
82 Prozent hoffen auf Benzema-Suspendierung
PARIS/MADRID. Was wird aus Karim Benzema? Auch wenn der 27-jährige Angreifer aus Lyon mehrfach seine Rolle in der Erpressungsaffäre um seinen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena relativiert und sich für unschuldig erklärt hat, hängt seine Zukunft bei den „Bleus“ in der Schwebe. „In den nächsten Tagen könnte Benzemas Ende in der Nationalelf besiegelt sein“, geht mit der L’ÉQUIPE die größte Sportzeitung Frankreichs von einer Suspendierung des Stars von Real Madrid aus. Demnach habe sich der französische Fußballverband FFF mehrheitlich dafür entschieden, die anstehende Europameisterschaft ohne den Edeltechniker zu bestreiten. Für den kommenden Donnerstag, dem 10. Dezember, sei eine Pressekonferenz des Verbandspräsidenten Noël Le Graët angesetzt, um endlich Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen.
Dass Benzema keinen leichten Stand in seinem Geburtsland hat, zeigt das Ergebnis einer großen Umfrage des französischen Fernsehsenders BFM TV. 82 Prozent von mehr als 1.000 Männern und Frauen sprachen sich gegen ein Comeback des Torjägers algerischer Abstammung im Team von Didier Deschamps aus.
„Er hätte nie für Frankreich spielen sollen“
Darüber hinaus schoss mit Marine Le Pen eine weitere Politikerin in aller Öffentlichkeit gegen Benzema aus. Laut der aufstrebenden Rechtspopulistin hätte er wegen seiner mangelnden Vaterlandsliebe „nie“ für Frankreich auflaufen dürfen: „Er singt nie die Marseillaise und äußert bei Interviews seine Verachtung für jede Form von Patriotismus.“ Zuvor hatte Premierminister Manuel Valls geschimpft: „Ein großer Sportler muss ein Vorbild sein. Wenn er das nicht ist, hat er keinen Platz im Nationalteam.“
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Cissé stellt sich hinter Real-Star
Neben all der Kritik erfährt Benzema auch Unterstützung. Einer seiner ehemaligen Kameraden, Djibril Cissé, präsentierte sich im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP als Verfechter des Ex-Profis von Olympique Lyon: „Da es bisher kein Urteil gegen ihn gibt, ist Karim unschuldig. All das ist eine Sache der Justiz und der Polizei. Wir sollten uns nicht einmischen und schlecht zu Karim sein. Er hat viel für die Nationalmannschaft getan, viele Tore geschossen, und solange man ihn einberufen kann, würde ich ihn einberufen. Mich persönlich würde es nicht stören, ihn wieder für Frankreich spielen zu sehen. Er besitzt großartige Fähigkeiten. Dass er Stammspieler bei Real Madrid ist, ist kein Zufall.“
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