
Die Ausgangslage
- Dritter Spieltag, ein drittes Mal auswärts. Bevor sich LaLiga in die zweiwöchige Länderspielpause verabschiedet, müssen die Königlichen gegen Real Betis (Samstag, 22 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im gewohnt stimmungsgeladenen Estadio Benito Villamarín bestehen. Etwa 24.000 Zuschauer werden vor Ort sein dürfen und hoffen, dass die Serie von 20 ungeschlagenen Spielen (14 Siege, sechs Remis) in der Primera División aufseiten der Blancos reißt. An den ersten beiden Spieltagen zeigten sich Karim Benzema und Co. in der Offensive mit insgesamt sieben Toren zumeist spielfreudig und wussten dort zu überzeugen, ein großes Manko stellte jedoch mit vier Gegentreffern das Abwehrverhalten dar. Für Chefcoach Carlo Ancelotti ist dies jedoch trotz der Abgänge von Sergio Ramos und Raphaël Varane keine Frage des Könnens: „Wenn du offensiv erfolgreich bist, musst du defensiv besser auftreten. Wir müssen besser verteidigen, es ist aber keine Sache der Qualität, sondern der Konzentration.“ Konzentration war auch in der Vergangenheit speziell gegen die Béticos ein fehlendes Element, so konnte Real nur eines seiner letzten fünf Duelle mit den Grün-Weißen gewinnen.
- Die Saison 2021/22 begann für die ambitionierten Andalusier mit einem Stotterstart, mehr als ein 1:1 jeweils gegen RCD Mallorca und FC Cádiz war bisher nicht drin für die Mannen von Trainer Manuel Pellegrini. Grund genug für eben jenen Pellegrini, seine Gefühlslage nach außen zu kehren. Der Ex-Real-Coach: „LaLiga ist die langsamste Liga Europas, wo am wenigsten gespielt wird. Die Leute kommen hierher, um ein Spektakel zu sehen.“ Was dem Chilenen gegen Mallorca und Cádiz fehlte, dürfte er nun gegen das weiße Ballett geboten bekommen: die elf gefallenen Tore in Reals bisherigen zwei Spielen standen für das erwünschte Spektakel. Keineswegs langweilig ging es bei den „Verdiblancos“ dagegen auf dem Transfermarkt zu. Die Abgänge von unter anderem Aïssa Mandi, Emerson und Loren Morón wurden beispielsweise durch Zugänge wie den in Sevilla bereits bekannten Germán Pezzella und den in LaLiga etablierten Willian José kompensiert. Zudem dürfte man am Guadalquivir erleichtert darüber sein, dass man Ausnahmekicker Nabil Fekir in seinen Reihen halten konnte.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Real Madrids 20-köpfiger Kader wartet ohne Rückkehrer auf, dafür aber mit neuen Ausfällen. Vor allem das Fehlen von Nacho Fernández zwingt Ancelotti zum Umbau. David Alaba wird wohl die Position in der Innenverteidigung einnehmen, dafür dürfte dann Miguel Gutiérrez die vakante Stelle auf der linken Seite besetzen, da auch Marcelo nicht rechtzeitig fit geworden ist. Auch rechts hinten bahnt sich eine Veränderung an, wo der wieder voll belastungsfähige Daniel Carvajal den zuletzt schwächelnden Lucas Vázquez ersetzen dürfte. Aus Mangel an Alternativen wird es im Mittelfeld im Vergleich zum letzten Spieltag vermutlich keine Wechsel geben, so werden erneut Casemiro, Isco und Federico Valverde die Zentrale bilden. Wesentlich spannender gestaltet sich da die Wahl des Personals im Angriff: Vinícius Júnior wusste mit drei Joker-Toren an den ersten beiden Spieltagen voll und ganz zu überzeugen und macht nun mächtig Druck auf den eher durchwachsen spielenden Eden Hazard. Aber ist es vielleicht gerade die Jokerrolle, die Vinícius liegt? Zudem würde ein Bankplatz für den Belgier hinsichtlich der aufkeimenden Juventus-Gerüchte ein zusätzliches Störfeuer bedeuten. Keine einfache Entscheidung, die Ancelotti da treffen muss.
- Nicht dabei: Nacho Fernández (muskuläre Überlastung), Luka Modrić (Adduktorenprobleme), Toni Kroos (Aufbautraining nach Schambeinentzündung), Ferland Mendy (Aufbautraining nach Knochenhautentzündung aus letzter Saison), Daniel Ceballos (Sprunggelenksverletzung), Álvaro Odriozola (vor Leih-Abgang zu AC Florenz), Andriy Lunin (Coronavirus), Marcelo (Trainingsrückstand), Mariano Díaz (Trainingsrückstand)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Betis hat eine Mannschaft, die gut spielt und sich verstärkt hat. Ihr Trainer hat viel Erfahrung. Wir müssen uns defensiv verbessern, wo es im Spiel gegen Levante etwas schiefgelaufen ist. Der Schlüssel ist, dass wir gut verteidigen. Wir arbeiten nicht dafür, um unentschieden zu spielen. So kann man bei Real Madrid nicht arbeiten. Der Fußball von heute erlaubt es dir nicht, mit sieben, acht Spielern zu verteidigen, es müssen elf tun. Das ist das, woran wir arbeiten.“
» Jetzt mitdiskutieren in der REAL TOTAL-Community
Manuel Pellegrini (Cheftrainer Real Betis): „Wir müssen ein gutes Spiel machen. Wir haben den Dorn aus der letzten Saison, mit einem 2:1-Ergebnis und dann kamen die VAR-Aktionen. Wir haben Alternativen und wir werden versuchen, die drei Punkte zu holen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang duellierten sich die beiden Traditionsvereine schon stolze 116 Mal. Dabei fällt die Bilanz klar zugunsten der Merengues aus, die gegen Betis bis dato 64 Siege bei 25 Remis und 27 Niederlagen auf dem Konto haben, zuletzt jedoch – wie bereits erwähnt – immer mal wieder Punkte gegen die Andalusier liegen ließen. In puncto Torverhältnis haben die Blancos in direkten Duellen die doppelte Ausbeute vorzuweisen: 248:124.
- ENDET EINE SERIE? Der spanische Rekordmeister hat mit seinen 20 ungeschlagenen Spielen in Folge in dieser Hinsicht den aktuell besten Lauf aller LaLiga-Teams, aber Vorsicht: Auf dem zweiten Platz folgen Joaquín und Co. mit 13 ungeschlagenen Partien. Jedoch spielte man dabei auch ganze neun Mal unentschieden und gewann somit nur vier Begegnungen. Reißt eine der Serien oder hält man beide mit einer Punkteteilung am Leben?
- WIEDERSEHEN: Betis-Coach Pellegrini stand für die Königlichen in der Saison 2009/10 in 48 Spielen an der Seitenlinie. Auf dem Feld schnürte sich ein Jahr später Sergio Canales 15 Mal die Schuhe im weißen Trikot. Und auch Neuzugang Willian José hat eine Vergangenheit in der spanischen Hauptstadt: In der Spielzeit 2013/14 kam der Stürmer auf 16 Einsätze für die Castilla und durfte sich sogar über einen Einsatz bei den Profis freuen. Welcher Trainer ihm wohl zu seinem ersten und einzigen Auftritt für die Blancos verhalf? Carlo Ancelotti! Für die anstehende Partie befindet sich der Brasilianer jedoch leider noch nicht im Kader von Betis.
Community-Beiträge