
2018: Der Mozart von Madrid erobert die Welt
PARIS/MADRID. Was war 2017/18 für eine Saison von Luka Modrić: Champions-League-Hattrick mit Real Madrid, Vize-Weltmeister mit Kroatien, Europas Fußballer des Jahres, FIFA Weltfußballer „The Best“ und zum krönenden Abschluss der heißbegehrte Ballon d’Or. Zwei Jahre ist es her, dass der Kroate in Paris endgültig den Fußball-Olymp erklimmen konnte und das beste Jahr seiner Karriere perfekt abrundete. „Als Kind haben wir alle Träume. Mein Traum war es, für einen großen Klub zu spielen, Trophäen zu gewinnen, und der Ballon d’Or war mehr als nur ein Kindheitstraum für mich. Ich bin sehr geehrt und privilegiert, hier zu sein“, so die bewegten Worte des frisch-gekrönten Weltfußballers am 3. Dezember 2018 in Paris.
La première réaction du Ballon d’Or France Football 2018, Luka Modric #ballondor https://t.co/bjJGR2lh2D pic.twitter.com/muAayhMq55
— la chaine L’Équipe (@lachainelequipe) December 3, 2018
Mit großem Vorsprung ließ „Lukita“ Ex-Teamkollege Cristiano Ronaldo und Antoine Griezmann hinter sich und beendete die langjährige Hegemonie der beiden Legenden und Rekord-Weltfußballer „CR7“ und Lionel Messi, die von 2008 bis 2017 sämtliche goldenen Bälle unter sich aufteilten.
Die Entscheidung selbst ist natürlich nicht ganz zwei Jahre her. Modric erinnert sich, als er von dem Wahlergebnis erfahren hat: „Ich habe den Anruf gesehen und bin nicht rangegangen. Ich habe zu meiner Frau gesagt: ‚Der Direktor von France Football hat mich angerufen, was soll ich nun tun?‘“ Nach einer kurzen „Vorbereitung“ nahm er dann beim zweiten Anruf ab und berichtet: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe zu weinen begonnen!“
Madrid entthront – und Modrić vor der Rente?
Inzwischen sind zwei Jahre vergangen, Real Madrid ist längst entthront und der Mittelfeldspieler bereits 35 Jahre alt. Modrić selbst ist sich seiner tickenden Uhr zwar bewusst, überzeugt aber in der laufenden Saison wie schon vor der Sommerpause durch konstante Leistungen und seine abgebrühtes Auftreten. Grund genug für die Nummer 10, auf seine eigenen Leistungen zu verweisen, statt das Alter zu thematisieren: „Dass man in meinen Ausweis schaut, möchte ich nicht (lacht). Man soll darauf schauen, was ich auf dem Platz tue. Über das Alter zu sprechen, gefällt mir nicht.“
Dass dieses Jahr durch die Corona-Pandemie alles anders ist, zeigt sich auch im Ausfall der Ballon d’Or-Verleihung: Seit der Einführung 1956 wird France Football erstmalig keinen Weltfußballer küren. Modrićs Favorit für das vergangene Jahr wäre ohnehin kein Teamkollege, sondern Triple-Sieger Robert Lewandowski vom FC Bayern München. Der Ausfall der Verleihung sei „eine Schande“ und die verpasste Chance für die Spieler, die trotz „unglaublicher Saisons“ die Chance auf den begehrten Titel verpassen würden. Für das Ballon d’Or Dream Team, das dieses Jahr ersatzweise ernannt werden soll, ist Modrić selbst nicht nominiert – aber vielleicht schafft es ja ein anderer Blanco in die „Traum-Elf“?
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