
Die Ausgangslage
- Nach dem historischen Achtelfinal-Triumph steht das Hinspiel im Viertelfinale an. Der nächste Gegner: FC Chelsea. Um die Chance auf ein erneutes Weiterkommen zu bewahren, darf man an der Stamford Bridge keinesfalls untergehen (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Angesichts der Umstände würde sich die Madrilenen sicherlich mit einem Unentschieden zufriedengeben, denn in taktischer Hinsicht ist das Team von Thomas Tuchel klar überlegen. Wie beim PSG-Hinspiel ist ein eher passives Madrid zu erwarten, das den spielstarken Gegner erst mal machen lässt. Und trotz eines Sieges war die kürzliche Generalprobe gegen Celta Vigo wenig überzeugend – ganze drei Elfmeter bekam man zugesprochen, wovon Karim Benzema zwei verwandelte. Bei dem 2:1-Sieg befand sich Carlo Ancelotti noch in Quarantäne, so auch beim Abschlusstraining am Dienstag. Aber: Am Mittwochvormittag teilte Real Madrid mit, dass ein PCR-Test des 62-Jährigen negativ ausfiel und er so nachreisen kann, sodass die Blancos wieder mit ihrem Trainer sein können.
- Nach dem französischen Star-Ensemble nun der Titelverteidiger: Statt Außenseitern wie Benfica oder FC Villareal bekommt es Real Madrid mit dem FC Chelsea zu tun. Dem Tabellendritten in der Premier League, Halbfinalisten im FA Cup und vor allem amtierenden Champions-League-Sieger. Damit muss nach PSG das nächste Schwergewicht aus dem Weg geräumt werden. Ob das gelingt? Dem britischen Fußballclub kann man durchaus die Favoritenrolle zuschieben, doch unschlagbar sind die spielstarken Londoner nicht. Das konnten die Fans am vergangenen Samstag beobachten: Beim Premier League-Duell mit dem Aufsteiger FC Brentford hagelte es eine peinliche 1:4-Niederlage. Dabei soll es sich jedoch um einen Ausrutscher gehandelt haben, da die vorherigen fünf Ligaspiele alle gewonnen wurden. Und auch im Pokal konnte der FC Middlesbrough souverän geschlagen werden. Das Gleiche gilt für Lille, das im CL-Achtelfinale wegen eines 3:1-Endstands ausgeschieden ist. Es scheint klar: Die Blues sind für Real Madrid die bis dato größte Herausforderung in der laufenden Saison.
Der Gegner
- Mit dem FC Chelsea müssen sich die Gäste aus Madrid auf reichlich Offensivpower einstellen. Doch auch in der Defensive wissen die Blues zu überzeugen. Seit Thomas Tuchel im Januar 2021 übernommen hat, spielte das Team in der Champions League schon zehn Mal zu Null. Erschwerend kommt dazu: Auf britischem Boden tun sich die Königlichen in den vergangenen Jahren schwer, so wurde von den letzten fünf Spielen nicht ein einziges gewonnen.
Chelseas voraussichtliche Startelf: Mendy – Rüdiger, Thiago Silva, Christensen – Azpilicueta, Kanté, Jorginho, Kovačić, Alonso – Havertz, Pulisic.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Exakt 23 Spieler sind mit nach London gereist. Unter den fehlenden Kandidaten befindet sich unter anderem Isco, der nicht rechtzeitig fit geworden ist. Ebenfalls nicht dabei ist Luka Jović: Der serbische Mittelstürmer leidet nach wie vor unter Knöchelproblemen und muss daher verletzungsbedingt aussetzen. Auch Eden Hazard bleibt wegen seiner kürzlichen Operation in Madrid. Abgesehen von den drei fehlenden Spielern drohte noch ein anderer wichtiger Mann auszufallen: Carlo Ancelotti, der vor ein paar Tagen an Corona erkrankte. Das Team ist ohne ihn nach England geflogen, aber am Mittwochmittag wird er nach negativem Testergebnis nachreisen. Während zehn Positionen/Spieler klar zu sein scheinen in der Startelf, ist die große Frage, ob Federico Valverde startet – entweder im 4-3-3 an Stelle von Toni Kroos oder im umgestellten 4-4-2, sodass Marco Asensio auf die Bank muss.
- Verletzt: Eden Hazard (operiert), Luka Jović (Knöchelprobleme), Isco (Trainingsrückstand)

Die Stimmen zum Spiel
Thibaut Courtois (Torwart): „Die K.o.-Runde im letzten Jahr war anders, da hatten wir ohne Fans gespielt. Es war zudem ein Halbfinale. Jetzt ist es eine neue Saison und das Hinspiel findet hier statt, nicht das Rückspiel. Ich denke, wir sind alle in einer guten Verfassung und haben große Lust. Wir wissen, worum es für uns geht. Wir werden alles geben, um zu gewinnen.”
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Thomas Tuchel (Cheftrainer): „Sie haben lange Zeit auf dieselbe Mannschaft vertraut, aber es ist normal, dass sich solche Zyklen irgendwann ändern. Was die Siegesserie und das Erreichen des Finales angeht, so ist vielleicht genau das passiert. Aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass Mannschaften mit dieser Qualität, diesem Flair und dieser Erfahrung eine besondere Leistung hervorbringen können. Für uns ist es auch ein besonderes Ereignis, und deshalb sind wir auch ziemlich aufgeregt.”
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Beim bevorstehenden Duell handelt es sich gerade mal um das fünfte Pflichtspiel zwischen Real Madrid und Chelsea. Auf traditionsreiche Begegnungen können die beiden Top-Mannschaften also nicht zurückblicken. Die Bilanz sieht jedenfalls die Londoner im Vorteil: drei Duelle entschied der FC Chelsea für sich, während zwei Matches unentschieden ausgingen. Aktuell beträgt das Torverhältnis 7:3 aus der Chelsea-Perspektive. Die Blancos konnten noch kein einziges Spiel gegen Chelsea gewinnen – bis jetzt. So hat Real Madrid am Mittwochabend die Chance, den ersten Sieg gegen die Truppe aus London einzutüten.
- ANCELOTTI VS. TUCHEL: Bereits zum achten Mal treffen der sympathische Italiener und der ehrgeizige Deutsche aufeinander. Fünf bisherige Duelle kamen in der Bundesliga zustande, eine Begegnung fand in der Königsklasse statt und ein Duell wurde in der Premier League ausgetragen. Die Bilanz aus Ancelottis Sicht: drei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen. Auch der bisherige CL-Verlauf ist auf Augenhöhe: Ancelotti hat sechs Siege und zwei Niederlagen vorweisen. Bei Tuchel sind es sechs Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Aber Vorsicht: Der Deutsche hat noch nie gegen Real verloren (zwei Siege, vier Unentschieden)!
- REVANCHE: Erst letztes Jahr sind die Merengues im europäischen Wettbewerb auf die Blues gestoßen. Unter der Führung von Zinédine Zidane schied Real Madrid im Halbfinale aus – erst ein (glückliches) 1:1, dann 0:2. Kann der FC Chelsea sich abermals durchsetzen? Oder gewinnen die Merengues dieses Mal die Oberhand?
- GELB-ALARM: Éder Militão muss aufpassen. Sieht er im Hinspiel die dritte gelbe Karte, muss er sich beim Rückspiel am 12. April auf die Tribüne setzen. Erst nach einem möglichen Einzug ins Halbfinale werden die Karten gelöscht.
- WIEDERSEHEN: Real-Torhüter Thibaut Courtois kehrt in seine alte Heimat zurück. Schon zum zweiten Mal nach seinem Wechsel im Jahr 2018. Der 1,99 Meter große Belgier erhofft sich keinen besonders positiven Empfang, möchte aber zumindest nicht ausgebuht werden. Auch Cheftrainer Ancelotti war einst beim Chelsea-Klub tätig, könnte das Spiel jedoch verpassen wie der verletzte Eden Hazard. Noch ein weiterer der 13 Spieler, die sowohl Weiß als auch Blau trugen: Mateo Kovačić. Übrigens: Auch Marcos Alonso und Saúl Ñíguez spielten einst in Madrids Nachwuchs, jedoch nie für die erste Mannschaft.
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