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Von kurz bis lang: Drei ganz besondere Trainer in Reals Historie

Um die Spieler eines Vereins wird in den Medien von Saison zu Saison heiß diskutiert. Zu- und Abgänge, Erfolge und Niederlagen, Taktik und Charakter: Vieles von dem, was auf dem Spielfeld passiert, hängt dennoch nicht nur von den Spielern ab. Auch Trainer formen den Weg eines Clubs auf besondere Weise. Nicht anders ist das bei Real Madrid. Drei Real-Trainer zeigen, dass sich die Karrieren hier deutlich unterscheiden können.

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Im Bernabéu haben schon viele Trainer ihr Glück versucht – Foto: REAL TOTAL

Real Madrids Trainergeschichte: Viele Gesichter aus aller Welt

Insgesamt waren bei Real Madrid seit Juli 1910 bis heute rund 63 Trainer im Amt. Die meisten von ihnen blieben kaum länger als zwei bis drei Jahre, manche versuchten ihr Glück an der Seite des Vereins gleich mehrfach. Interessant zu sehen ist, dass die Trainer der Vereinsgeschichte keineswegs nur aus Spanien, sondern aus zahlreichen verschiedenen Ländern stammen. So beispielsweise:

  • Santiago Solari aus Argentinien
  • José Mourinho aus Portugal
  • Manuel Pellegrini aus Chile
  • Vanderlei Luxemburgo aus Brasilien
  • und Guus Hiddink aus den Niederlanden

Auch Deutschland stellte den Trainer Real Madrids bereits zweimal: Jupp Heynckes und Bernd Schuster blieben jeweils kürzer als zwei Jahre. In den vergangenen Jahren war der Franzose Zinédine Zidane verantwortlich. Er feiert seinen 49. Geburtstag nun allerdings abseits des Trainerpostens.

Gerade erst das Amt als Trainer aufgenommen hat Carlo Ancelotti. Bei Real Madrid ist er kein Unbekannter und nun schon zum zweiten Mal dabei. Rund um seine Ernennung gab es mehr als nur eine Kontroverse, denn nicht jeder Experte zeigte sich erfreut über die Entscheidung. Einerseits hat Ancelotti sich in der Jugendförderung bisher nicht besonders ambitioniert gezeigt, andererseits könnte er bestehenden Profis Kampfgeist einhauchen. Für Sergio Ramos gilt dies nach dessen Weggang nun nicht mehr.

Wie sich Ancelotti als Trainer beweisen wird, ist unklar. Der Vertrag aber läuft immerhin drei Jahre. Der Italiener wird nicht nur auf die Erfolge und Misserfolge der Mannschaft, sondern auch auf die Fans Einfluss nehmen. Vor allem Wetten könnten hiervon deutlich betroffen sein. Ein Trainerwechsel bedeutet nicht selten auch einen Wechsel der Strategie und damit verbundene Veränderungen der Chancen. Genau wie Fans lieber neue sichere Wettanbieter nutzen, sind sie ebenso bestrebt, vor dem Tippen möglichst gut informiert zu sein.

Wie unterschiedlich die Wege verlaufen können, zeigen die folgenden drei Trainer aus der Vereinsgeschichte.

14 Jahre: Miguel Muñoz

Miguel Muñoz ist der erfolgreichste Trainer in der Geschichte von Real Madrid und glänzt zusätzlich mit der längsten Amtszeit. Er selbst stand zwischen 1948 und 1958 für Real auf dem Platz und hatte 1956 die Ehre, den Europäischen Meistercup entgegenzunehmen. Nicht vorstellbar dürfte es für ihn als Spieler der Fünfziger gewesen sein, wie sich der Marktwert der Spieler bis heute entwickeln würde.

Nur kurz nach dem Ende seiner Karriere als Profi übernahm er die Aufgabe des Trainers. Zunächst bei Agrupación Deportiva Plus Ultra, wenig später dann bei Real Madrid. Während seiner rund vierzehnjährigen Amtszeit erreichte Muñoz gleich mehrere Meilensteine: Mit ihm als Trainer gewann Real Madrid die spanische Meisterschaft neunfach und den Europapokal der Landesmeister zweifach.

Zehn Jahre: Arthur Johnson

Die Rolle von Arthur Johnson in der Vereinsgeschichte Real Madrids ist zweifellos eine Besondere. Nicht nur rangiert Johnson in Bezug auf die Länge der Amtszeit mit zehn Jahren gleich hinter Miguel Muñoz, sondern darüber hinaus war er außerdem der erste Trainer des Vereins. Bis heute bezeichnen die Verantwortlichen Johnson als „bahnbrechenden Trainer“.

Johnson selbst war, wie es sein Name bereits verrät, kein spanischer Staatsbürger. Dass er als Ire 1910 zum ersten Trainer des Vereins ernannt wurde und in den acht Jahren zuvor als Spieler für die Blancos auf dem Platz gestanden hatte, war vor allem dem starken Einfluss Englands auf Spanien zu verdanken. Johnson gewann mit dem Team sowohl den spanischen Pokal als auch verschiedene regional bedeutsame Meisterschaften.

Johnson, der mit nur 56 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung verstarb, gilt als einer der einflussreichsten Trainer, die Real Madrid über die Jahre hinweg prägten. Nicht selten sprechen Fans von ihm als dem Dubliner, der den Spielern erst richtig beigebracht hat, worauf es auf dem Platz ankommt.

Zweifach kurz: José Antonio Camacho

Weder besonders lang im Amt, noch besonders erfolgreich war José Antonio Camacho Alfaro als Trainer bei Real Madrid: Er wurde zweifach ins Amt gewählt und blieb jeweils nur wenige Wochen.

Doch Camacho ist keinesfalls ein unbeschriebenes Blatt, was den Spitzenfußball angeht. Als Spieler stand er für Real Madrid zwischen 1973 und 1989 in ganzen 415 Partien auf dem Platz. Er war Teil des Kaders, als Real zahlreiche Meisterschaften wie die Copa del Rey und den UEFA-Pokal gewann und spielte auch in der spanischen Nationalmannschaft.

Der Erfolg als Trainer war Camacho zweifellos nicht so sehr vergönnt wie jener als Spieler. Während seiner Karriere trainierte er dennoch zahlreiche Teams wie

  • Espanyol,
  • Sevilla,
  • die Nationalmannschaften Spaniens sowie Chinas,
  • SL Benfica
  • und den CA Osasuna.

Auch bei Real Madrid machte Camacho gleich zweifach Halt. Einmal im Juli 1998 und ein weiteres Mal von Juli bis September 2004. Als Grund für das erste Aus nannten die Verantwortlichen Ende der Neunziger Differenzen zwischen Camacho und dem Management, 2004 waren eher dürftige Ergebnisse auf dem Platz die Ursache für die schnelle Trennung.

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von
REAL TOTAL

Hier schreibt die Redaktion von REAL TOTAL, dem führenden Magazin über Real Madrid im deutschsprachigen Raum.

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