
„Es hat sich wirklich alles verändert“
MADRID. In seiner ersten Saison bei Real Madrid bewies Vinícius Júnior eindrucksvoll, wie viel Potenzial in ihm steckt und dass er mit gerade einmal 18 Jahren bereit dafür ist, es mit den ganz Großen aufzunehmen. In 31 Pflichtspieleinsätzen konnte der Brasilianer im königlichen Starensemble mit drei Toren sowie zwölf Torvorlagen glänzen. “Es hat nicht lange gedauert, bis ich eine enorme Verbesserung meines eigenen Spiels bemerkte”, so Vinícius im Interview mit dem brasilianischen JORNAL EXTRA.
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Von Flamengo zu den Königlichen nach Madrid: Für den talentierten Flügelflitzer war das eine enorme Umstellung, an die er sich jedoch schnell gewöhnte. “Mein Leben hat sich komplett verändert, wirklich alles hat sich verändert”, offenbart Reals Nummer 28 und geht dabei ins Detail: “Jeder möchte etwas von mir haben, viele Leute wollen mit mir und meiner Familie gesehen werden.”
„Zidanes Ratschlag: ‚Du musst weiter hart arbeiten‘“
Es war Santiago Solari, der Vinícius das Vertrauen schenkte und ihm die nötige Spielzeit gewährte, um sich zu zeigen. Der flinke Linksaußen stand fortan sogar einige Male in der Startelf der Blancos, ehe er sich Anfang März im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Ajax Amsterdam am Außenband verletzte und daraufhin bis kurz vor Saisonende ausfiel.
Kurz nach “Vinís” Verletzung gegen Ajax musste Solari bekanntlich seinen Hut nehmen, er machte Platz für den wiederkehrenden Zinédine Zidane. “Er hat mir gesagt, dass ich weiter hart arbeiten soll, weil ich immer noch jung bin”, erzählt der Brasilianer von den Ratschlägen von “Zizou”. “Er hört nie auf Leute, die von außen rein reden: Er hört nur auf seine Familie und auf diejenigen, die im Klub sind – ansonsten hört er auf niemanden. Mit ihm und mit den anderen Spielern bin ich mir sicher, dass ich mich als Spieler verbessern kann.”
Vinícius außerdem über…
…die verlorene Zeit, die er für den Fußball geopfert hat und vermissen könnte: “Ein bisschen, aber ich habe meine Familie bei mir daheim. Ich genieße es, sie um mich rum zu haben. Zudem kommen oft Freunde vorbei, was es mir ebenfalls leichter macht.”
…die Entscheidung für einen Wechsel zu Real Madrid in so jungem Alter: “In meinem Fall denke ich, dass es der richtige Zeitpunkt war. Ich habe bei Flamengo gut gespielt, aber ich hatte noch Spielraum zur Verbesserung. Ich habe mich in Madrid in drei Monaten mehr weiterentwickelt als ich es in einem Jahr in Brasilien getan hätte. Es war gut für mich zu starten und für den besten Klub der Welt zu spielen.”
…seine Entwicklung, die in Madrid mehr gefördert wird als in Brasilien: “Das Training (bei Real Madrid; d. Red) ist anders. Die meisten Trainingseinheiten dort sind besser als die tatsächlichen Spiele. Und im Training will niemand verlieren, alle Spieler wollen sich jeden Tag verbessern. Es gibt Spieler wie beispielsweise Sergio Ramos und Karim Benzema, die, obwohl sie über 30 sind, härter trainieren als alle anderen. Die Inspiration die du bekommst, wenn du von den besten Spielern umgeben bist, hilft dir enorm zu wachsen.”
…das hohe Level in der Champions League: “Es ist eine völlig andere Art des Fußballs. Wenn du den Ball verlierst, hat der Gegner sofort die Chance ein Tor zu erzielen, dessen muss man sich sofort bewusst sein.”
…den Vergleich zwischen LaLiga und Champions League: “Es ist ebenso möglich (genauso wie in der Champions League ein Tor nach Ballverlust zu kassieren; d. Red), vor allem in der letzten Saison, als wir nicht gut aufgetreten sind. Es ist dabei egal, wer dein Gegner ist. In Europa reicht ein Fehler aus, um ein Gegentor zu kassieren.”
…Sergio Ramos und die anderen Führungsspieler: “Er (Ramos; d. Red) ist für diesen Job geboren worden – er weiß im richtigen Moment mit dir zu sprechen, dir zu helfen. Er, Marcelo, Raphaël Varane und Luka Modrić: All diese Spieler helfen den restlichen Spielern.”
…die Ära nach Cristiano Ronaldo: “Cristiano ist Cristiano, er ist eine Klub-Legende. Er hat das geschafft, was niemand anderes geschafft hat. Ich hab aber nie verspürt, ihn zu ersetzen – ich will einfach spielen und dem Team helfen.”
…was es braucht, um neben dem fußballerischen bei Real Madrid zu bestehen: “Persönlichkeit.”
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