
„Die Vergleiche mit Hierro machen mich stolz“
CLAIREFONTAINE. Gesetzt ist Raphaël Varane bei Real Madrid nicht. In den großen Spielen setzt Trainer Carlo Ancelotti zumeist auf das Innenverteidiger-Duo Pepe-Sergio Ramos, hält nichtsdestotrotz ebenso große Stücke auf den 21-Jährigen. Spätestens mit der Vertragsverlängerung des Franzosen bis 2020 ist sich jeder sicher: Varane ist auf alle Fälle der Mann für die Zukunft, denn seine große Klasse demonstrierte er bereits in der Vergangenheit eindrucksvoll. Sogar zum Nachfolger des legendären Abwehrchefs Fernando Hierro taufte man ihn. „Es macht mich stolz, dass man mich mit ihm vergleicht. Mir gefällt das. Er ist als Innenverteidiger einer meiner Vorbilder“, so Varane.
Jener Hierro ist seit dieser Spielzeit bekanntlich Co-Trainer der Königlichen – ganz zur Freude des Youngsters. „Er hat mir viele Ratschläge gegeben. Nach dem Training macht er mit mir eine spezielle Arbeit. Wir sprechen viel, er arbeitet viel mit allen jungen Spielern. Ich habe ihn spielen sehen, seine Karriere bei Real Madrid war riesig“, schwärmt die Nummer 2, die sich jedoch nicht nur auf die Unterstützung alter Größen im Fußball verlässt, sondern von sich selbst „immer viel verlangt, um weiterhin besser zu werden“. Varane: „Ich habe eine perfektionistische Seite. Ich arbeite physisch als auch mental viel. Als ich nach Madrid kam, habe ich schnell verstanden, dass man vor, während und nach dem Training arbeiten muss.“
Dass der 1,91-Meter-Hüne es als Merengue früher oder später in die französische A-Nationalelf schaffen würde, war vorprogrammiert. Dort trug der Real-Star mit seinen erst 21 Jahren zuletzt sogar die Kapitänsbinde! Er fülle in Madrid und der „Équipe Tricolore“ „zwei unterschiedliche Rollen“ aus, berichtete Varane. Denn: „In der Nationalmannschaft ist die Gruppe sehr jung und in Madrid gibt es Leute, die bereits eine immense Karriere erlebt und eine große Erfahrung haben.“
‘Todavía podemos jugar mejor” #LaPortada Mañana, entrevista a Raphael Varane en MARCA pic.twitter.com/l6Ip7iifgY
— MARCA (@marca) 11. November 2014
„Wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben“
Mit diesen „Leuten aus Madrid“ ist das Mega-Talent drauf und dran, der mit den Triumphen in Champions League und Copa del Rey überaus erfolgreichen letzten Saison eine ähnliche folgen zu lassen. In der Liga liegen die Madrilenen auf Rang eins, in der Königsklasse qualifizierten sie sich nach bereits vier von sechs Spieltagen in der Gruppenphase für das Achtelfinale, zudem wurden die letzten 13 Spiele allesamt gewonnen. Das beste Real, seitdem Varane 2011 kam? „Wir hatten einige gute Etappen. Die jetzige Periode ist großartig, denn wir stehen defensiv stabil und sind im Angriff sehr stark. Wir hoffen, dass das andauert, doch ich denke, dass wir noch einige Dinge verbessern können. Und das ist das Positive. Wir spielen gut, können es aber immer noch besser machen“, ist der Verteidiger mit Wurzeln in Martinique überzeugt und der Meinung, dass der erneute Gewinn der Champions League absolut realistisch ist: „Das wäre unglaublich. Klar ist es möglich. Wir haben die notwendige Qualität und Motivation. Wir werden alles dafür tun, um die Mannschaft zu werden, die sie zweimal in Folge gewinnt.“
Den Spielstil, der den FC Barcelona in den letzten Jahren enormen Erfolg bescherte, wolle und werde man dabei keineswegs kopieren. Zwar wird das Spiel der Blancos ebenfalls durch Ballsicherheit geprägt. Aber: „Das soll man nicht vergleichen. Wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben und werden uns mit niemandem vergleichen. Wir wollen Geschichte schreiben. Auf andere schauen wir nicht.“
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„Ich denke nur an Real Madrid“
[dataset id=41]„Don Limpio“ will an dieser Erfolgsgeschichte teilhaben. Weil er seinen unter José Mourinho sicheren Platz im Abwehrzentrum mit der Übernahme von Ancelotti wieder verlor, kursierten Gerüchte um einen Wechsel zum FC Chelsea, wo „the Special One“ seit Mitte 2013 tätig ist. Doch wie erwähnt entschied er sich gegen einen Abgang und für eine Zukunft in Spanien. „Ich denke nur an Real Madrid!“, stellte Varane klar: „Es wurden viele Dinge gesagt, aber es ist auch normal, dass man frustriert ist, wenn du weniger spielst. Jeder will etwas beitragen.“ Was den Entschluss betrifft, dass er 2011 mit gerade einmal 18 Jahren das Risiko einging und dem Angebot der Königlichen zustimmte, klopft er sich heute selbst auf die Schulter: „Ich habe mich damals gefragt, ob ich hier werde spielen und mich entwickeln können, ob es eine gute oder schlechte Wahl werden würde. Es war eine sehr gute. Die beste. Ich bin dort, wo ich sein wollte, habe viel an Erfahrung gewonnen, mit Spielern von großer Qualität gespielt und mich als Spieler und Person weiterentwickelt.“
Ein Spieler von großer Qualität ist beispielsweise ein Cristiano Ronaldo, aber zweifelsohne auch Landsmann Karim Benzema, der in bislang 17 Spielen bereits stolze elfmal traf. Über seinen Kumpel kann Varane dementsprechend nur Positives loswerden: „Er ist in einem außergewöhnlichen Zustand. Er spielt mit Regelmäßigkeit, demonstriert seit einiger Zeit. Es ist nicht nur jetzt, obwohl es natürlich stimmt, dass er einen Lauf hat und mit Selbstvertrauen spielt. Er ist ein Stürmer, der in der Lage ist, Tore zu schießen und mit den anderen zu kombinieren. Das macht ihn zu einem sehr kompletten Fußballer, einem der besten Angreifer der Welt.“
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