
„Ich möchte hier bleiben, aber England reizt mich sehr“
MADRID. Es ist das absolute Ziel in diesem Jahr! Die Meisterschaft abgehakt und die Copa del Rey beinahe als Kür angesehen, will man bei Real Madrid nun endlich den zehnten Titel in der Champions League. „Wir haben diesen Wettbewerb schon lange nicht mehr gewonnen und jeder wiederholt es immer wieder: la Décima, la Décima, la Décima… Wir sind die ersten, die gewinnen wollen, aber wir wissen auch, wie schwer das ist“, erkennt Sergio Ramos das Ziel. In einem Interview mit der englischen Zeitung THE GUARDIAN stand aber natürlich zunächst das Achtelfinale im Fokus. Der Gegner dabei ist bekanntlich niemand geringeres als Manchester United. „Wir wissen, dass, wenn wir einen Fehler begehen, alles vorbei sein kann. Das Ziel ist aber der Titel im Wembley. Das wäre das Größte“, hat er den Einzug der nächsten Runde fest im Blick, wenngleich ihm die Stärke der „Red Devils“ bewusst ist: „Van Persie ist in sehr, sehr guter Form. Er ist schnell und unglaublich ballsicher. Außerdem hat er ein sehr starkes Kopfballspiel. Und Rooney ist ein bisschen anders, er ist sehr beweglich und treffsicher. Aber auch Chicharito Hernández haben wir auf dem Zettel, der nur eine halbe Stunde brauchen kann, um zwei Treffer zu erzielen.“
Als Verteidiger hat es Ramos also nicht gerade einfach gegen die bärenstarke Offensive der Engländer. Nichtsdestotrotz betont der Vize-Kapitän, dass man „auf einer Ebene mit Manchester“ sei. „Das, was sie in der Premier League sind, sind wir in Spanien. Beide Vereine verkörpern die Geschichte der jeweiligen Liga. Aber auch die Spiel-Philosophie und das Verhalten der Spieler ähneln sich sehr.“ Immerhin ist es nun aber schon knapp zehn Jahre her, dass diese beiden Giganten aufeinander trafen. Ist es also endlich wieder Zeit für einen richtigen Schlagabtausch? „Wenige Spiele haben eine solche Wirkung“, weiß Ramos um den Stellenwert bescheid. „Ich mag den englischen Fußball. Als ich schlechte Zeiten hatte, habe ich durchaus über Angebote aus England und Italien nachgedacht. Doch mein Vater hat zu mir gesagt: ,Wenn du eines Tages gehst, dann mach’ das mit erhobenen Hauptes und nicht dann, wenn die Dinge nicht gut laufen.‘ Mein Traum ist, hier zu bleiben, aber auch England reizt mich. Mein Vater ist Fan von Manchester United und er hat sich immer die Spiele angeschaut. Aber es gibt kein gespaltenes Herz. In meiner Familie waren schon immer alle für Sevilla und Real Madrid“, verriet der Innenverteidiger seine Gedanken.
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Ramos erkennt: „Hier wurde man nun geduldiger und flexibler“
England und Italien als mögliche Ziele zu definieren kennt man ja bereits von José Mourinho. Hat etwa der Coach seinem Schützling von der Premiere League vorgeschwärmt? Nach der angeblichen Forderung der beiden Kapitäne, Mourinho aus dem Amt des Trainers zu entlassen, fand der Spanier nun ganz andere Worte: „Ich hoffe, dass er bei Real Madrid bleibt, aber es ist seine eigene Entscheidung. Ich freue mich, dass ich das Glück haben darf, mit ihm zusammen zu arbeiten, aber er muss sich festlegen. Der Trainer ist in guten wie in schlechten Momenten immer der Verantwortliche. Er muss immer bezahlen. Wenn dann der Trainer gegangen ist und es trotzdem noch nicht klappt, dann geht es gegen den Präsidenten“, äußerte er sich zu seinem Coach. Es wurde – nach dem öffentlichen Auftritt von Florentino Pérez’ – nun endlich wieder etwas ruhiger an der Concha Espina, was die Nummer 4 der Blanos abschließend zu erklären wusste: „Die Menschen vertrauen dem Projekt nun wieder. Tag für Tag ändert es sich, Monat für Monat. Es gibt auch mehr Raum für Fehler. Man muss nun geduldiger und flexibler sein, bevor man einen Trainer entlässt. Das hilft allen. Ich erinnere mich beispielsweise an eine Saison, als wir drei Trainerwechsel und einen neuen Präsidenten hatten.“ Dass, man von solchen Verhältnissen weit entfernt ist, kann Madrid genau am Mittwoch zeigen. Anstoß ist um 20:45 Uhr (im REAL TOTAL-Liveticker).
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