
Gegen Osasuna: Tabellenführer Real Madrid holt nächsten Dreier
PAMPLONA. Auswärts bei CA Osasuna bekleckerte sich Real Madrid am Mittwochabend zwar nicht mit Ruhm, verbuchte aber immerhin einen Arbeitssieg. Dabei hätten die Merengues sogar noch souveräner siegen können, hätte man die Chancen oder gar die Geschenke der Gastgeber besser ausgenutzt.
Doch die drei Punkte stehen primär im Vordergrund, lassen diese schließlich den Meistertitel näherrücken. Selbst wenn der FC Barcelona seine Spiele gegen Real Sociedad (Donnerstag, 21.30 Uhr) und Rayo Vallecano (Sonntag, 21 Uhr) gewinnen sollte, würde der Vorsprung Reals noch zwölf Punkte betragen.
Ancelotti rotiert: Unter anderem Camavinga und Ceballos starten
Cheftrainer Carlo Ancelotti rotierte in Pamplona. Der Italiener ließ Stars wie Daniel Carvajal, Toni Kroos und Vinícius Júnior auf der Ersatzbank. Im Tor startete wie gewohnt Thibaut Courtois. Die Viererkette bildeten Lucas Vázquez, Éder Militão, David Alaba und Nacho Fernández. Im Mittelfeld legten Federico Valverde, Eduardo Camavinga und Dani Ceballos los und im Angriff Marco Asensio, Karim Benzema und Rodrygo Goes.
Real nach Alabas Treffer von Budimir böse überrascht
Und so legten die Königlichen im El Sadar erwartet dominant los. Ancelottis Spieler ließen die Kugel in den Anfangsminuten gut laufen und versuchten sich gleich in Offensivaktionen. Und in der 12. Minute sollte es auch gleich schon klingen – und zwar zugunsten Real Madrids. Nach einem Freistoß brachte Ceballos einen langen Chip-Ball auf rechts zu Benzema. Der Franzose bewies die Übersicht für den sich im Strafraumzentrum befindenden Alaba. Reals Nummer 4 schoss erst Osasunas Keeper Sergio Herrera an, ehe die Kugel nochmal zu ihm zurückflog – und von dort zur 1:0-Führung im Netz landete.

Reals Jubel wehrte allerdings nur ganz kurz. Denn zwei Spielminuten später (14.) griffen die Hausherren aus Pamplona an. Chimy Ávila kam unbedrängt über die rechte Seite, hatte das Auge für den völlig freistehenden Ante Budimir, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste – und aus zwei Metern zum Ausgleich traf. Vom Treffer sichtlich beflügelt, wollte es Osasuna nun wissen. Budimir erhöhte in der 32. Minute zum vermeintlichen 2:1 für die Hausherren, doch zum Glück für die Madrilenen stand der Kroate beim Zuspiel im Abseits. Das Tor zählte damit nicht.
Vor der Pause: Asensio stellt erneute Führung her
Die Merengues fingen sich danach wieder. Nach einem ordentlichen Distanzschuss von Alaba (39.), der Herrera sichtlich überraschte, aber abgewehrt wurde, kamen die Gäste unmittelbar vor dem Pausenpfiff nochmal direkt vors Tor: Ceballos scheiterte nach Camavingas Vorarbeit zuerst an Herrera, doch Asensio schob die Kugel daraufhin zum 2:1 hinter die Linie.
Die Führung zum Ende des ersten Durchgangs war aufgrund mehr Spielanteile und der besseren Chancen-Qualität der Madrilenen verdient. Für die verbleibenden 45 Minuten ging es für den Tabellenführer nun darum, das Tempo hochzuhalten, konzentriert zu bleiben – und den vermeintlichen Underdog nicht mehr kommen zu lassen.
Benzema verballert gleich zwei Elfmeter
Weil Alaba nicht mehr weitermachen konnte, brachte Ancelotti mit Beginn der zweiten Hälfte Daniel Carvajal ins Spiel. Und die Königlichen knüpften dort an, wo sie zuvor aufhörten: engagiert nach vorne zu spielen. Damit verschafften sich die Blancos vielversprechende Möglichkeiten. Da Avila in der 51. Minute im Grätschen mit der Hand an den Ball kam, pfiff Schiedsrichter Ricardo De Burgos Bengoetxea völlig zu Recht Strafstoß. Benzema schritt an, schoss die Kugel aber schwach ins linke untere Eck – Herrera hat’s gefreut, denn er erahnte die Ecke richtig.
Und Herrera avancierte in der 58. Minute gleich wieder zum Elfmeter-Helden und Benzema zum Elfmeter-Pechvogel. Ceballos fiel im Strafraum, es gab den zweiten Strafstoß für die Merengues – und damit erneut ein Geschenk. Wieder wählte Benzema die linke untere Ecke, wieder hatte sich Herrera goldrichtig entschieden. Grund genug für Benzema, um sich sein Trikot über den Kopf zu ziehen und einmal inbrünstig den Frust aus sich rauszuschreien.

Statt Benzema: Vázquez macht den Deckel drauf
Ancelotti wechselte für die Schlussphase noch Kroos, Isco und zum Ende auch Vinícius ein. Für Ceballos, Camavinga und Rodrygo war dafür Feierabend. Und drückte Real weiter auf den dritten Treffer, war es dann letztlich in der Nachspielzeit so weit: Vinícius machte Dampf und behielt in der 96. Minute die Übersicht für den mitgelaufenen Vázquez, der Herrera keine Chance ließ – und das 3:1 für die Blancos erzielte, wonach auch der Schlusspfiff ertönte.
Real Madrid könnte am nächsten Spieltag Meister werden
Meister ist Real Madrid damit zwar noch nicht, doch dem großen Ziel mit den nächsten drei Punkten in LaLiga ein ordentliches Stück näher gekommen. 78 Punkte haben die Blancos nach dem 33. Spieltag auf dem Konto. Zwar machten es die Merengues am Mittwochabend bei Osasuna selbst spannend, am Ende darf man die Heimreise in die Hauptstadt jedoch mit einem Sieg eintreten – und möglicherweise am 30. April (16:15 Uhr) gegen Espanyol die Meisterschaft bejubeln.
Nun heißt es erst einmal: durchschnaufen! Übers Wochenende hat Real spielfrei, dafür steht nächsten Dienstag (21 Uhr) im Etihad Stadium das Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City an, die derweil fast parallel zum Madrider Erfolg gegen Osasuna mit 3:0 gegen Brighton & Hove Albion siegten.
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