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Vinícius entschuldigt sich – ohne Alonso-Erwähnung

Mit reichlich Verspätung sieht Vinícius Júnior sein Fehlverhalten hinsichtlich seiner Wechsel-Wut aus dem Clásico gegen den FC Barcelona öffentlich ein. Der Brasilianer entschuldigt sich. Auffällig: Er richtet sich dabei an so ziemlich jeden, außer an Trainer Xabi Alonso.

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Vinícius Júnior Real Madrid
Vinícius Júnior sorgt in Madrid derzeit für viel Aufregung – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Vinícius Júnior: „Bereits im Training entschuldigt“

MADRID. Besser spät als gar nicht: Vinícius Júnior hat sich am Mittwochmittag, drei Tage nach seiner Auswechsel-Eskapade im Estadio Santiago Bernabéu beim Clásico gegen den FC Barcelona (2:1), öffentlich zu Wort gemeldet und sich für sein Verhalten entschuldigt.

Der 25 Jahre alte Brasilianer war nach seiner Herausnahme in der 72. Minute für Rodrygo Goes wutentbrannt erst einmal direkt in die Kabine geflüchtet, um rund sieben Minuten später in den Innenraum zurückzukehren und auf der Bank Platz zu nehmen.

„Heute will ich mich bei allen Madridistas für meine Reaktion auf meine Auswechslung im Clásico entschuldigen. So wie ich mich heute bereits persönlich im Training entschuldigt habe, möchte ich mich auch heute noch einmal bei meinen Mitspielern, dem Verein und dem Präsidenten entschuldigen“, so Vinícius, der gegen Barça eine starke Leistung gezeigt hatte und seine Auswechslung daher nicht nachvollziehen konnte. „Immer ich! Ich verlasse das Team! Es ist besser, wenn ich gehe“, lauteten seine erbosten Worte beim Gang in die Katakomben.

„Manchmal überwältigt mich die Leidenschaft“

Auffällig: Er richtet sich bei seiner Entschuldigung an viele, aber nicht explizit an Trainer Xabi Alonso – obwohl die Wechselkritik klar Alonso galt und es auch kein obligatorisches Abklatschen gab. Der 43-jährige Spanier hatte direkt nach dem Clásico-Erfolg einen Austausch mit dem Linksaußen angekündigt: „Wir werden natürlich darüber reden.“ Am Mittwoch, als Real nach zwei freien Tagen erstmals wieder trainierte – Vinícius hat die Freizeit in Monaco verbracht –, dürfte das geschehen sein. Passend dazu die anschließende Entschuldigung in der Öffentlichkeit.

Vinícius weiter: „Manchmal überwältigt mich die Leidenschaft, weil ich immer gewinnen und meiner Mannschaft helfen will. Mein Ehrgeiz entspringt meiner Liebe zu diesem Klub und allem, wofür er steht. Ich verspreche, zum Wohle Real Madrids weiterhin jede Sekunde zu kämpfen, so wie ich es seit dem ersten Tag getan habe.“ 

Aufgrund der fehlenden Alonso-Erwähnung dürfte das Thema aber noch nicht vollends vom Tisch sein. Der Coach kann sich bereits darauf einstellen, am Freitag bei der Pressekonferenz im Vorfeld des LaLiga-Heimspiels gegen den FC Valencia reichlich Fragen zu der Personalie zu erhalten. Inklusive der Frage, ob Vinícius mal wieder die Bank drücken darf, was in dieser Saison in drei der 13 Partien der Fall war, insgesamt spielte er sogar nur drei Mal durch – auch daher rührte seine Wut.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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