht top Leistungen bringt. Sind auch dieselben, die nicht sehen, dass Leistungen stark abhängig von der psychologischen Verfassung ist und das ständige Bashing etc. trägt nicht wirklich positiv dazu.

Bale hat, wie jeder Mensch, seine Fehler in der Vergangenheit begangen. Aber auf dem Platz hat er stets sein bestes gegeben, hat nie schlecht über Real gesprochen, obwohl es dafür wohl einige Gründe dafür gab und mMn ist er auch neben dem Platz ein guter Typ.

Ich finde gerade das Psychologische und "Mensch sein" im Profisport so unglaublich schwierig. Wo zieht man die Grenze? Es sind Menschen, und sie sollen auch solche sein dürfen. Gleichzeitig ist es halt so, dass der Körper und die psychische Verfassung eines Spielers sein Kapital sind, und als solches mit Sorge getragen und ernst genommen werden sollten. Leider hat man bei manchen auch immer wieder den Eindruck, dass sie irgendwie alles im Kopf haben ausser das, wofür sie eigentlich angestellt sind. Auf dem Papier sollte man den Fussballer vom Menschen trennen, aber ich merke selber immer wieder, wie schwierig das ist. Carvajal sollte in seiner Freizeit streamen dürfen, wie er will. Und doch kann ich irgendwo ein bisschen verstehen, dass es in seiner aktuellen Verfassung vielleicht nicht den allerbesten Eindruck machst. Das im Fokus stehen gehört halt auch ein bisschen zum Profifussballer sein, dafür verdienen sie Millionen und haben mitte 30 ausgesorgt, können machen, was sie wollen, alles hat seinen Preis.

Es ist wie gesagt sehr schwierig, wichtig ist mir wie gesagt, dass das "Mensch sein" nicht zur Universalausrede verkommt und dass man alle gleich behandelt. Es gibt menschliches Verhalten, und es gibt schlicht unprofessionelles Verhalten. Training und Spiele sind für mich die Arbeitszeiten eines Fussballers, und bei solchen hat er nach bestem gewissen Gewissen anwesend zu sein und seinen Teil beizutragen. Insofern fand ich Bales Verhalten letzte Saison teilweise wirklich grenzwertig. Dass er ein guter Junge ist, tut nichts zur Sache, weil es nur das Bild verzehrt. Auch anständige, gute Jungs können sich mal daneben verhalten. Hätte Bad Boy Karim dasselbe gemacht, wäre der "ich habs ja gesagt" Aufschrei wieder gross gewesen. Was anderes ist es wie gesagt, wenn etwas privates vorgefallen ist und er die Erlaubnis des Vereins hat.