
Die Ausgangslage
- Es ist schon eine Überraschung: Real Madrid ist seit letztem Spieltag die Tabellenführung futsch. Und nein, nicht etwa an den FC Barcelona oder Atlético Madrid – der FC Girona ist amtierender Spitzenreiter in LaLiga. Real Madrid hat sich dies selbst zuzuschreiben. Während Girona 4:2 gegen Osasuna siegte, patzten die Königlichen gegen Rayo Vallecano und kamen nicht über ein 0:0 hinaus. Am 13. Spieltag der Primera División steht der spanische Rekordmeister somit gegen den FC Valencia (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) unter Zugzwang: Um die Ligaspitze zurückzuerobern, muss Girona ab 14 Uhr in Vallecas Punkte liegen lassen und Real Madrid gegen Valencia dreifach punkten. Für die Blancos ist es das dritte Heimspiel im Estadio Santiago Bernabéu binnen sieben Tagen. Nach dem Mini-Derby gegen Rayo am vorigen Samstag trat das Starensemble von Trainer Carlo Ancelotti am Mittwoch gegen Sporting Braga an. Da sich das weiße Ballett auf ungefährdete Weise mit 2:0 gegen die Portugiesen durchsetzte, löste man vorzeitig das Ticket fürs Achtelfinale der Champions League. Und nun wollen die Madrilenen den „Fledermäusen“ aus Valencia den Zahn ziehen. In den letzten 15 Duellen in der spanischen Hauptstadt bissen sich die „Blanquinegros“ die Zähne aus – oder kamen zumindest mit einem blauen Auge davon. Denn Real Madrid ist gegen Valencia in LaLiga zu Hause bereits seit 15 Spielen ungeschlagen. Die Merengues siegten zehnmal, fünf Aufeinandertreffen endeten remis. Der letzte Auswärtserfolg Valencias datiert vom März 2008, Real Madrid unterlag dem seinerzeit von Ronald Koeman trainierten Gegner mit 2:3. Lang ist’s her und nun könnten die Königlichen daheim ihre Ungeschlagenserie gegen Valencia auf 16 Partien ausbauen. Länger blieben die Madrilenen gegen Valencia zu Hause bis dato nicht unbesiegt.
Der Gegner
- Eine Serie ist da, um sie zu brechen. Mit diesem Ansatz tritt der FC Valencia zumindest die Reise in die Hauptstadt an. Denn verstecken braucht sich die Truppe von Rubén Baraja keineswegs. Baraja, seit Februar Trainer bei Valencia und damit Nachfolger von Gennaro Gattuso, darf sicherlich Optimismus schöpfen. Denn seine Mannschaft blieb in der Primera División zuletzt viermal in Folge ungeschlagen, triumphierte dabei gegen den FC Granada und FC Cádiz und rangiert derzeit an achter Tabellenstelle. Und eine Ewigkeit ist es ja auch noch nicht her, da siegte Barajas Team im vergangenen Mai im Mestalla mit 1:0 gegen den spanischen Rekordmeister aus Madrid. Jetzt also träumt Valencia von der Sensation: ein Auswärtssieg im Bernabéu. Das Kunststück, zwei Spiele in Serie gegen Real zu gewinnen, glückte den „Fledermäusen“ das letzte Mal im Jahre 1998. Damals wurde man noch vom Italiener Claudio Ranieri gecoacht. Ob Baraja es ihm nun gleichtut? Zu verschenken haben Ancelotti und die Seinen jedenfalls nichts.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Das Duell mit Valencia ist zugleich das letzte vor der Länderspiele. Aus personeller Sicht muss man ehrlicherweise sagen: Gott sei Dank. Denn für den 13. Spieltag fehlen im Kader von Real Madrid insgesamt sieben Spieler, sechs davon verletzt. So muss neben dem Gelb-gesperrten Antonio Rüdiger auch Arda Güler erneut zusehen. Wie Ancelotti auf der Pressekonferenz verriet, hat der 18-jährige Türke einen „kleinen Rückschritt“ erlitten, der „vor dem Spiel gegen Braga“ (3:0) passiert sein soll. Immerhin: „Die vorherige Verletzung ist nicht wieder aufgetreten.“ Mit Rüdiger und Güler gibt es in Kepa Arrizabalaga dann noch eine weitere Änderung im Vergleich zur letzten Kaderberufung. Der Torwart hat sich ebenfalls am Mittwochabend verletzt und steht vorerst nicht zur Verfügung, so wie nach wie vor die Langzeitpatienten Thibaut Courtois, Éder Militão, Aurélien Tchouaméni sowie Daniel Ceballos. Angesichts sieben Ausfällen bedient sich Ancelotti in der Jugend: Nico Paz wurde erneut berufen und zum ersten Mal auch Edgar Pujol, Innenverteidiger aus der Juvenil A (U19). Mit Überraschungen ist indes in der Startelf nicht zu rechnen. Update: Am Spieltag teilte Real Madrid doch noch den Ausfall von Jude Bellingham mit, sodass Real nun im 4-4-2 mit Brahim oder im 4-3-3 mit Joselu starten könnte.
- Nicht dabei: Thibaut Courtois (Reha nach Kreuzbandriss), Éder Militão (Reha nach Kreuzbandriss), Daniel Ceballos (angeschlagen), Aurélien Tchouaméni (Fraktur), Kepa Arrizabalaga (Adduktor), Arda Güler (Rückfall), Antonio Rüdiger (Gelb-Sperre), Jude Bellingham (Schulter)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir müssen den guten Lauf beibehalten. Ich mag es, wie Valencia spielt. Es ist ein dynamisches, sehr gut organisiertes Team. Wir müssen sehr gut spielen, um Punkte einzufahren.“
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Rubén Baraja (Cheftrainer FC Valencia): „Wir sehen das Spiel als eine große Herausforderung und wollen eine gute Leistung bieten. Wir wollen ehrgeizig, mutig und aggressiv sein. Sie sind sehr stark, und wir müssen ein komplettes Spiel abliefern und sehr konzentriert auftreten. Dort zu gewinnen ist komplex und schwierig, aber warum sollten wir nicht dazu in der Lage sein?“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Valencia standen sich bis dato wettbewerbsübergreifend in 196 Pflichtspielen gegenüber. Dabei spricht die Bilanz pro Real, das 104 Mal als Sieger hervorging. 40 Duelle endeten remis, 52 Mal siegte der FC Valencia. Torbilanz: 363:243 aus Sicht der Madrilenen.
- STOLPERGEFAHR FÜR ANCELOTTI: Ancelotti hat als Trainer von Real Madrid nur 44 Prozent seiner Pflichtspiele gegen Valencia gewonnen (Neun Spiele, vier Siege, drei Remis, zwei Niederlagen). Nur gegen Villarreal (33 Prozent) und Atlético (37 Prozent) hat der Italiener eine geringere Siegquote bei mindestens neun Spielen.
- BESONDERER BLICK AUF VINÍCIUS: Dass Vinícius Júnior im Fokus stehen wird, steht außer Frage – es wird ein brisantes Wiedersehen. Beim letzten Aufeinandertreffen ereignete sich im Mestalla nämlich ein Rassismus-Eklat um den Brasilianer, der von den gegnerischen Fans massiv angefeindet wurde. Dies löste eine Welle der Empörung aus, die über die Landesgrenzen hinausging. Valencia hat deshalb im Vorfeld des Auswärtsspiels an seine Fans appelliert, doch bitte im Bernabéu ein gutes Bild abzugeben. Danach will Vinícius am liebsten nur rein sportlich in den Schlagzeilen stehen. In seinen acht LaLiga-Spielen gegen Valencia hat er vier Mal getroffen – nur gegen Levante war er in der Primera División noch erfolgreicher (sechs Tore in sieben Spielen).
- WIEDERSEHEN: Für zwei Stürmer des FC Valencia stellt die Begegnung mit Real Madrid etwas Besonderes dar. Diego López spielte 2017/18 für die U17 der Königlichen und Hugo Duro kickte 2020/21 für die Castilla, wurde vom damaligen Profi-Trainer Zinédine Zidane sogar dreimal in der ersten Mannschaft eingesetzt. López und Duro gelten in Valencias Angriff als gesetzt; López erzielte in den bisherigen zwölf Ligaspielen zwei Tore, Duro sogar schon fünf.
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