Interview

„Viel Geld auszugeben ist kein Synonym für Erfolg“

Wer ist für die katastrophale Form, in der sich Real Madrid aktuell präsentiert, zu beschuldigen? Mariano García Remón, ehemaliger Spieler und Trainer der Blancos, sieht nicht nur die falsche Einstellung der Spieler als Problem. Im Interview mit RADIO MARCA übte der 63-Jährige vor allem an Carlo Ancelotti und der Transferpolitik des Vereins Kritik.

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García Remón
Trainierte Real Madrid im Jahre 2004: Mariano García Remón

„Man sieht keine kompakte Mannschaft mit klaren Ideen“

MADRID. „Nicht der Trainer ist schuld, sondern wir Spieler. Wir sind zu gelassen auf das Feld gegangen und das kann nicht angehen. Wir müssen an unserer Einstellung arbeiten und uns mehr konzentrieren.“ Wahre Worte der Herren Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos nach der enttäuschenden Niederlage gegen Atlético Madrid. Die Probleme des neuen Real Madrids jedoch einzig auf die falsche Mentalität zu reduzieren, reicht Mariano García Remón nicht aus. Dem ehemaligen Spieler und Coach des spanischen Rekordmeisters fielen in den letzten Wochen weitaus mehr Baustellen auf. Baustellen, für die nicht nur die Akteure, sondern auch der Trainerstab und die Vereinsführung verantwortlich sind.

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„Ancelotti ist jetzt 100 Tage in Madrid und die bisherige Bilanz ist nicht positiv. Ich meine damit nicht die Ergebnisse, sondern vielmehr das Bild, das die Mannschaft abgibt. Dieses Real Madrid ruft Zweifel und Besorgnis hervor. Ich sehe kein kompaktes Team mit klaren Ideen. Im Mittelfeld ist der wichtigste Mannschaftsteil, der den Spiel-Rhythmus bestimmt, nicht definiert. Es ist kein Wunder, dass sich alle Xabi Alonso auf der Stelle zurück wünschen“, so García Remón gegenüber RADIO MARCA.

„Mourinhos Kader war besser als der jetzige“

Der inzwischen 63-jährige Spanier ist der Meinung, dass Präsident Florentino Pérez nicht aus der Vergangenheit gelernt und im vergangenen Sommer zu viele Veränderungen an dem Kader vorgenommen habe. Ein derart durchwachsener Start sei aufgrund des zu großen Umbruchs (fünf Zugänge, neun Abgänge) schon vorprogrammiert gewesen. „Ich finde die jetzige Mannschaft keineswegs besser und vor allem weniger ausgeglichen als die des letzten Jahres. Dass in der letzten Saison nichts gewonnen wurde, lag nicht am Spielermaterial. Mourinho verdarb seinen eigenen Top-Kader mit dem Anzetteln von unnötiger Unruhe und unnötigen Streitereien. In diesem Sommer wurden sportlich gesehen keine sinnvollen Investitionen getätigt. Ein derartiger Kaderumbruch war nicht vonnöten. Viel Geld auszugeben ist kein Synonym für eine gute Mannschaft, kein Synonym für Erfolg“, erklärte er.

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