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„Die ganze Welt schaut sich dieses Spiel an“
MANCHESTER. Schon als José Mourinho den Pressesaal des Old Trafford betrat, sah man ihm an, dass auch er genau weiß: Das morgige Match seiner Königlichen gegen Manchester United (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) wird das mit Abstand wichtigste des bisherigen Jahres. Weil die Titelverteidigung in der Liga so gut wie unerreichbar ist, muss nun der Triumph in der Champions League her! Allerdings zeigte sich das am Leibe von „the Special One“ nicht mit der Anspannung, sondern vielmehr mit der Freude auf diesen großartigen Abend, dem die ganze Welt entgegenfiebert.
Aufgrund des 1:1 im Hinspiel im Madrider Bernabéu stehen eher die Schützlinge Mourinhos unter Druck denn die United-Stars, die also schon mal einen Auswärtstreffer auf ihrem Konto präsentieren können. „Manchester ist in einer guten Verfassung. Sie sind im englischen Pokal auf Kurs und haben die Meisterschaft schon jetzt fast sicher (15 Punkte Vorsprung nach 28 Spielen; d. Red.). Auch wir sind 2013 in guter Form. Wer weiß, was morgen den Unterschied machen wird. Keiner weiß das, daher schaut die ganze Welt dieses Spiel. Ich bezweifle, dass die Erwartungen auf ein Spiel größer sein kann als bei diesem“, unterstrich der 50-Jährige die Bedeutung der Partie und verriet offenkundig, wie er die „Red Devils“ (deutsch: Roten Teufel) im Taktischen erwartet: „Ich gehe davon aus, dass Manchester sehr defensiv stehen wird, wenn wird den Ball haben. Bei uns ist das genauso. United ist eine sehr offensivstarke Mannschaft. Wir müssen sehr konzentriert verteidigen. Wir werden attackieren müssen, immerhin haben sie im Hinspiel ein Auswärtstor geschossen.“
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„Ronaldo hat sich einen guten Empfang verdient“
Für ordentliches Attackieren soll natürlich der Goalgetter schlechthin, Cristiano Ronaldo, sorgen. Für den Portugiesen ist es bekanntermaßen nicht irgendein Spiel, sondern das gegen seinen Ex-Klub, bei dem er von 2003 bis 2009 spielte, dort zum Weltfußballer heranreifte und dessen Wappen er noch heute im Herzen trägt. „Den Empfang, den Ronaldo im Stadion morgen bekommen wird, hat er sich verdient. Ich hoffe, dass er ein gutes Spiel zeigen wird, denn man kennt ihn hier sehr gut“, meinte Mourinho.
Doch ebenso weiß man, dass Fußball ein Teamsport ist, CR7 daher auch auf Unterstützung der Mitspieler angewiesen sein wird. Wer steht morgen Abend ab 20:45 Uhr auf dem Rasen im „Theater der Träume“? „Allen geht es gut, nur Casillas ist noch nicht fit. Bei Pepe denke ich schon, dass er sich erholt hat und in guter Form ist. Er hat mich im letzten Spiel sowohl physisch als auch taktisch überzeugt. Generell glaube ich, dass alle vorbereitet sind. Higuaín oder Benzema? Beide sind gut drauf. Morata spielte einen Clásico ohne Probleme. Und auch auf der anderen Seite sind Leute wie De Gea ohne viel Erfahrung ins Bernabéu gekommen. Die jungen Spieler werden heutzutage schneller erfahren“, berichtete Mou. Dass Xabi Alonso und Sergio Ramos bei der nächsten Gelben Karte in einem möglichen Viertelfinale im Hinspiel aussetzen müssten, kümmert den Übungsleiter relativ wenig: „Kein Problem. Ich komme lieber weiter und beide sehen die Gelbe Karte, als wenn wir morgen ausscheiden.“
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„Natürlich ist es schön, wenn die Spieler glücklich sind“
Im Vorfeld des Showdowns erklären trotz United Auswärtstor nicht wenige die Madrilenen zum Favoriten. Weniger weil sie einen Cristiano Ronaldo in ihren Reihen haben – mit zwei Clásico-Siegen im Rücken (3:1, 2:1) werde Real Madrid auch dem englischen Rekordmeister die Luft zum Atmen nehmen, wird hier und da geglaubt. Mourinho meint dazu jedoch: „Das Gefühl wäre das gleiche, auch nach einer Niederlage gegen Barcelona. Wir wissen, dass wir in der Meisterschaft keine Chance mehr haben. Das ist vom Wettbewerb zu Wettbewerb anders. Aber natürlich ist es schön, wenn die Spieler glücklich sind. Einen wirklichen Einfluss hat das allerdings nicht wie ich denke. Einen Tag früher hier her reisen zu müssen hat uns jedoch nicht wirklich gepasst. Wir wollen spielen und müssen morgen gewinnen.“
Und das werde schwierig genug, denn: „Englischer Fußball bleibt englischer Fußball. Viele denken vielleicht, dass der spanische Fußball im Moment besser ist. Aber Barcelona hat verloren, Madrid Zuhause nur unentschieden gespielt. Wenn nächste Woche alle draußen sind, bedeutet das auch nicht den Untergang. Wenn wir rausfliegen, werde ich nicht weinen. Wenn wir weiterkommen, werde ich keinen 100-Meter-Jubel machen. City ist raus, weil wir und Dortmund mit diesem Klub in einer Gruppe waren. Auch Chelsea hatte es sehr schwer in der Gruppe. Das kann man nicht vergleichen.“
„Ferguson ist einzigartig“
Vergleichen kann man auch nicht das, was Sir Alex Ferguson und ein „herkömmlicher“ Trainer auf die Beine stellen. Seit nunmehr 27 Jahren (!) trainiert der der 71-jährige Schotte den Klub aus Manchester. Davor hat selbst José Mourinho großen Respekt. Zugleich meinte er aber auch: „Ferguson ist einzigartig, doch wenn meine Gesundheit mitspielt, dann traue ich es mir auch zu, solange Trainer zu sein wie er. Nur Reife und Erfahrung können dir im Traineramt helfen. Je älter man wird, desto besser ist man in in diesem Beruf.“
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