
„Uns ist nicht gelungen, unsere Fehlerquote zu reduzieren“
MADRID. Den Traum von einer Titelverteidigung in der Champions League musste Thomas Tuchel mit dem FC Chelsea am Dienstagabend im Estadio Santiago Bernabéu begraben. „Wir hatten Pech“, meinte der deutsche Übungsleiter nach dem spannungsgeladenen Duell. Nach einem 1:3 im Viertelfinal-Hinspiel führten die Londoner im Rückspiel zwischenzeitlich mit 3:0 – kassierten daraufhin aber zwei Gegentore und schieden am Ende aus. „Deshalb sind wir auch enttäuscht“, so der Chelsea-Coach.
Der 48-Jährige erklärte: „Wir haben zwei Fehler gemacht, zwei Ballverluste. Wir hätten es verdient gehabt, nach diesem Spiel heute weiterzukommen, doch es hat nicht sein sollen.“ Ihn störte es vor allem, dass seine Spieler gegen Ende raus nachließen – und dadurch die Madrilenen nochmal kommen ließen. „Wir müssen unsere Fehlerquote reduzieren und das ist uns in den beiden Spielen nicht gelungen. Wir hatten zwei entscheidende Ballverluste“, hielt er fest.
Tuchel von Referee Marciniak „sehr enttäuscht“
Allerdings betonte Tuchel, dass es insgesamt „nichts zu bereuen“ gäbe. „Das sind die Art von Niederlagen, die man als Sportler mit Stolz hinnehmen kann“, versicherte er und konstatierte in Bezug auf die Taktik: „Wir waren sehr diszipliniert am Ball und sehr aktiv und engagiert ohne Ball. Wir haben Mut bewiesen und von dort aus haben wir unsere Qualität gezeigt. Das ist der richtige Weg, um das zu tun. Wenn wir diese Art von Einsatz haben, sind wir eine besondere Mannschaft.“
Verärgert hat den Schwaben indessen, dass Marcos Alonsos Tor aufgrund eines Handspiels durch den VAR zurückgenommen wurde. „Vielleicht ist es in diesem Spiel gegen diesen Gegner zu viel verlangt“, monierte er, dass sich Schiedsrichter Szymon Marciniak die Szene nicht mehr selbst angesehen hatte. „Ich bin sehr enttäuscht, dass er nicht rausgekommen ist und es selbst überprüft hat. Man sollte der Chef bleiben und die Entscheidungen nicht jemandem überlassen, der irgendwo auf einem Stuhl sitzt.“
Doch dies war nicht die einzige Aktion Marciniaks, die Tuchel sauer aufgestoßen ist. „Ich war enttäuscht, dass der Schiedsrichter sich mit Carlo (Ancelotti; Anm. d. Red.) nach dem Spiel amüsiert hat. Als ich mich bei ihm bedanken wollte, lachte er mit dem gegnerischen Trainer“, sagte der Chelsea-Trainer und betonte: „Ich denke, das ist der falsche Zeitpunkt, dies nach dem Schlusspfiff zu tun, nach 126 Minuten, in denen eine Mannschaft ihr Herz gegeben hat. Wenn man einen Schiedsrichter nach dem Spiel sieht, der mit dem gegnerischen Trainer lacht, ist das ein schlechter Zeitpunkt. Ich habe ihm das gesagt.“
Rüdiger: „Nicht viele Teams können hierher kommen und sie so dominieren wie wir“
Beim TV-Sender BT SPORT gab sich Antonio Rüdiger derweil enttäuscht, dass seine Kollegen und er aus der Champions League ausgeschieden sind, allerdings wollte der deutsche Nationalspieler festhalten: „Das Positive ist, dass wir nicht aufgegeben haben. Nicht viele Teams können hierher kommen und sie so dominieren wie wir. Aber über die beiden Spiel, wenn du die Fehler machst, die wir gemacht haben, wirst du eben bestraft.“ Für den FC Chelsea endet damit die Reise in der Königsklasse, für Real Madrid geht sie nach packenden zwei Duellen gegen die Londoner weiter Richtung Halbfinale. Dort lautet der Gegner für die Blancos entweder Atlético Madrid oder Manchester City.
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