Verlierer

Andriy Lunin
Das EM-Turnier begann für Reals Keeper verheißungsvoll – er stand im ersten Spiel zwischen den Pfosten –, entwickelte sich aber rasch zu einem Albtraum. Beim Auftaktspiel gegen Rumänien patzte der 25-Jährige gleich doppelt und die Ukraine verlor das Spiel mit 0:3. Danach wurde Lunin von Nationaltrainer Serhij Rebrow auf die Bank verdonnert und spielte keine einzige Minute mehr. Anschließend holte die Ukraine sogar noch vier Punkte, schied am Ende der Gruppenphase aber knapp aus. In Madrid wird es für den Keeper nicht einfacher, denn er muss sich wieder hinter Thibaut Courtois anstellen, weshalb er kürzlich in einem Interview seinen Verbleib bei den Königlichen mit einem Fragezeichen versehen hat.

Kylian Mbappé
Europameisterschaft und Mbappé – das scheint nicht zu passen. Wie schon beim letzten Turnier 2021 konnte Reals Madrids neuer Superstar auch in Deutschland keine Akzente setzen. Ein einziges Elfmetertor und zwei Vorlagen sind für seine Klasse und seine Ansprüche eindeutig zu wenig. Der Nasenbeinbruch im ersten Spiel gegen Österreich, weshalb er anschließend mit einer Maske spielen musste, stellte anscheinend ein ernsthaftes Problem dar, der Rhythmus hatte sich danach nie richtig eingestellt. Am Dienstag wird der Franzose mit großem Pomp im Bernabéu offiziell als Blanco vorgestellt und dann darf er sich auskurieren, bevor seine erste Saison bei den Königlichen beginnt.

Vinícius Júnior
Mit dem Viertelfinal-Aus gegen Valverdes Uruguayer endete die Copa América aus Sicht des Hauptfavoriten mit einer riesigen Enttäuschung. Im ersten K.o.-Spiel mussten die Brasilianer auf ihren Superstar verzichten: Im letzten Gruppenspiel sah Vinícius Júnior seine zweite gelbe Karte des Turniers – eine völlig unnötige dazu – und musste deshalb aussetzen, womit er seinem Team einen Bärendienst erwies. Ein Galaauftritt mit einem Doppelpack beim 4:1 gegen Costa Rica, ansonsten kam nicht viel von Reals Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit. Insgesamt viel zu wenig.

Rodrygo Goes
Was für Vinícius gilt, gilt fast umso mehr für seinen Sturmpartner bei den Merengues und bei der Seleção: Rodrygo Goes spielte eine enttäuschende Copa América. Auch er absolvierte ein gutes Spiel, ebenfalls gegen Costa Rica, wo er an zwei Toren beteiligt war, ansonsten war er mehr oder minder unsichtbar und bot kaum Impact im Offensivspiel der Brasilianer. Nur phasenweise zu glänzen, wie es in der Saison 2023/24 bei Real Madrid der Fall war, wird in der kommenden Spielzeit bei den Königlichen angesichts der Konkurrenz nicht mehr reichen – Rodrygo wird sich steigern müssen.

Eduardo Camavinga
Nachdem der 21-Jährige Mittelfeldspieler in den ersten vier Partien nur zweimal eingewechselt wurde, bekam er im Viertelfinale gegen Portugal endlich die Chance von Beginn an und enttäuschte zwar nicht vollends, konnte dabei aber auch nicht überzeugen. Folgerichtig setzte Deschamps im Halbfinale gegen Spanien erneut auf Adrien Rabiot, während Camavinga erst in der Schlussphase eingewechselt wurde. Alles in allem wird er sich von der EM deutlich mehr versprochen haben.

Luka Modrić
In den ersten beiden EM-Gruppenspielen holte Kroatien nur einen Punkt und enttäuschte auch spielerisch – ebenso wie der Kapitän. Erst im letzten und entscheidenden Duell gegen Italien spielte Modrić auf dem gewohnten Niveau und traf zur Führung, doch in der Nachspielzeit kassierten die Kroaten den Ausgleich und verpassten den Einzug in die K.o.-Phase. Es steht allerdings noch nicht fest, ob es der letzte Auftritt für die Nationalmannschaft war.
Nicht zu bewerten
Ferland Mendy
Unter Didier Deschamps gibt es an Théo Hernández kein Vorbeikommen – Reals Linksverteidiger wurde bei der EM für keine einzige Minute eingesetzt. Positiv: Mendy dürfte erholt zur Vorbereitung der Blancos stoßen.
Joselu
Neben einem einzigen Startelfeinsatz im unwichtigen letzten EM-Gruppenspiel gegen Albanien kam Reals ehemaliger Mittelspieler lediglich noch auf einen Kurzeinsatz im Viertelfinale gegen Deutschland. So gesehen ist seine Leistung nicht zu werten und dennoch gehört Joselu eigentlich zu den Gewinnern, denn ihm wird das egal sein – nach drei Titeln mit den Königlichen darf er sich nun auch Europameister nennen.
Endrick
Nach drei Kurzeinsetzen in der Gruppenphase der Copa América stand Real Madrids Neuzugang erst im Viertelfinale in der Startelf und konnte dabei nur einen Pass komplettieren – beim Anstoß. Es war allerdings ein sehr undankbares Spiel für alle Offensivkräfte.
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