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Von Carvajal bis Vinícius: Königliche Gewinner und Verlierer der EM und Copa América

18 Stars von Real Madrid nahmen an der Europameisterschaft und der Copa América teil und mit Daniel Carvajal, Nacho Fernández und Joselu haben drei Blancos eine Trophäe gewonnen, wobei nur Carvajal auch in der kommenden Spielzeit das weiße Trikot tragen wird. Damit gehört er ganz klar zu den königlichen Gewinnern der beiden Turniere. Wie haben sich die anderen Blancos geschlagen, wer sind die Gewinner und wer die Verlierer - REAL TOTAL mit einem Überblick über die Leistungen der Real-Spieler in Deutschland und den USA.

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Verlierer

Beim EM-Auftakt patzte Andriy Lunin zweimal und wurde anschließend zum Ersatzkeeper der Ukraine degradiert – Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images

Andriy Lunin

Das EM-Turnier begann für Reals Keeper verheißungsvoll – er stand im ersten Spiel zwischen den Pfosten –, entwickelte sich aber rasch zu einem Albtraum. Beim Auftaktspiel gegen Rumänien patzte der 25-Jährige gleich doppelt und die Ukraine verlor das Spiel mit 0:3. Danach wurde Lunin von Nationaltrainer Serhij Rebrow auf die Bank verdonnert und spielte keine einzige Minute mehr. Anschließend holte die Ukraine sogar noch vier Punkte, schied am Ende der Gruppenphase aber knapp aus. In Madrid wird es für den Keeper nicht einfacher, denn er muss sich wieder hinter Thibaut Courtois anstellen, weshalb er kürzlich in einem Interview seinen Verbleib bei den Königlichen mit einem Fragezeichen versehen hat.

Kylian Mbappé Real Madrid
Reals Neuzugang Kylian Mbappé konnte bei der EM nicht glänzen – Foto: Alex Grimm/Getty Images

Kylian Mbappé

Europameisterschaft und Mbappé – das scheint nicht zu passen. Wie schon beim letzten Turnier 2021 konnte Reals Madrids neuer Superstar auch in Deutschland keine Akzente setzen. Ein einziges Elfmetertor und zwei Vorlagen sind für seine Klasse und seine Ansprüche eindeutig zu wenig. Der Nasenbeinbruch im ersten Spiel gegen Österreich, weshalb er anschließend mit einer Maske spielen musste, stellte anscheinend ein ernsthaftes Problem dar, der Rhythmus hatte sich danach nie richtig eingestellt. Am Dienstag wird der Franzose mit großem Pomp im Bernabéu offiziell als Blanco vorgestellt und dann darf er sich auskurieren, bevor seine erste Saison bei den Königlichen beginnt.

Vinícius Júnior verpasste wegen einer Gelbsperre das entscheidende K.o.-Spiel gegen Uruguay – Foto: Ezra Shaw/Getty Images

Vinícius Júnior

Mit dem Viertelfinal-Aus gegen Valverdes Uruguayer endete die Copa América aus Sicht des Hauptfavoriten mit einer riesigen Enttäuschung. Im ersten K.o.-Spiel mussten die Brasilianer auf ihren Superstar verzichten: Im letzten Gruppenspiel sah Vinícius Júnior seine zweite gelbe Karte des Turniers – eine völlig unnötige dazu – und musste deshalb aussetzen, womit er seinem Team einen Bärendienst erwies. Ein Galaauftritt mit einem Doppelpack beim 4:1 gegen Costa Rica, ansonsten kam nicht viel von Reals Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit. Insgesamt viel zu wenig.

Auch Rodrygo Goes blieb bei der Copa América unter den Erwartungen – Foto: Thearon W. Henderson/Getty Images

Rodrygo Goes

Was für Vinícius gilt, gilt fast umso mehr für seinen Sturmpartner bei den Merengues und bei der Seleção: Rodrygo Goes spielte eine enttäuschende Copa América. Auch er absolvierte ein gutes Spiel, ebenfalls gegen Costa Rica, wo er an zwei Toren beteiligt war, ansonsten war er mehr oder minder unsichtbar und bot kaum Impact im Offensivspiel der Brasilianer. Nur phasenweise zu glänzen, wie es in der Saison 2023/24 bei Real Madrid der Fall war, wird in der kommenden Spielzeit bei den Königlichen angesichts der Konkurrenz nicht mehr reichen – Rodrygo wird sich steigern müssen.

Unter Didier Deschamps spielt Eduardo Camavinga keine große Rolle bei Frankreich – Foto: FRANCK FIFE/AFP via Getty Images

Eduardo Camavinga

Nachdem der 21-Jährige Mittelfeldspieler in den ersten vier Partien nur zweimal eingewechselt wurde, bekam er im Viertelfinale gegen Portugal endlich die Chance von Beginn an und enttäuschte zwar nicht vollends, konnte dabei aber auch nicht überzeugen. Folgerichtig setzte Deschamps im Halbfinale gegen Spanien erneut auf Adrien Rabiot, während Camavinga erst in der Schlussphase eingewechselt wurde. Alles in allem wird er sich von der EM deutlich mehr versprochen haben.

Es war eine enttäuschende EM für Kroatien und Luka Modrić – Foto: GABRIEL BOUYS/Getty Images

Luka Modrić

In den ersten beiden EM-Gruppenspielen holte Kroatien nur einen Punkt und enttäuschte auch spielerisch – ebenso wie der Kapitän. Erst im letzten und entscheidenden Duell gegen Italien spielte Modrić auf dem gewohnten Niveau und traf zur Führung, doch in der Nachspielzeit kassierten die Kroaten den Ausgleich und verpassten den Einzug in die K.o.-Phase. Es steht allerdings noch nicht fest, ob es der letzte Auftritt für die Nationalmannschaft war.

Nicht zu bewerten

Ferland Mendy

Unter Didier Deschamps gibt es an Théo Hernández kein Vorbeikommen – Reals Linksverteidiger wurde bei der EM für keine einzige Minute eingesetzt. Positiv: Mendy dürfte erholt zur Vorbereitung der Blancos stoßen.

Joselu

Neben einem einzigen Startelfeinsatz im unwichtigen letzten EM-Gruppenspiel gegen Albanien kam Reals ehemaliger Mittelspieler lediglich noch auf einen Kurzeinsatz im Viertelfinale gegen Deutschland. So gesehen ist seine Leistung nicht zu werten und dennoch gehört Joselu eigentlich zu den Gewinnern, denn ihm wird das egal sein – nach drei Titeln mit den Königlichen darf er sich nun auch Europameister nennen.

Endrick

Nach drei Kurzeinsetzen in der Gruppenphase der Copa América stand Real Madrids Neuzugang erst im Viertelfinale in der Startelf und konnte dabei nur einen Pass komplettieren – beim Anstoß. Es war allerdings ein sehr undankbares Spiel für alle Offensivkräfte.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Einleitung
  2. Seite 2 Verlierer
Kommentare
Carvajal braucht jetzt genau den medialen Hype wie Vini und Jude um den Ballon dor zu gewinnen. Wäre der erste Verteidiger seit Canavarro.
 
Schön für Dani, an den Ballon d‘Or glaube ich leider trotzdem nicht. Da wird es sogar eher Rodri. Einfach weil die Wahl so funktioniert, wie sie funktioniert.
Dass Tchouameni neben einem zweiten 6er noch stärker/effizienter ist, sollte auch kein Geheimnis sein, wird in Madrid aber vermutlich trotzdem nicht der Fall sein. Er könnte aber sehr von dem Kroos Abgang profitieren, musste bisher gefühlt mit offensiver Handbremse spielen. Der Casemiro Vergleich hinkte seit jeher, weil Aurélien der viel komplettiere Kicker ist.
Arda wird’s weiterhin schwer haben, EM hin oder her, die Konkurrenz ist einfach riesig.
 
Insgesamt also gute Zeichen für uns. Mbappe kam aus einer schlimmen Saison für ihn mit den ganzen Kapriolen in seinem alten Club, mich wundert das bei der EM nicht. Ich hoffe bei Real wird er schnell integriert. Ach Arda sehe ich schon auf der 8, eher als alle anderen. Ohne Kroos fehlt der ordentliche Ballverteiler, Valverde ist einfach ein anderer Typ, er hat nicht diese Feldübersicht, die Arda jetzt schon zeigt. Bellingham ist mehr Schweizer Taschenmesser der vorne reinsticht, aber viel arbeitet. Modric ist raus, der wird bei Real nur noch eingewechselt. Mbappe wird viel rotieren, aber ist für die 9 gesetzt. Ich hoffe Brahim wird endlich Rodrygo verdrängen, btw schade für ihn, dass er sich für Marokko entschieden hat, sonst wäre das der nächste EM im Team gewesen.

Ich sehe bei dem Team einfach viel mehr Rotation mit den ganzen Spielen. Du kannst anders als die letzten Jahre bei uns, gleichwertig ersetzen. Andere Impulse bringen.
 

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