
Die Ausgangslage
- Stierkampf in Leipzig? Wenn die spanischen Toreros in die Red Bull Arena reisen, könnte es die nächste Machtdemonstration des 14-fachen Champions-League-Rekordsiegers geben. Denn nach der 4:0-Gala gegen den FC Girona strotzen die Blancos nur so vor Selbstvertrauen, müssen vor dem ersten Duell mit RB Leipzig (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV) jedoch gewarnt sein. Zwar haben die „Bullen“ von ihren letzten sechs Pflichtspielen nur eines gewinnen können, hierbei handelt es sich jedoch eher um eine Ergebnis-Krise. Und dass sie selbst die Spanier auf die Hörner nehmen können, bewiesen sie beim bisher letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs, als die Sachsen in der Gruppenphase 2022/23 mit 3:2 verdient gegen das große Real Madrid gewannen. Anderthalb Jahre später handelt es sich jedoch um das Lieblings-Terrain der Königlichen: K.o.-Phase der Königsklasse!
- Trotz einiger Ausfälle geht Real Madrid gegen den Retorten-Klub dennoch als Favorit ins Rennen, zumal das Rückspiel am 6. März im Estadio Santiago Bernabéu stattfindet. Während Real mit ManCity das einzige Team ist, das alle sechs Gruppenspiele gewann, musste sich der Red-Bull-Klub gegen ebenjenes zwei Mal City geschlagen geben, kam so in Gruppe G „nur“ auf zwölf Punkte vor Bern und Belgrad.
Der Gegner
- Während sich Reals Kader in der Wintertransferphase nicht verändert hat, gab es bei Leipzig einige Transfers. So haben sich Stars wie Emil Forsberg und Timo Werner verabschiedet, dafür ergänzte unter anderem Eljif Elmas die mit durchschnittlich 25 Jahren fünftjüngste, aber auch drittwertvollste Truppe der Bundesliga. Neuzugänge wie Xavi Simons, Loïs Openda und Benjamin Šeško wissen schon die gesamte Saison über zu überzeugen, sind Leipzigs drei Top-Torjäger, auch wenn mannschaftlich noch nicht alles passt bei den Sachsen, so wurde nur eines der letzten sechs Pflichtspiele gewonnen. Auch wenn das derzeit nur Platz fünf für den amtierenden DFB-Pokalsieger bedeutet, steht Trainer Marco Rose noch nicht allzu sehr unter Druck – eine Reaktion gegen Real Madrid und es wäre nicht nur vieles verziehen, Leipzigs Knoten könnte endgültig platzen. Personell sind die „Bullen“ jedoch besser aufgestellt, da es aktuell keine Verletzten gibt.
Voraussichtliche Startelf: Gulácsi – Henrichs, Simakan, Orban, Raum – Olmo, Schlager, Kampl, Xavi Simons – Šeško, Openda.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Bei Leipzig sind alle fit, aber für Carlo Ancelotti gibt es einige Baustellen. Die große Frage: wer ersetzt Jude Bellingham? Gut möglich, dass Brahim Díaz hinter Vinícius Júnior und Rodrygo Goes fehlt, auch wenn dann eine Anspielstation im Strafraum fehlt – Joselu könnte diese alternativ bieten. Und in der Abwehr steht zumindest wieder ein Innenverteidiger zur Verfügung, nachdem Nacho Fernández gegen Girona aufgrund einer Überlastung zusehen musste. Real Madrids Kapitän dürfte auch beginnen, an seiner Seite hat es Aurélien Tchouaméni zuletzt gut gemacht, sodass Dani Carvajal wieder nach rechts rutschen könnte. Gut möglich auch, dass Andriy Lunin im Tor nach zuletzt vier Startelf-Einsätzen in Folge mal eine Verschnaufpause erhält.
- Verletzt: David Alaba (Kreuzbandriss), Thibaut Courtois (Kreuzbandriss), Éder Militão (Kreuzbandriss), Antonio Rüdiger (Muskelverletzung), Jude Bellingham (Verstauchung)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Wir spielen gegen einen potenten Gegner mit Qualität, der einen intensiven Fußball spielt und vorne viel Qualität besitzt. Wir brauchen ein komplettes Spiel, defensiv und offensiv. (…) Im Moment läuft alles gut. Wir sind da und mal sehen, was passiert. Wir sind zu dieser Phase der Saison in einer guten Verfassung, trotz aller Schwierigkeiten, die wir hatten – dank des Charakters und der Qualität der Spieler, die das Beste herausgeholt haben.“
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Marco Rose (Cheftrainer): „Sie machen auch jeden Meter gegen den Ball. Das ist das, was mich diese Saison ein Stück weit bei ihnen beeindruckt. Sie laufen zurück, sind bereit dazu, kompakt zu sein, alle gemeinsam zu verteidigen. Das werden sie morgen in einem Champions-League-Achtelfinale natürlich auch auf den Platz bringen. (…) Fürchten tun wir gar nichts. Wir freuen uns auf den Gegner, auf die Aufgabe. Das ist das, was wir wollen, wofür wir gearbeitet und gekämpft haben.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: In der Gruppenphase 2022/23 gab es dieses Duell zum ersten Mal: Real Madrid gewann im Bernabéu mit 2:0, musste sich – bereits qualifiziert – am vorletzten Spieltag aber mit 2:3 in Leipzig geschlagen geben. Trotzdem sprang am Ende in Gruppe F Platz eins raus. Das erst dritte Duell der beiden so unterschiedlichen Klubs – Real Madrid ist immerhin seit 122 Jahren mitgliedergeführt – dürften die Blancos nicht ganz so locker angehen wie das erste Gastspiel in Leipzig..
- ROSE VS. ANCELOTTI: Die beiden Cheftrainer und standen sich schon vier Mal gegenüber – beide gewannen jeweils zwei Mal. Vor den beiden Gruppenspielen 2022, die aus Ergebnis-Sicht 1:1 endeten, kreuzten sich die Wege der Zwei mit anderen Klubs in einem anderen Wettbewerb: Im Europa-League-Achtelfinale 2019 gewann erst Napoli (3:0), dann Salzburg (1:3), die Italiener kamen weiter. Rose traf zusätzlich noch 2020/21 als Gladbach-Coach auf die Blancos, in der damaligen Gruppenphase holte er aber nur einen Punkt gegen Real (erst 2:2, dann 0:2). Ancelotti gewann in seiner Bayern-Zeit derweil beide Bundesliga-Duelle mit den Leipzigern.
- GELB-ALARM: Wenn Eduardo Camavinga beim Rückspiel am 6. März dabei sein will, muss er aufpassen – er steht bei zwei Gelben Karten und wäre bei einer weiteren gesperrt. Auch Jude Bellingham sah schon zwei Mal Gelb, fehlt aber verletzt.
- WIEDERSEHEN: Auch weil die Klubs vor anderthalb Jahren überhaupt erst zum ersten Mal aufeinandertrafen, gibt oder gab es noch keine Spieler, die für beide Seiten aufliefen. David Alaba und Bellingham hätten immerhin Bundesliga-Erfahrung gegen die „Bullen“ gehabt, sie fehlen jedoch verletzungsbedingt.
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