
Ausblick
MADRID. Die Champions League erwacht aus dem Winterschlaf – endlich! 70 Tage nach Real Madrids letztem Gruppenspiel gegen Dortmund (2:2) und 263 nach dem Final-Triumph in Mailand (und 108 vor dem Endspiel in Cardiff…) wollen die Königlichen gegen SSC Neapel (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) ihren Weg zur Titelverteidigung fortsetzen und zum siebten Mal ins Folge ins Viertelfinale. In den seit 18 Partien ungeschlagenen Italienern wird den Blancos ein frecher Gegner gegenüber stehen – „es würde nicht funktionieren, wenn wir mit Angst auftreten“, bestätigte Neapel-Coach Maurizio Sarri auf der Presserunde im Bernabéu. Mit einem Unentschieden würden sich die „Azzurri“ dennoch zufrieden geben, immerhin hat man danach alles in der eigenen Hand: Nach zwei Duellen im Jahre 1987 stellt die Partie im Madrider Fußballtempel das dritte Aufeinandertreffen der beiden Klubs dar, ehe das Rückspiel im Achtelfinale der Königsklasse am 7. März in Neapels Stadio San Paolo steigt (TICKETS).
Der Gegner
Der, respektive die Società Sportiva Calcio Napoli erleben derzeit einen großartigen Moment: Seit ihrer letzten Niederlage am 29. Oktober gegen Juventus (1:2) ging es bergauf – von Platz sieben in der Serie A auf den inzwischen dritten Platz, neun Punkte hinter Double-Sieger Juve. An die „alte Dame“ verlor man im Sommer zwar Top-Stürmer Gonzalo Higuaín, doch in Arkadiusz Milik fand man guten Ersatz, welcher während seines Kreuzbandrisses bestens durch Mertens, Hamsik und Callejón ersetzt wurde. So blieben die Hellblauen als beste Offensive der Serie A am Freitag locker zum 18. Mal in Folge ohne Niederlage und überstanden auch Champions-League-Gruppe B mit elf Punkten (sieben davon wurden auswärts errungen) gegen Benfica, Besiktas und Kiew.
Nachdem Walter Mazzarri und Rafael Benítez den einstigen Maradona-Klub (auch dank der Pokal-Erfolge 2012 und 2014) wieder „salonfähig“ machten, übernahm Maurizio Sarri im Sommer 2015, führte die Kampanier zur Vize-Meisterschaft. „Wir wissen nicht, ob wir überhaupt in der Lage sind, mit dem Klub-Weltmeister mitzuhalten, so stark wie die sind“, erklärte der 58-jährige Italiener vor seinem ersten CL-Achtelfinale. Was Neapel auch nicht weiß: Wie es im Viertelfinale ist. 2011/12 stand man zum bisher einzigen Male in der Runde der letzten 16 – scheiterte damals an Chelsea. Doch dank ihres angesprochenen, großartigen Moments (die „Partenopei“ verloren nur eines ihrer letzten sieben europäischen Auswärtsspiele) rechnen nicht wenige mit der 19. Partie ohne Niederlage.
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Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Nach den Verletzungssorgen der letzten Wochen hat Zinédine Zidane inzwischen wieder die Qual der Wahl: Gareth Bale arbeitet seit Sonntag wieder mit der Mannschaft und ist als einziger noch außen vor. Denn nachdem es gegen Osasuna (3:1) fünf Kader-Comebacks gab, stehen Madrids Übungsleiter wieder 23 seiner 24 Spieler zur Verfügung. In die Startelf gespült werden Dani Carvajal, genauso wie der zuletzt Gelb-gesperrte Toni Kroos. Von weiteren System-Experimenten dürfte „Zizou“ ebenso absehen und zurückkehren zum 4-3-3. Fraglich ist lediglich, ob Lucas Vázquez den Vorzug vor James Rodríguez oder Isco erhält.

Das königliche Formbarometer

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Real Madrid ist und wird in diesem Wettbewerb immer der Favorit sein. Aber das Wappen auf der Brust garantiert keine Siege. Es ist egal, ob man als Favorit gilt oder nicht. Man muss kämpfen. Uns ist aber bewusst, dass wir leiden müssen.“
Luka Modrić: „Neapel ist ein sehr gutes Team, nicht nur im Mittelfeld. Sie haben starke Spieler in der Offensive. Das Wichtigste ist, gut in die Partie zu finden und stark aufzutreten. Neapel hat einen Lauf, aber wir spielen daheim. Wir wollen stark auftreten, von Anfang an, und zeigen, dass wir auch gut drauf sind und gewinnen können.“

Raúl Albiol: „Ein Unentschieden wäre gut, denn es ist eine K.o.-Runde mit zwei Spielen. Unsere Mentalität ist aber, die Partie zu gewinnen. Daran muss jeder Spieler denken, der den Platz betritt. Und wir müssen unserem Spiel treu bleiben, andernfalls würden wir uns in einer ungewohnten Situation wiederfinden.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: In der Saison 1987/88 ließen die Blancos die „Azzurri“ in der ersten Runde des Europapokals – dem bisher einzigen Aufeinandertreffen – nach 2:0 und 1:1 hinter sich.
- HEIMSTARK: In Reals letzten 33 Europapokal-Heimspielen setzte es 28 Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage (3:4 gegen Schalke).
- ITALIEN-FLUCH? Bevor Madrid in der vergangenen Saison AS Rom im Achtelfinale hinter sich ließ (2:0 und 2:0), zog man in acht K.o.-Phasen gegen italienische Teams in Folge den Kürzeren – ist der Italien-Fluch beendet oder wird er von neuem aufbrechen?
- REKORDTORJÄGER: Nachdem Lionel Messi in Paris torlos blieb, kann Cristiano Ronaldo den Abstand auf den Argentinier wieder ausbauen und weiter in Richtung 100 CL-Tore schreiten.
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