Träume werden wahr – Mourinho beschert unvergessliches Erlebnis

Mou organisiert Zimmer im Real-Hotel und legt noch einen drauf

Mourinho rief einen Assistenten an, ließ für seinen Kumpel ein Zimmer im selben Hotel buchen, in dem die Startruppe vor dem Clásico übernachtete. Der Portugiese sorgte dafür, dass Rodríguez zur Herberge kam, sich dort erholt und erklärte ihm, dass er am nächsten Morgen wieder zum Trainingszentrum kommen solle. Am Abend des 1. März, dem Tag vor dem Clásico, saßen beide 90 Minuten lang zusammen und unterhielten sich, ehe es zum gemeinsamen Abendessen mit der gesamten Mannschaft ging.

Nachdem die Königlichen den Clásico mit 2:1 gewannen und Abel Rodríguez endlich ein Match der Königlichen live sah und sogar Diego Maradona und Cristiano Ronaldo traf, wollte er sich bei allen bedanken, sich von allen verabschieden und zurück nach L.A. fliegen – nicht so mit Mourinho! Der 50-Jährige legte noch einen drauf und teilte dem Mexikaner mit: Du fliegst mit uns zum Champions-League-Spiel nach Manchester! „Ich sagte ihm: ‚Nein, du kommst mit uns nach Manchester und arbeitest als Zeugwart. Du hilfst uns und erlebst einen noch größeren Traum! Ein Champions-League-Spiel, bei dem du hautnah dabei bist.‘“

„Wenn du mit mir durch Europa reist, dann zahlst du nichts“

Rodríguez war froh, ihm schmeichelte das Angebot, allerdings meinte er, das Ganze aus eigener Tasche bezahlen zu wollen. Mourinho schüttelte mit dem Kopf und erklärte ihm: „Wenn du mit mir durch Europa reist, dann zahlst du nichts.“ Das zauberte Rodríguez Freudentränen in die Augen. Er machte sich sofort auf den Weg in sein Hotelzimmer, schnappte sich seinen Reisepass, während Mourinho einem Klub-Angestellten per Handy ein Foto von seinem „Special One“ zu schickte, um ihn auf die Reiseliste zu setzen.

Abel Rodríguez war jetzt einer von ihnen, er war ein Königlicher. Er warf sich in Schale, zog sämtliche „Gewänder“ Real Madrids an, fungierte als Teil des Betreuerstabs. Er half auf der Reise, die Koffer von A nach B zu bringen, war beim Abschlusstraining vor dem United-Spiel in Citys Etihad Stadion mit auf dem Platz.

„Davon werde ich meinen Enkelkindern erzählen“

Und am 5. März, am großen Champions-League-Abend zwischen Real Madrid und Manchester United im altehrwürdigen Old Trafford, sah ihn seine Familie in den USA im Fernsehen, wie er vom Stadiontunnel in unmittelbarer Nähe von Sir Alex Ferguson zu den Trainer- und Ersatzbänken schritt. Kurz vor Beginn der zweiten Hälfte sah man den Mexikaner im Tunnel neben Cristiano Ronaldo. Wenige Momente zuvor holte Uniteds mexikanischer Star Javier Hernández seinen Landsmann zur Seite und sagte ihm, er werde ihm sein Trikot nach dem Spiel schenken. Wer dahinter steckte? Na klar, José Mourinho.

„Diese Menschen haben mich behandelt, als wäre ich ein Teil von ihnen. Das ist etwas, von dem ich meinen Enkelkindern noch erzählen werde“, so Rodríguez begeistert. Nach dem Match lief er Sir Alex in den Katakomben erneut über den Weg. Der Schotte hielt einen Wein in der Hand sagte ihm: „Sag José, dass ich den Wein für ihn eingeschenkt habe. Und sag ihm, er solle sich beeilen!“ Rodríguez berichtete: „Das Erste, was Sir Alex mich fragte, war: ‚Wir lange arbeitest du schon für Real Madrid?‘ Ich sagte ihm: ‚In Wahrheit arbeite ich gar nicht für Real Madrid.‘ Ich erklärte ihm, was da so passierte, er schaute zuerst etwas geschockt. Dann aber sagte er: ‚Weißt du was? Das ist fantastisch!‘“

Rodríguez nimmt Marcelo auf den Arm

Als Rodríguez wieder in der Real-Kabine war, fragte Marcelo ihn, ob er nicht in die Umkleide Uniteds gehen könne, um das Trikot des Brasilianers gegen das von Robin van Persie einzutauschen. Rodríguez machte sich auf den Weg, kam zurück, hielt das Trikot hinter seinen Rücken und sagte zu Marcelo: „Er sagte, er wolle sein Trikot mit einem anderen tauschen, aber nicht mit deinem.“ Marcelo fragte überrascht: „Wirklich?“ Er antwortete lachend: „Nee, ich mache nur Spaß. Hier ist das Trikot.“

Doch auch Rodríguez nahm von diesem Wahnsinnserlebnis einige Dinge mit: Den Spielball aus dem Old Trafford, Trikots von Mesut Özil, Kaká, Michaël Essien, Chicharito. Doch die Erinnerungen, so Rodríguez, seien mehr Wert. José Mourinho erzählte: „Jeder bei uns war glücklich, denn wir kannten ihn ja schon von den Sommervorbereitungen. Er ist jemand, der hart arbeitet und eine großartige Person ist. Er war bei uns und wir gewannen beide Spiele. Einige haben schon gesagt, er solle doch bitte hierbleiben.“

Ein unglaubliches Abenteuer!

Was für Worte, was für ein unvergessliches und großartiges Erlebnis für Abel Rodríguez! Erst ohne Clásico-Ticket und Unterkunft in Madrid, doch die Begegnung mit José Mourinho hat alles verändert! Weil „the Special One“ ein großes Herz bewies und daher nicht umsonst „the Special One“ ist, machte ein einfacher Ehemann und Vater von drei Kindern Erfahrungen mit der ganz großen Bühne des internationalen Fußballs!

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