
Die Ausgangslage
- Der 3. Spieltag in LaLiga steht an – und Real Madrid bestreitet das dritte Auswärtsspiel. Für den spanischen Rekordmeister geht es am Freitagabend in Vigo gegen RC Celta (21:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Dass die Königlichen nach dem 2:0 in Bilbao und dem 3:1 in Almería erneut außerhalb der Hauptstadt antreten, liegt am nach wie vor andauernden Umbau des Estadio Santiago Bernabéu. Um die Renovierungsmaßnahmen voranzutreiben und durch den Spielbetrieb erst später wieder zu beeinträchtigen, treten die Blancos also noch mal auswärts an, ehe es die Woche drauf gegen den FC Getafe geht (2. September, 16:15 Uhr). Nun will Trainer Carlo Ancelotti mit seinem Starensemble erst mal Celta schlagen und den dritten Sieg im dritten Spiel verbuchen. Für den Italiener und seine Truppe wäre es ein Auftakt nach Maß – ein Traumstart, wobei gleich drei Auswärtshürden erfolgreich überwunden wären. Und die Zeichen stehen gut, dass sich die Madrilenen auch diesmal in Vigo behaupten werden. Die Merengues haben gegen Celta von den letzten 16 Auswärtsspielen in der Primera División 14 gewonnen, einmal remis gespielt und nur einmal verloren (0:2 am 37. Spieltag der Saison 2014/15). Das Estadio Balaídos ist deshalb im 21. Jahrhundert das Stadion, in dem Real Madrid die meisten Auswärtssiege in LaLiga feiern konnte. Und generell dürfen Ancelotti und die Seinen mit einer breiten Brust nach Galicien reisen. Saisonübergreifend hat das weiße Ballett aus den letzten fünf Partien im spanischen Fußballoberhaus 13 von 15 möglichen Punkten geholt (vier Siege, ein Remis). Davor hatte es von 15 möglichen Zählern für den 35-fachen Meister nur sechs gegeben (zwei Siege, drei Niederlagen).
- Während Real Madrid den dritten Sieg im dritten Spiel forciert, kämpft Celta nach einem 0:2 gegen Osasuna und 1:1 gegen Real Sociedad um den ersten Dreier. Für die „Celtiñas“ stellt das Heimspiel am Freitagabend bei Flutlicht etwas ganz Besonderes dar. Der am 23. August 1923 gegründete Traditionsverein feiert sein 100-jähriges Bestehen. Und für Celtas Trainer Rafael Benítez ist der Anlass ein ebenso denkwürdiger. Der gebürtige Madrilene übernahm zu Saisonbeginn überraschend das Traineramt von Carlos Carvalhal, der zuvor 240 Tage im Amt tätig gewesen war. Und damit trifft Benítez erstmals seit seiner im Januar 2016 erfolgten Entlassung bei Real Madrid auf seinen Ex-Klub. Der mittlerweile 63-Jährige war im Juli 2015 ausgerechnet auf den seinerzeit gefeuerten Ancelotti gefolgt, hatte sich auf der Trainerbank des spanischen Rekordmeisters aber nur 25 Pflichtspiele gehalten, ehe Zinédine Zidane übernommen hatte. Wohlgemerkt war Benítez bereits zuvor kein Unbekannter bei Real Madrid gewesen: Er hatte zwischen 1974 bis 1981 für die Castilla gespielt und zwischen 1986 und 1995 diverse Trainerstellen in „La Fábrica“ innegehabt. Nun also strebt er ausgerechnet gegen seinen langjährigen Verein den ersten Saisonsieg an. Ein Blick auf die letzten Duelle zwischen Celta und Real Madrid dürfte Benítez aber nicht optimistisch stimmen: Die Galicier konnten von den letzten 18 Aufeinandertreffen mit den Blancos keines gewinnen. Indessen kassierte Vigo 16 Niederlagen und konnte sich nur zweimal ein Remis erkämpfen. Nebst alldem verliert Celta mit Gabri Veiga nun auch noch seinen größten Star. Das 21-jährige Mittelfeldtalent zieht es nach Saudi-Arabien zu Al-Ahli und steht nicht mehr im Aufgebot, obwohl renommierte europäische Klubs an ihm dran gewesen sein sollen. Benítez äußerte Bedauern, aufgrund der Finanzkraft des Wüstenstaats in gewisser Weise aber auch Verständnis. Aufseiten Real Madrids vertritt derweil Toni Kroos eine klare Meinung zu Saudi-Transfers in Veigas Altersklasse. „Das ist ein unfassbar schlechtes Vorbild für ganz viele junge Jugendspieler, dass da die Motivation Geld ist“, so der 33-Jährige, der selbst einen Wechsel in die Saudi Pro League ausschloss.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Bei dem Auswärtsspiel in Vigo fehlen in Real Madrids Kader weiter fünf Spieler – dafür gibt es einen „neuen“ Torhüter. Wie Ancelotti auf der Pressekonferenz bestätigte, wird der vom FC Chelsea ausgeliehene Kepa Arrizabalaga gegen Celta zu seinem Debüt kommen. Das heißt auch: Andriy Lunin rückt nach seinen Einsätzen gegen den Athletic Club und UD Almería wieder auf die Ersatzbank. Kepa wird spielen, für fünf andere gilt das aber nicht: Neben den verletzten Thibaut Courtois, Éder Militão und Arda Güler sind Ferland Mendy und Dani Ceballos nicht fit geworden – das Duo arbeitet seit über einer Woche individuell auf dem Rasen. Somit bleiben am 3. Spieltag „nur“ 17 Feldspieler-Profis übrig, weswegen der Italiener einen Jugendspieler mitnimmt – nur einen: Nico Paz befand sich bereits gegen Almería (3:1) im Kader, wohingegen Marvel erneut nicht berufen wurde, obwohl der Innenverteidiger wie Miguel Ángel auch im Abschlusstraining dabei war. Vermutlich wurde jedoch nur Paz berufen, weil die Castilla am Sonntag ihr erstes Saisonspiel hat. Paz’ Einsatz-Aussichten sind dennoch überschaubar. Denkbar, dass Ancelotti abseits der Torwartposition in Vigo so aufstellt wie zuletzt in Almería. Das würde bedeuten: Luka Modrić bliebe mit Spielbeginn wieder nur die Ersatzbank. „Die Situation ist für ihn ungewöhnlich, weil er nicht wie gewohnt spielt. Er ist natürlich nicht glücklich, aber körperlich sehr, sehr gut drauf. Er kann spielen, hat kein Problem, wird seinen Beitrag leisten“, erklärte Ancelotti am Donnerstag. Aus der Startelf unterdessen nicht wegzudenken ist vor allem einer: Jude Bellingham. Der 20-jährige Engländer steht nach zwei Ligaspielen bereits bei drei Toren und einem Assist. In Vigo will der für über 100 Millionen Euro von Borussia Dortmund gekommene Neuzugang daran anknüpfen und weiter für Schlagzeilen sorgen.
- Nicht dabei: Thibaut Courtois (Kreuzbandriss), Éder Militão (Kreuzbandriss), Daniel Ceballos (Aufbautraining nach Oberschenkelverletzung), Ferland Mendy (Aufbautraining nach Oberschenkelverletzung), Arda Güler (Meniskus), Reinier Jesus (nicht bei LaLiga registriert, baldiger Abgang)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Für Celta wird es ein besonderes Spiel, weil der Klub sein hundertjähriges Bestehen feiert. Für sie ist das Spiel wichtig. Und wir hoffen darauf, unseren guten Lauf fortzusetzen. Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung, ich habe ein gutes Gefühl – nicht nur bezüglich der morgigen Partie. Ich sehe eine Mannschaft mit viel Qualität, mit Motivation, mit Hoffnung. Mal sehen, was morgen passiert.“
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Rafael Benítez (Cheftrainer RC Celta): „Natürlich ist es ein besonderes Spiel. Als ich 13 Jahre alt war, habe ich bereits für Real Madrid gespielt. Ich habe dort viele Jahre als Fußballer und als Trainer verbracht. Dann bin ich in einer anderen Phase zurückgekommen. Real Madrid ist ein großartiger Verein, und deshalb ist er auch so wichtig. Eine sehr gute Fußballmannschaft, mit einem großartigen Trainer, der noch lange nicht am Ende ist.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und RC Celta standen sich bis dato in 123 Pflichtspielen gegenüber. Die Madrilenen siegten 72-mal, 19 Duelle endeten remis und 32-mal siegten die „Celtiñas“. Torbilanz: 285 zu 155 aus Sicht von Real Madrid. In der Vorsaison siegten die Blancos 2:0 im Estadio Santiago Bernabéu und 4:1 im Estadio Balaídos.
- KROOS’ LIEBLINGSGEGNER: Kroos war in seinen 14 LaLiga-Spielen gegen Celta Vigo an zehn Toren beteiligt (sechs Treffer und vier Assists). Gegen keinen anderen Gegner war Real Madrids Nummer 8 an mehr Treffern beteiligt. Außerdem ist Celta das Team, gegen das er in der Primera División die meisten Tore erzielt hat.
- BRICHT ASPAS SEINEN REAL-FLUCH? Celtas Stürmer lago Aspas war in 18 LaLiga-Partien gegen Real Madrid an acht Treffern beteiligt (vier Tore und vier Assists), jedoch sind die Madrilenen einer von nur zwei Gegnern – zusammen mit seinem aktuellen Team Celta (ein Spiel, ein Remis) – gegen den er noch nie gewonnen hat (18 Spiele, zwei Remis, 16 Niederlagen).
- WIEDERSEHEN: Die Begegnung am Freitagabend wird für einen weiteren Protagonisten bei Celta speziell: Carlos Dotor entstammt Real Madrids „La Fábrica“, war in der vorigen Saison noch Kapitän der Castilla und wechselte erst in diesem Sommer für drei Millionen Euro nach Vigo. Ein Profieinsatz in Madrid blieb dem 22-jährigen Mittelfeldspieler verwehrt, unter Benítez durfte er für seinen neuen Klub in LaLiga bisher sechs Minuten ran – und nun auch gegen seinen Ex-Verein Real Madrid?
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