
Entspannter „Deadline Day“, Real will und muss nicht
MADRID. Einen so herrlich ruhigen Sommer hat man an der Concha Espina schon lange nicht mehr erlebt. Der Champions-League-Sieger aus Madrid hat das Tauziehen der Klubs in der hiesigen Transferperiode schaukelnd verfolgt. Schaukelnd vor lauter Zufriedenheit, angesichts eines jungen und zugleich mit Top-Stars besetzten Kaders, der sich 2016 zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren Europas ganz große Krone aufsetzte. Als „unmöglich zu verbessern“ beschrieb am Mittwochnachmittag erst Florentino Pérez den Kader, den Zinédine Zidane im Januar übernahm und personell kaum angepasst hat.
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Kein Chaos, kein „Galáctico“, stattdessen ein Transfer-Plus
Während der „Deadline Day“ also die Faxgeräte anderer Klubs zum Glühen brachte, schien hiesiges Steinzeit-Relikt (spätestens seit letztem Sommer) in den Ruhestand versetzt zu sein. Ein Sommer ohne Theater und ohne „Galáctico“? Unvergessen, wie sich Keylor Navas vor zwölf Monaten mit neun Zehen schon in Manchester befand, doch schlussendlich zum besten Madrilenen der Saison gewählt wurde. Unvergessen auch die Transferpossen um Luka Modrić 2012 und Gareth Bale 2013. 101 Millionen Euro für den Waliser, 94 für Cristiano Ronaldo vier Jahre vorher, James Rodríguez kostete 2014 75 (plus optionale 15) Millionen Euro. Und Anno 2016? „Nada“! Für Álvaro Morata war man bereit, die vereinbarte 30-Millionen-Klausel zu ziehen und das war’s. Und auf der anderen Seite? Jede Menge Einnahmen, dank derer man festhalten kann: Real Madrid beendet den Transfersommer mit einem Plus! Mindestens 7.500.000 Euro haben die Blancos in den letzten Wochen gut gemacht. Kein Gomes, kein Hazard, kein Kanté, kein Rodríguez, kein De Gea und schon gar kein Pogba. Nachdem schon der Sommer 2015 für den Geschmack einiger vorurteilsfreudiger Medien sehr „unreal“ verlief (Madrid holte viele Eigengewächse zurück und gab zusammen mit Danilo und Mateo Kovačić nur um die 80 Millionen aus, weniger als die direkte Konkurrenz aus Spanien und Europa), müssen sich diese nun wirklich wie im Traum vorkommen.
Für den Madridismo ist es das irgendwie. Ein Traum. Die von Fans lange herbeigesehnte Kontinuität, in der Pérez und Co. nach großen Titeln die Finger still halten, scheint erreicht. Dabei hätte man derartige Bescheidenheit gar nicht nötig. Aufgrund der nach wie vor drohenden (jedoch vorerst aufgehobenen) Transfersperre durch die FIFA und auch aufgrund der Tatsache, dass man mit 577 Millionen Euro zum elften Mal in Folge der einnahmenstärkste Klub der Welt ist, hätte Florentino Pérez hier und da durchaus ernst machen können. Aber wenn in Pogba oder Kanté nicht mal von Zidane öffentlich umworbene Spieler (respektive deren Berater) wollen, dann eben nicht.
Die Fans freut’s – und überrascht’s nicht wirklich. In einer Umfrage erklärte der Großteil der REAL TOTAL-Leserschaft, keinen Spieler mehr abgeben und höchstens noch einen Sechser als Casemiro-Ersatz holen zu wollen. In aus Leihgeschäften zurückgekehrten Spielern sei man für eine lange Saison breit genug aufgestellt und in Eigengewächsen wie Mariano Díaz scheinen selbst zuletzt vakante Positionen gut besetzt. Und REAL TOTAL weiß: Der diesjährige Königstransfer von Zidane war ohnehin ein anderer. Nun aber zum eigentlichen, den Zahlen:
Mindestens 7,5 Millionen im Plus
Marco Asensio, Fábio Coentrão und der derzeit arbeitslose Lucas Silva kamen nach ihren Ausleihen kostenlos zurück. In den Leihgeschäften von Diego und Marcos Llorente, Jesús Vallejo, Jorge Burgui sowie Borja Mayoral dürften weitere, kleinere, jedoch nicht öffentlich datierte Aufwandsentschädigungen stecken. Und auch für die Ausbildung von José Rodríguez dürfte ein Teil der Ablöse zwischen Mainz 05 und Galatasaray (angeblich 2,15 Millionen Euro) an Real gegangen sein. Jetzt bei bet365 anmelden und bis zu 100 Euro Neukundenbonus erhalten!
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