
Die Ausgangslage
- Mit der Supercopa de España hat Real Madrid im Kalenderjahr 2022 die erste Möglichkeit, einen Titel zu holen. Für die Madrilenen hätte ein Erfolg im Endspiel im saudischen Riad gegen den Athletic Club aus Bilbao (19:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker, ohne Übertragung) den ersten Pokal seit der spanischen Meisterschaft im Sommer 2020 zur Folge. Carlo Ancelotti würde damit seinen fünften Titel als Cheftrainer von Real feiern. Zu seiner ersten Amtszeit holte der 62 Jahre alte Italiener mit dem weißen Ballett vier, Sieger in der Supercopa wurde er allerdings noch nicht. Damit sich dies ändert, bedarf es gegen den amtierenden Titelträger aus dem Baskenland einen starken und erfolgreichen Auftritt. In Turnieren bissen sich die Blancos an den „Leones“ nämlich schon häufiger die Zähne aus: Von den letzten fünf Turnierduellen mit Athletic ging Real nur einmal als Sieger vom Feld. So schlugen die Basken die Madrilenen auch im Halbfinale der letztjährigen Supercopa (1:2). Ansonsten ist die jüngste Bilanz des spanischen Rekordmeisters gegen den Traditionsklub aus Bilbao aber positiv: In LaLiga siegten die Königlichen gegen die Basken zuletzt fünfmal in Serie. Dieser Trend soll sich fortsetzen, sodass Real am Sonntagabend “La Duodécima”, also die bereits zwölfte Supercopa-Trophäe der Vereinsgeschichte in den Händen halten darf. Damit würden die Merengues auch weiter zum FC Barcelona aufschließen. Die Katalanen, die man im Halbfinale nach Verlängerung mit 3:2 besiegte, sind mit bis dato 13 gewonnen Supercopas Rekordsieger des Wettbewerbs.
Der Gegner
- Im vergangenen Jahr führte Marcelino García den Athletic Club als Chefcoach zum Sieg in der Supercopa. Dasselbe Kunststück will der 56 Jahre alte Übungsleiter mit den Basken wiederholen. Die Bilanz des im spanischen Careñes geborenen Übungsleiters gegen Real Madrid wirkt mit Blick auf das Supercopa-Endspiel jedoch wenig euphorisch. 20-mal trat Marcelino gegen die Königlichen an, 13-mal verlor er, dreimal holte er ein Remis – und nur viermal siegte er. Dennoch gab sich der Athletic-Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Finale zuversichtlich, die Blancos schlagen zu können. Seine Spieler müssten dafür nur an die Leistungsgrenze gehen, so Marcelino. Dass der Verein aus Bilbao Kampfmoral besitzt, bewies man am vergangenen Donnerstag. Im Halbfinale setzte sich Athletic mit 2:1 gegen Atlético durch – obwohl man zuerst in Rückstand geriet. Gegen Real Madrid soll es nun ähnlich furios und glücklich über die Bühne gehen. Der aktuelle Neuntplatzierte in LaLiga hofft auf seinen vierten Supercopa-Titel der Vereinshistorie.
Voraussichtliche Startelf: Simón – de Marcos, Álvarez, Martínez, Balenziaga – Berenguer, Dani García, Zarraga, Muniain – Raúl García, Iñaki Williams
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Ancelotti muss gegen den Athletic Club auf vier Stars verzichten. Gareth Bale und Mariano Díaz sind ohnehin nicht mit nach Saudi-Arabien gereist. Beide Offensivspieler sind nicht einsatzfähig. Daneben müssen die Blancos in Daniel Carvajal einen weiteren Ausfall verzeichnen. Der Rechtsverteidiger, der noch gegen Barça im Einsatz war, erkrankte kurz darauf an Corona und steht daher für das Endspiel gegen Bilbao nicht zur Verfügung. Ansonsten sind alle anderen Akteure, die die Reise nach Saudi-Arabien antraten, für das Finale bereit. Ein Startelfeinsatz des zuletzt angeschlagenen David Alaba ist noch offen, allerdings trainierte der Österreicher am Samstag mit seinen Teamkollegen – und könnte dadurch am Sonntagabend wieder in der Innenverteidigung starten. Marco Asensio fehlte dagegen beim Abschlusstraining und wird damit auch am Sonntagabend keine Option sein. Der spanische Rechtsaußen plagt sich mit muskulären Beschwerden herum. Auf der Position des Rechtsverteidigers dürfte daher Lucas Vázquez zum Einsatz kommen, auf dem rechten Flügel Rodrygo Goes.
- Nicht dabei: Gareth Bale (nicht fit), Mariano Díaz (verletzt), Daniel Carvajal (Corona), Marco Asensio (muskuläre Beschwerden)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Der Plan ist, das Spiel zu gewinnen. Wir kennen das Team gut, denn wir haben erst vor einem Monat gegeneinander gespielt. Das waren zwei sehr ausgeglichene Spiele. So wird es auch morgen sein. Bilbao ist hinten sehr gut organisiert, vorn sehr schnell und hat hohe spielerische Fähigkeiten. Das müssen wir berücksichtigen. Aber der Plan ist anders als im Halbfinale, wir müssen im Gegensatz zu Barcelona ein paar Sachen ändern, klar.“
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Marcelino García (Cheftrainer Athletic Club): „Die Fans dürfen stolz auf unsere Spieler sein. Wenn man das Finale (vom Vorjahr; Anm. d. Red.) so gewinnt wie gegen den FC Barcelona, ist das unglaublich. Aber die Vergangenheit zählt nicht. Wir wissen, wie schwierig es ist, gegen eine Mannschaft in Topform zu spielen, aber wir sind eine schwer zu spielende Mannschaft. Wir werden in diesem Finale alles geben, und wir werden unsere Chancen haben. Um zu gewinnen, müssen wir jedoch an unsere Grenzen gehen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang trafen der Athletic Club und Real Madrid, die beide wohlgemerkt aus Spaniens erster Liga noch nie abgestiegen sind, in 204 Pflichtspielen aufeinander. 105 Siege gingen an die Madrilenen, 62 an die Basken. 36 Duelle endeten Remis. Torbilanz: 388 zu 268 aus Sicht von Real. Das letzte Aufeinandertreffen am 21. Spieltag in LaLiga endete 2:1 zugunsten der Königlichen.
- DEFENSIVANFÄLLIGES REAL: Die Königlichen haben wettbewerbsübergreifend in den letzten fünf Pflichtspielen mindestens immer ein Gegentor kassiert. Gegen den FC Barcelona gab es sogar zwei und damit so viele wie zuletzt am 3. Oktober 2021 gegen Espanyol (1:2).
- BENZEMAS LIEBLINGSGEGNER: Benzema hat in seiner bisherigen Karriere gegen kein Team mehr Tore erzielt als gegen den Athletic Club. Seine 17 Tore verteilen sich auf 16 in LaLiga und eins in der Supercopa. Beim letzten Aufeinandertreffen am 22. Dezember 2021 erzielte der 34 Jahre alte Franzose einen Doppelpack.
- ANCELOTTIS FINAL-BILANZ: Mit Real Madrid erreichte Ancelotti 2014 das Endspiel in der Champions League und in der Copa del Rey und gewann auch beide. In der Supercopa im selben Jahr musste sich der spanische Rekordmeister unter dem italienischen Fußballlehrer in Hin- und Rückspiel gegen Atlético geschlagen geben.
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