
Die Ausgangslage
- 90 Tage ist es her, da trat Real Madrid das letzte Mal im Estadio Santiago Bernabéu an. Damals spielten die Königlichen gegen den Athletic Club aus Bilbao 1:1 – und nun geht es gegen den FC Getafe! Der spanische Rekordmeister empfängt am Samstagnachmittag im Rahmen des 4. LaLiga-Spieltags den Madrider Vorstadtklub zum Mini-Derby (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Und die Bernabéu-Rückkehr verspricht so einiges. Denn mittlerweile spielen altbekannte Gesichter wie Karim Benzema oder Marco Asensio nicht mehr für die Merengues, sondern neue Stars wie Jude Bellingham. Der im Sommer für über 100 Millionen Euro von Borussia Dortmund verpflichtete Engländer wird seine Premiere im Bernabéu feiern. Dass die Vorfreude bei Reals Nummer 5 sowie den Fans nach seinen vier Toren zum Saisonstart immens ist, steht außer Frage. Doch nicht nur deshalb. Denn über die Sommerpause und Real Madrids ersten drei erfolgreichen Auswärtsspiele in Bilbao (2:0), Almería (3:1) und Vigo (1:0) konnten die Umbauarbeiten an der Concha Espina weiter voranschreiten. So ist mittlerweile nicht nur der neue Rasen verlegt, sondern auch die Dachkonstruktion inklusive Schiebedachs mit Membran-Abdeckung funktionsfähig und gegen Getafe einsatzbereit. Eine wichtige Neuerung betrifft zudem die Fans: Nach 52 Heimspielen werden wieder Fans auf dem Unterrang der Südtribüne Platz nehmen können. Die Fan-Sektion „Grada Fans RMCF“, die bei Heimspielen für das pausenlose Anfeuern zuständig ist, kehrt also an ihren gewohnten Platz zurück. Fehlt also nur noch der Sieg! Die Vorzeichen stehen gut: Das weiße Ballett gewann gegen Getafe seine letzten 14 Heimspiele in der Primera División bei einem Torverhältnis von 43:10. Die Blancos können im spanischen Oberhaus gegen keinen anderen Gegner im 21. Jahrhundert eine bessere Serie an Heimsiegen vorweisen. Sollte sich Real Madrid auch diesmal gegen Getafe durchsetzen, stünde die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti wie in der Vorsaison nach den ersten vier LaLiga-Partien bei zwölf Punkten. Das gab es im 21. Jahrhundert insgesamt nur dreimal: Vor 2022/23 nur 2016/17 und 2009/10. Allerdings wurden die Königlichen lediglich 2017 spanischer Meister. Also doch kein gutes Omen?
- Während Real Madrid tadellos in die neue LaLiga-Spielzeit gestartet ist, gab es bei Getafe erst einen Sieg zu bejubeln. Die Truppe von Coach José Bordalás siegte zuletzt gegen Deportivo Alavés 1:0, nachdem man zuvor 0:3 beim FC Girona untergegangen war, aber immerhin gegen den FC Barcelona mit einem 0:0 einen Punkt holen hatte können. Und nun geht es ausgerechnet gegen Real Madrid. Im Estadio Santiago Bernabéu taten sich die „Azulones“ in der jüngeren Vergangenheit stets schwer, der letzte Auswärtssieg an der Concha Espina datiert bereits vom 24. Februar 2008 (1:0). Trotzdem hofft der Underdog aus der Madrider Vorstadt, am 4. Spieltag aus dem Bernabéu etwas Zählbares mitnehmen zu können. Obwohl der Saisonstart einer Achterbahnfahrt gleicht, darf Getafe mit Blick auf die letzten Spiele saisonübergreifend in der Primera División Hoffnung schöpfen. Denn von den letzten sieben LaLiga-Partien verlor Bordalás’ Ensemble nur eines und zwar das erwähnte 0:3 in Girona. Ansonsten gab es drei Siege zu bejubeln und drei Remis zu verzeichnen. Das gibt Mut für die Mammutaufgabe Real Madrid.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Das Transferfenster ist geschlossen, Real Madrid verpflichtete – wie erwartet – niemanden mehr. Dabei hat Ancelotti gegen Getafe gleich mehrere Ausfälle zu beklagen. Vinícius Júnior ist nach seiner Muskelverletzung im hinteren rechten Oberschenkel, zugezogen beim 1:0 gegen Celta Vigo, der jüngste Verlust. Für den brasilianischen Superstar rückt der 19-jährige Gonzalo García, Angreifer der zweiten Mannschaft, in den Kader. Teil des Aufgebots sind mit Torhüter Fran González und Mittelfeldspieler Nico Paz weitere Nachwuchsspieler. Gestrichen wurde dafür Álvaro Odriozola, der am Deadline Day doch noch zu Real Sociedad zurückwechselte. Daneben stehen die Langzeitverletzten Thibaut Courtois, Éder Militão, Arda Güler, Daniel Ceballos und Ferland Mendy nicht zur Verfügung. Die letzten beiden setzen aber wohl ein letztes Mal aus, nach der Länderspielpause dürften sie wieder dabei sein. Und wie Ancelotti gegen Getafe wohl spielen lässt? Große Überraschungen dürfte es nicht geben, wobei Nacho Fernández den zuletzt leicht angeschlagenen Antonio Rüdiger in der Startelf verdrängen könnte und Toni Kroos und Luka Modrić erneut der Bankplatz droht. Vinícius wird unterdessen höchstwahrscheinlich von Joselu ersetzt, wobei Brahim Díaz ebenso eine Option wäre oder es Ancelotti auch ganz anders lösen könnte.
- Nicht dabei: Thibaut Courtois (Reha nach Kreuzbandriss), Éder Militão (Reha nach Kreuzbandriss), Vinícius Júnior (Oberschenkel), Daniel Ceballos (Aufbautraining), Ferland Mendy (Aufbautraining), Arda Güler (Aufbautraining)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir freuen uns sehr, ins Bernabéu zurückzukehren, das ein neues Gesicht hat. Am Wichtigsten ist, dass wir in unser Stadion zu unseren Fans zurückkehren, nachdem wir es in den ersten drei Spielen gut gemacht haben. Wir haben Lust, zurückzukehren und versuchen, drei weitere Punkte zu holen.“
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José Bordalás (Cheftrainer FC Getafe): „Wir wissen, dass es immer schwierig ist, gegen Real Madrid anzutreten und wir wissen, dass wir ein gutes Spiel machen müssen und hoffen, dass sie keinen guten Tag haben. Wir bereiten uns auf dieses Spiel vor, wie wir es jedes Wochenende tun, mit den besten Vorsätzen. Wir wissen, dass es kompliziert werden wird, aber wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel machen werden.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Getafe standen sich bislang in 36 Pflichtspielen gegenüber. Dabei spricht die Bilanz eine deutliche Sprache: 26-mal siegten die Blancos, nur sechsmal siegten die „Azulones“ und vier Duelle endeten unentschieden. Torbilanz: 77 zu 28 aus Sicht Reals. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams im vergangenen Mai entschieden die Königlichen dank eines Tors von Marco Asensio (nun bei Paris Saint-Germain) mit 1:0 für sich.
- ANCELOTTI VS. BORDALÁS: Ancelotti siegte als Coach von Real Madrid bislang siebenmal gegen Getafe, nur im Januar 2022 musste er eine Niederlage einstecken (0:1). Von allen Teams, gegen die der 64-Jährige in LaLiga mindestens fünfmal antrat, kann er nur gegen Almería (sieben Siege, 100 %-Siegquote) und Granada (sechs Siege, 100 %-Siegquote) eine höhere Siegquote vorweisen. Bordalás verlor indes neun seiner elf LaLiga-Begegnungen mit Real Madrid und holte nur zwei Remis. Gegen keinen anderen Gegner im spanischen Oberhaus musste er mehr Pleiten einstecken. Neben den Königlichen könnte er nur gegen Atlético Madrid bislang nicht gewinnen.
- REAL IST MADRID-DERBYKÖNIG: Real Madrid verlor keines der letzten 20 Madrid-Derbys im eigenen Stadion (16 Siege, vier Remis). Für die Merengues ist dies die längste Heimserie in Madrid-Derbys ohne Niederlage in der Primera División.
- WIEDERSEHEN: Für gleich ein paar Akteure kommt es zum Wiedersehen mit dem Ex-Klub. Keeper David Soria spielte in der Jugend Real Madrids, verließ die Merengues aber in der U19. Stürmer Juanmi Latasa entstammt ebenfalls „La Fábrica“ und brachte es auf einen Profieinsatz am 15. Mai 2022 gegen Cádiz (1:1). Angriffskollege Borja Mayoral ist ebenfalls ein Eigengewächs der Königlichen und lief sogar 33-mal für die Profis Real Madrid auf, erzielte dabei sieben Tore und steuerte vier Assists bei. Und am Deadline Day kehrte zudem Óscar Rodríguez leihweise von Sevilla zu Getafe zurück.
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