
Die Ausgangslage
- Auf was für eine furiose Champions-League-Saison kann Real Madrid bitte schön zurückblicken? Paris Saint-Germain? Im Achtelfinale ausgeschalten. FC Chelsea? Im Viertelfinale eliminiert. Manchester City? Im Halbfinale kaltgemacht. Und das Besondere: Gegen jeden der genannten Kontrahenten waren die Blancos zeitweise schon totgesagt. Doch die Truppe von Carlo Ancelotti legte eine „Remontada“ nach der anderen hin – und steht dadurch im Champions-League-Finale (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV). Dort geht es für den amtierenden spanischen Meister mit dem FC Liverpool gegen den Vizemeister der Premier League. FC Liverpool? Da war doch was, oder nicht? Richtig! Gegen die Mannschaft von Jürgen Klopp trafen die Madrilenen nicht nur im Viertelfinale der Vorsaison aufeinander, setzten sich dabei durch, sondern holten auch ihren bislang letzten Champions-League-Titel. Ein 3:1 in Kiew im Endspiel 2018 war es, das den Merengues „la Decimotercera“, den 13. Henkelpott, bescherte. Und nun greift Real Madrid nach „la Decimocuarta“, dem 14. Triumph in der Champions League. Ancelotti und seine Spieler träumen und wollen die Saison nach Supercopa und Meisterschaft mit der Champions League krönen. Für Reals-Coach wäre es nach „la Décima“ 2014, dem zehnten Champions-League-Titel Real Madrids, sein zweiter mit den Königlichen und sein vierter überhaupt – das wäre absoluter Rekord für „Don Carlo“, der nach dem Abgang Zinédine Zidanes im Sommer 2021 nach Madrid zurückgekehrt ist. Aber Ancelotti würde bei weitem nicht den einzigen Blanco markieren, der sich den Henkelpott ein weiteres Mal in seiner Karriere ein weiteres Mal in seiner Karriere schnappt.
Der Gegner
- Böse Erinnerungen an 2018? Die gibt es beim FC Liverpool nach Aussagen der Protagonisten nur bedingt. „Das ist jetzt schon eine Weile her“, sagte Klopp am Samstag auf der Pressekonferenz. Seine Mannschaft und er haben schließlich ein Jahr darauf die Champions League gewonnen – und zwar in Madrid, gegen Tottenham. „Das war unsere Revanche für diese Finalniederlage und wir krönten uns zum Sieger. Das von 2018 gehört längst der Vergangenheit an“, sagte Andrew Robertson und fügte an: „Real Madrid hat eine entspanntere Vorbereitung hinter sich, hat die Liga vor drei Wochen abgeschlossen und seitdem vielleicht nicht mehr mit dem höchsten Tempo gespielt. Wir wollten hingegen um alles kämpfen.“ Der FC Liverpool spielte am Vorwochenende noch um den Titel in der Premier League. Weil Manchester City aber im Parallelspiel siegte, wurde aus dem Vorhaben nichts. Das sei aber bereits abgehakt, so die LFC-Akteure. Den Henkelpott würden die „Reds“ nach 2019 gerne wieder in den Händen halten. Nicht zuletzt Klopp – der Schwabe steht vor seinem vierten Champions-League-Finale: Mit Borussia Dortmund verlor er 2013 gegen den FC Bayern, mit Liverpool 2018 gegen Real Madrid und 2019? Da schlug er, wie bereits erwähnt, die Spurs. Er habe schon einige Finals in seinem Leben verloren, gab er im Vorfeld zu und schob vielleicht auch deshalb Real Madrid die Favoritenrolle zu: „Wenn man auf Reals Aufholjagden schaut, würde ich sagen, ist es Real Madrid aufgrund ihrer Erfahrung. Aber ich möchte, dass wir auf dem gleichen Niveau sind, dass wir uns in diesem Spiel treu bleiben.“ Personell kann Klopp jedenfalls aufatmen: Die vermeintlichen Wackelkandidaten Thiago Alcántara und Fabinho sind doch noch rechtzeitig fit geworden.
Voraussichtliche Startelf: Alisson – Alexander-Arnold, Konaté, van Dijk, Robertson – Henderson, Fabinho, Thiago – Salah, Mané, Díaz.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Erfreuliche Nachricht: Fürs Champions-League-Finale stehen bei Real Madrid alle Spieler zur Verfügung. Heißt: Keiner ist verletzt oder gesperrt. Mit insgesamt 26 Akteuren im Kader sind die Königlichen somit in die französische Hauptstadt aufgebrochen. David Alaba ist wie angekündigt rechtzeitig fit geworden und dürfte nach vier Wochen Pause wieder in die Startelf rücken. Auch Marcelo und Gareth Bale, die zuletzt noch leichte Probleme hatten, sind mit an Bord. Für Marcelo und Bale wird es ohnehin eine besondere Reise, so auch für Isco Alarcón: das Endspiel wird sehr wahrscheinlich ihr letzter Ausflug mit Real Madrid. Auch Spieler wie Jesús Vallejo oder Luka Jović wären gut beraten, den Trip nach Paris zu genießen, zumal sie im Stade de France nur überschaubare Einsatz-Chancen haben. Und wie Ancelotti aufstellen wird? Die Startelf dürfte lauten: Courtois – Carvajal, Militão, Alaba, Mendy – Modrić, Casemiro, Kroos – Valverde, Benzema, Vinícius. Oder überrascht der Italiener womöglich doch? Das gilt es abzuwarten!

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir haben uns den Einzug in das Finale verdient – wegen der Qualität zuallererst. Wenn du sie nicht hast, kommst du nicht ins Finale. Wenn du die Qualität von jedem Einzelnen bündelst, sorgst du dafür, dass die Mannschaft Einsatz zeigt. Das hat sie getan. Danach hat uns die Historie dieses Klubs in schweren Momenten gepusht. Wir haben uns deshalb verdient, ins Finale zu kommen. Den Titelgewinn selbst müssen wir uns morgen verdienen.“
» Jetzt mitdiskutieren in der REAL TOTAL-Community
Jürgen Klopp (Cheftrainer FC Liverpool): „Ich habe keine Ahnung, wie es sich anfühlen wird, wenn wir gewinnen. Im Moment sind wir in der Stimmung, ein richtiges Spiel und einen richtigen Kampf vorzubereiten. Real Madrid ist der höchstdekorierte Verein in der Champions League, der Trainer (Carlo Ancelotti; d. Red.) kann den Titel zum vierten Mal gewinnen, diese Erfahrung können wir nicht über Nacht gewinnen. Wir sind auch erfahren, spielen das dritte Finale in fünf Jahren. Das ist etwas Besonderes.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Der FC Liverpool und Real Madrid begegneten sich in bislang acht Pflichtspielen. Dabei spricht die Bilanz leicht für die Madrilenen, die vier Siege holten. Ein Duell endete Remis, dreimal gewannen die Engländer. Torbilanz: zehn zu acht aus Sicht von Real Madrid.
- LIVERPOOL UND REAL GAB’S SCHONMAL IN PARIS: Real Madrid verlor 1981 sein bis dato letztes Finale um den Henkelpott – das ausgerechnet in Paris gegen den FC Liverpool, jedoch immerhin im Parc des Princes statt im Stade de France. Wie es dazu kommen konnte? Das zumindest hatte einen ungewöhnlichen Grund.
- SALAH VS. BENZEMA: Wenn im Champions-League-Finale zwei Einzelakteure hervorzuheben sind, dann Mohamed Salah und Karim Benzema. Salah aus dem Grund, weil er 2018 im Endspiel nach einem Duell mit Sergio Ramos früh in der Partie verletzte ausgewechselt worden war und nun auf eine Revanche hofft. Und Benzema aus dem Grund, weil er mit 15 Toren der Top-Torjäger der aktuellen Champions-League-Saison ist und ein erhoffter Ballon-d’Or-Sieg vermutlich nur über den Henkelpott kommen dürfte.
- WIEDERSEHEN: Fabinho wechselte 2012 vom portugiesischen Rio Ave FC zu den Königlichen, lief dort 30 Mal für die Castilla auf und bestritt mit dem 6:2 gegen den FC Málaga am 8. Mai 2013 nur einen einzigen 14-minütigen Pflichtspieleinsatz für die Profis (sogar mit Tor-Vorlage), ehe er 2013 bei der AS Monaco ein neues Kapitel aufschlug. Seit 2018 steht der Defensivspieler beim LFC unter Vertrag, dieser läuft noch bis 2023, womit er einer von zehn Akteuren ist, der sowohl Weiß als auch Rot trug.
Community-Beiträge