
Ausblick
MADRID. Die „Mini-Krise“ ist vorerst abgewendet, doch zum (inoffiziellen) Start der Rückrunde geht es für Real Madrid gleich mal ums Ganze. Nach der 1:2-Hinspiel-Niederlage im Pokal-Viertelfinale gegen Celta Vigo vor eigenem Publikum steht man mit dem Rücken zur Wand, beim Rückspiel am heutigen Mittwochabend im Estadio Balaídos (21:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) muss ein Sieg mit zwei Toren Unterschied oder ein knapper Erfolg mit drei eigenen Treffern her, um das Aus in der Copa noch abwenden zu können. Eine extrem schwierige Aufgabe, doch im Lager der Königlichen ist der Glaube an die erste große „Remontada“ dieser Spielzeit groß – und das trotz erheblicher Verletzungssorgen (siehe Personal). Zinédine Zidane versuchte auf der Pressekonferenz zwar ein wenig den Druck von seinen Mannen zu nehmen („Wäre nicht unser größtes Versagen, wenn wir verlieren“), letzten Endes zählt aber nur ein Weiterkommen. Ein vorzeitiges Aus im Pokal wäre ein mehr als herber Rückschlag in der bisher so fantastisch verlaufenen Saison, der (zwar noch kleine, aber doch vorhandene) Traum vom ersten Triple der Vereinsgeschichte somit vorzeitig dahin.
Der Gegner
Favoritenrolle? Davon will man im Lager von Celta Vigo nichts wissen. Auch wenn man alle Zügel selbst in der Hand zu haben scheint, war man bei den Galiziern im Vorfeld stetig darum bemüht, den Merengues die Favoritenrolle (und den Druck?) zuzuschieben. Der Traum vom Halbfinale ist stetig präsent, doch beim aktuellen Tabellenachten der spanischen Liga ist man sich vollends bewusst, dass noch ein mehr als hartes Stück Arbeit bevorsteht. Allerdings geht das Team von Eduardo Berizzo mit einem kleinen Negativ-Erlebnis in die Begegnung, nach zuletzt sechs Pflichtspiel-Erfolgen in Serie musste man am letzten Spieltag in der Liga eine schmerzhafte 0:1-Niederlage gegen Real Sociedad hinnehmen, was gleichzeitig einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um die Europapokal-Plätze bedeutete. Aber ob dieses Ergebnis großartigen Einfluss auf die Leistung im Pokal nehmen wird? Vermutlich eher nicht, schließlich hat man nicht alle Tage die Gelegenheit, das große Real Madrid aus dem Wettbewerb zu kegeln.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Als wären die langfristigen Ausfälle von Gareth Bale, Daniel Carvajal, Pepe und die in dieser Woche neu dazu gekommenen Verletzungen von Marcelo, Luka Modrić und James Rodríguez nicht schon genug, musste nach dem Abschlusstraining aus bislang unbekannten Gründen auch noch Raphaël Varane passen. Eine knifflige Situation für Zinédine Zidane, dessen Startaufstellung sich somit quasi von selbst ergibt. Mit Castilla-Spieler Achraf Hakimi berief „Zizou“ zwar eine weitere Alternative für die rechte Abwehrseite, dennoch ist damit zu rechnen, das Lucas Vázquez über rechts und Danilo über links verteidigen werden, da auch Fábio Coentrão noch nicht gänzlich fit erscheint. An der Besetzung des Mittelfelds mit Casemiro, Toni Kroos und Mateo Kovačić gibt es wenig Zweifel, lediglich die Position neben Cristiano Ronaldo und Karim Benzema gilt als vakant. Mit Isco, Álvaro Morata oder auch Marco Asensio stehen drei potentielle Kandidaten bereit.

Das königliche Formbarometer

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Nach dem verlorenen Hinspiel wissen wir um die Schwere. Aber für uns wird sich nichts ändern. Wir wissen, dass wir treffen müssen, dass es zum Weiterkommen 90 Minuten oder länger geht. Gut ist, dass wir dieses Spiel haben, um das Hinspiel zu korrigieren. Ich denke nicht, dass es unser größtes Versagen wäre, wenn wir verlieren. Daran denke ich auch gar nicht.“
[advert]
Eduardo Berizzo (Cheftrainer): „Das ist definitiv eine schwierigere Partie als im Bernabéu. Wir müssen konzentriert sein. Sie werden versuchen, zurückzukommen, sie sind die Favoriten. Madrid ist auf das Ergebnis angewiesen und das macht sie ebenso gefährlich. Aber wir haben uns das Recht zum Träumen erkämpft.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: In 116 Duellen gab es 64 Siege für die Königlichen, 18 Unentschieden und 34 Niederlagen.
- MARCELO: Als wäre der Ausfall des Brasilianers nicht schon bitter genug, ist auch die Bilanz ohne den Linksverteidiger in dieser Saison nicht gerade die beste. In den fünf Partien, in denen der Lockenkopf nicht mirwirkte, gelang nur ein Sieg bei vier Unentschieden.
- HISTORIE: Man ist im Lager der Königlichen zwar vorsichtig optimistisch, das Ergebnis aus dem Hinspiel noch drehen zu können, unter gegebenen Umständen gelang das den Madrilenen allerdings noch nie. Sowohl 1995 gegen den FC Valencia als auch 2012 gegen Barcelona verlor man das Hinspiel jeweils mit 1:2 und konnte die Partie im Rückspiel nicht mehr drehen. Höchste Zeit, diese Negativserie zu durchbrechen.
Real Madrid live in La Liga und Champions League erleben – Tickets bestellen
Community-Beiträge