Interview

Valdano überzeugt von Ancelotti: „Passt sehr gut zu Reals Geschichte“

Torwartdebatte, Systemfrage, Cristiano Ronaldo in Hochform und Karim Benzemas Torflaute. Derzeit gibt es viel Gesprächsstoff an der Concha Espina. Im Interview mit der MARCA sprach Ex-Generaldirektor Jorge Valdano über die schwankenden Leistungen der Merengues, Trainer Carlo Ancelotti, die Torwartfrage sowie die zwei Offensivkräfte der Blancos.

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Jorge Valdano sieht die bisherige Entwicklung in dieser Spielzeit sehr entspannt

Großes Vertrauen in Ancelotti

MADRID. Bei Real Madrid gibt es aktuell wenig zu bemängeln. Nach dem zwischenzeitlichen Leistungstief mit zwei Niederlagen in der Meisterschaft gegen Real Sociedad (2:4) und Atlético (1:2) hat sich das Team wieder gefangen. Mit neun Punkten aus den letzten drei Partien durch Siege über Deportivo La Coruña (8:2), Elche (5:1) und Villarreal (2:0) befinden sich die Merengues wieder auf Kurs. Für Jorge Valdano, der zwischen 1984 und 1988 im weißen Trikot auflief, ist das bisherige Auf und Ab allerdings kein großer Grund zur Sorge. Dafür sei die Qualität zu hoch: „Real ist im weltweiten medialen Fokus und besitzt Spieler von unvergleichlichem Niveau. Vielleicht besteht der Fehler darin, nicht genug an das Talent zu glauben. Aber Real Madrid besitzt Talent im Überfluss.“

Mit Carlo Ancelotti besäßen die Königlichen zudem einen herausragenden Trainer. Die dezente Kritik an „Carletto“ und am Spielsystem während der Minikrise sieht der ehemalige Stürmer gelassen: „Ich glaube nicht, dass Ancelotti in Frage gestellt wird. Er ist ein beispielhafter Trainer, was Besonnenheit, Geduld sowie die Fähigkeit zur Lösung von Konflikten mit Natürlichkeit angeht. Real Madrid besitzt einen Trainer, der sehr gut zur Historie dieser Institution passt.“

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Rotation? „Bei den Torhütern keine Ausnahme“

Auch zur kontrovers diskutierten Torwartfrage besitzt Valdano eine klare Meinung. Der 59-Jährige begrüßt die Rotation zwischen den Pfosten und sieht darin vor allem eine Chance für Neuzugang Keylor Navas, in das Team hineinzuwachsen. „Was Ancelotti gegen Elche gemacht hat, war Alternativen zu testen und die Torhüter sollen da keine Ausnahme bilden. Während seiner zwei Monate in Madrid hat Keylor weder ein Spielfeld betreten noch das Bernabéu kennengelernt. Es ist wichtig, dass er beginnt, sich Schritt für Schritt anzupassen, denn der Fußball ist gezeichnet von Schnelllebigkeit und der Torhüter ist eine Schlüsselposition. Ich glaube, dass die Öffentlichkeit mehr Dinge über den Umgang mit Casillas sagt als Ancelotti selbst“, so der ehemalige Profi.

„Ronaldo ist vollkommen“

Keine Diskussionen gibt es dagegen zurzeit um Cristiano Ronaldo. Der Weltfußballer scheint seine Patellasehnenprobleme von Beginn der Saison überwunden zu haben und schießt Tore wie am Fließband (neun Treffer in den letzten vier Partien). Vom Portugiesen zeigt sich der zweifache spanische Meister in jeglicher Hinsicht beeindruckt: „Cristiano ist ein ungeheurer Spieler. Er ist ein Beispiel von Vollkommenheit und Ehrgeiz, der sich auf seine Teamkollegen überträgt. Das ist sogar noch mehr wert als seine Tore. Normalerweise baust du im Fußball mit dem Alter ab. Cristiano scheint sogar davon eine Ausnahme zu bilden. Ich glaube, er ist ein Spieler, der Einzige auf der Welt, der jegliche Position im Angriff besetzen kann und das macht ihn unberechenbar. Die kürzeste Distanz zwischen zwei Punkten ist die zwischen Cristiano und dem Torwart.“

Auch für den zuletzt in der Kritik stehenden Karim Benzema fand der Argentinier lobende Worte: „Karim ist ein Stürmer mit Pausen, der sich eher um das Spiel als um Tore sorgt. Er hat sich immer hervorragend mit Bale und Ronaldo ergänzt. Vielleicht ist seine Präsenz dieses Jahr mit der Ankunft von James nicht mehr ganz so wichtig, aber er ist weiterhin ein Stürmer auf höchstem Niveau.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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