
Die Ausgangslage
- Wo stehen die Blancos gerade? So recht lässt sich diese Frage nicht beantworten, zu diffus waren die Auftritte in den vergangenen Wochen. Zwar sind die Mannen von Chefcoach Zinédine Zidane seit mittlerweile sieben Spielen ungeschlagen, doch Leistung und Ergebnis passten dabei nicht immer zusammen: Auf fünf Siege in Serie bei fußballerischer Magerkost folgten zuletzt zwei Remis, bei denen man sich spielerisch teilweise von einer besseren Seite präsentierte. Gut spielen und gewinnen – bei den Königlichen zuletzt eher selten der Fall. Klappt es vielleicht am 27. LaLiga-Spieltag, an dem man Aufsteiger Elche (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN und bet365) empfängt? Nachdem man gegen das Team von der Ostküste Spaniens schon beim Jahresabschluss Ende Dezember stolperte (1:1), dürfte Real mit den Gästen sicherlich noch eine Rechnung offen haben und davor gewarnt sein, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Vor allem offensiv hat man Nachholbedarf: jeweils nur ein Tor in den vergangenen vier Partien sind zu wenig. Glücklicherweise wusste man die Ladehemmung durch defensive Stabilität auszugleichen, drei Gegentore in den letzten sieben Spielen klingen da schon eher nach einer Spitzenmannschaft. Mit Blick auf die Tabelle dürfte Toni Kroos und Co. auf jeden Fall klar sein, wie wichtig ein Dreier gegen Elche wäre: Zwei Punkte hinter Barcelona und ganze acht Punkte hinter Atlético liegend ist man zum Siegen verdammt, will man in Sachen Meisterschaft noch ein Wörtchen mitreden.
- Auf dem Papier spricht nicht sonderlich viel dafür, dass Elche die Heimreise mit etwas Zählbarem antreten kann. Das Team von Neu-Coach Fran Escribá ist seit zehn Auswärtspartien in LaLiga sieglos (drei Remis, sieben Niederlagen) und stellt mit nur zehn Toren die zweitschwächste Auswärtsoffensive (hinter Getafe, neun Tore). Dem hat Real wiederum mit nur acht Gegentoren die beste Heimdefensive entgegenzusetzen. Bahnt sich für Keeper Thibaut Courtois ein ruhiger Abend an? Zuletzt haben die „Franjiverdes“ jedoch mit einem 2:1-Heimsieg gegen den – zugegebenermaßen derzeit arg taumelnden – FC Sevilla aufhorchen lassen und sich dadurch nach zuvor neun Spieltagen in der roten Zone wieder knapp über den Strich auf den 17. Tabellenplatz gehievt. Auffällig beim Aufsteiger ist der überalterte Kader, denn mit durchschnittlich 29,3 Jahren stellt Elche den ältesten Kader in Spaniens höchster Spielklasse! Jüngst wurde dieser Wert gar weiter in die Höhe getrieben, als man vor wenigen Tagen die Verpflichtung des 31-jährigen Pablo Piatti vom FC Toronto bekannt gab. Der nur 1,63 Meter große Wirbelwind kommt mit einer Erfahrung von 294 LaLiga-Partien, steht gegen die Blancos jedoch noch nicht im Kader.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Was sich in den letzten Trainingseinheiten schon angekündigt hat, hat sich nun auch bewahrheitet: Sergio Ramos und Eden Hazard sind zurück! Nach längeren Verletzungspausen kann Zidane also wieder mit dem Kapitän und dem Offensiv-Star planen. Noch nicht wieder zur Verfügung stehen hingegen Daniel Carvajal, Mariano Díaz und Álvaro Odriozola. Auch Marcelo zeigte sich angeschlagen im Abschlusstraining und verpasste damit eine Kadernominierung. Dafür darf sich aus der Castilla erneut Stürmer Hugo Duro über einen Platz im Aufgebot freuen – es ist bereits seine fünfte Nominierung in Folge. Ein Heimspiel gegen einen vermeintlichen Underdog und das wichtige Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Bergamo vor der Brust: Rotationen gegen Elche sollten nicht gänzlich ausgeschlossen werden, der Blick auf die vergangenen Wochen jedoch verrät, dass „Zizou“ vermutlich kaum Veränderungen vornehmen wird. Oldie Luka Modrić könnte eine Pause bekommen und durch Federico Valverde ersetzt werden, außerdem dürfte Ramos direkt in die Startelf rutschen und Nacho Fernández verdrängen. Bei Hazard wird Zidane es vermutlich noch ein wenig behutsamer angehen, sodass der Belgier noch nicht gleich von Beginn an zum Einsatz kommen dürfte.
- Verletzt: Daniel Carvajal (Oberschenkel), Mariano Díaz (Muskelverletzung), Álvaro Odriozola und Marcelo (beide angeschlagen)

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer Real Madrid): „In dieser Liga gibt es keine Spiele, die einen täuschen können. Elche befindet sich in der Tabelle vielleicht hinten, hat aber eine gute Mannschaft und schon sehr gute Spiele gemacht. (…) Dass uns ein etwas kleinerer Gegner gegenübersteht und wir einfach gewinnen werden, haben wir nicht im Kopf. Es gibt Partien, in denen die Dinge nicht klappen. Im Laufe der Saison ist das normal. Wir kennen unsere Situation und dürfen nicht noch mehr Punkte verlieren, wenn wir weiter um die Meisterschaft kämpfen wollen.“
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Fran Escribá (Cheftrainer FC Elche): „Die Jungs haben es die ganze Woche über gesagt: Wir fahren nach Madrid, um zu gewinnen. Wir müssen gegen Real Madrid die Balance halten. Sie sind ein Team, das nicht viel vergibt und dazu meist zu Hause punktet. Ich habe das Spiel der Hinrunde gegen Real Madrid gesehen. Das Team hatte ein gutes Auftreten. Wir müssen einiges sehr gut machen, um zu gewinnen. Unsere Mentalität ist es, zu versuchen, zu gewinnen. Egal, welche Elf sie herausbringen, sie werden ein sehr harter Gegner sein.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang gab es 43 Aufeinandertreffen zwischen den beiden spanischen Traditionsvereinen, mit 27 Siegen fällt die Bilanz dabei klar pro Real Madrid aus. Während zehn Partien mit einem Remis endeten, holte Elche sechs Mal den Dreier. Torbilanz: 109 zu 39 aus Sicht der Madrilenen.
- LANG IST’S HER: Als Elche das letzte Mal gegen die Königlichen als Sieger vom Platz ging (3:1), standen bei den Blancos noch Spieler wie Uli Stielike, Pirri und Juanito auf dem Platz – im Jahr 1978!
- DER EWIGE NINO: Trotz des hohen Durchschnittsalters im Kader Elches sticht einer noch ganz besonders heraus: Nino (Juan Francisco Martínez Modesto) ist mit seinen über 40 Jahren einer der ältesten Spieler LaLigas. Der Stürmer und Kapitän bringt es in dieser Saison immerhin schon auf elf Einsätze bei 210 Einsatzminuten. Zudem kommt es für Real mit Nino auch zu einem…
- … WIEDERSEHEN: Bis zur U19 gehörte der heutige „Methusalem“ noch der Jugend der Blancos an, ehe es ihn zu seinem derzeitigen Arbeitgeber zog – vor sage und schreibe 24 Jahren!
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