
„Der Mann ist besessen vom Erfolg“
BERLIN. Mit 161 Pflichtspielen bestritt Sami Khedira die meisten in seiner Profikarriere für Real Madrid. José Mourinho holte den gebürtigen Stuttgarter einst zu den Königlichen. Zu jenem Zeitpunkt im Sommer 2010 wusste das damalige Mittelfeldtalent „dass ich gut bin, aber ich habe mich fast ein bisschen vor ihm geschämt und war super nervös“, wie er bereits in einem Interview im Dezember 2020 schilderte.
In der BILD-Sendung „InTORnational“ sprach der Weltmeister von 2014 am Sonntag (31. Oktober 2021) mal wieder ausführlicher über seine glamouröse Zeit beim „weißen Ballett“ und musste so – wenig überraschend – auch Fragen zu seinem ehemaligen Mitspieler Cristiano Ronaldo beantworten. „Ich habe ihn in jungen Jahren kennengelernt bei Real und dann bei Juventus in späteren Jahren – der Mann ist besessen vom Erfolg. Er ordnet alles dem Sport unter“, berichtete Khedira, der Real im Sommer 2015 gen Juventus Turin verließ.
„Da haben die gesagt: ‘Restaurants? Kennen wir nicht!’“
In diesem Zuge räumte der 77-fache deutsche Nationalspieler aber auch mit einem vor allem in Medien umhergehenden Gerücht auf: „Es wurde immer geschrieben, er wäre den ganzen Tag auf dem Trainingsgelände. Aber ich habe ihn mal gefragt und da hat er zu mir gesagt: ‘Sami, ich habe auch Familie…’“
So ganz mag es dann also doch nicht stimmen, dass Ronaldo nur trainiert, Tore schießt, Titel absahnt – und nebenbei noch ein bisschen schläft. Aber dass der 36 Jahre alte Portugiese, der mittlerweile wieder bei Manchester United spielt, etwas mehr investiert als seine Mitspieler, bekam Khedira denn zu spüren. „Ich habe ihn und Kaká am Anfang meiner Real-Zeit nach Restaurant-Empfehlungen gefragt. Da haben die gesagt: ‘Restaurants? Kennen wir nicht! Wir sind zuhause oder auf dem Trainingsplatz!’“
Ähnlich sei es neben Ronaldo aber auch bei einem weiteren seiner früheren Real-Kollegen gewesen: und zwar bei Sergio Ramos, der die Königlichen im Sommer nach 16 Jahren verließ und nun bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht. „Den habe ich mal abends mit Mesut Özil besucht um 21.30 Uhr. Da hat der Security gesagt: ‘Er kommt gleich wieder.’ Der hat gerade noch mal trainiert in seinem eigenen Gym“, so Khedira.
„Real Madrid wird in meinem Herzen bleiben“
Obwohl seine fünf Jahre bei den Madrilenen auch von diversen Verletzungen überschattet wurden, blickt der frühere Mittelfeldstratege gerne zurück an die Zeit bei den Blancos. „Real und Mourinho haben mir die Möglichkeit gegeben, die Tür des Weltfußballs zu betreten“, betonte der 34-Jährige und versicherte: „Real Madrid wird in meinem Herzen bleiben. Man muss wissen, wenn du zu Real kommst, dann fängt die Arbeit erst an. Wenn du zwei Spiele nicht performst, dann bist du fast schon verkauft.“
Nachdem er selbst noch rund fünfeinhalb Jahre bei Juventus Turin spielte, kehrte er für die Rückrunde der vergangenen Saison in die Bundesliga zurück. Bei Hertha BSC brachte er es noch auf neun Pflichtspieleinsätze, ehe er seine Fußballschuhe endgültig zum Ende der Spielzeit 2020/21 an den Nagel hing.
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