
Benzema führt Reals Torjäger-Liste deutlich an
MADRID. 17 zu sieben Torschüsse waren es nach 90 Minuten, die Real Madrid gegen den FC Sevilla verzeichnete. Daraus resultierten allerdings nur der Treffer von Marco Asensio in der 67. Spielminute und das abgefälschte Tor von Eden Hazard nach Toni Kroos’ Schuss (90.+4). Auf der Gegenseite ließen es die Blancos hingegen doppelt klingeln: Fernando brachte Sevilla (22.) in Führung, Ivan Rakitić erzielte vom Elfmeterpunkt aus in der 78. Spielminute den zweiten Treffer der Andalusier. Am Ende zu wenig für einen Titelanwärter, der ein solches Spiel ob der Chancenvorteile für sich entscheiden muss.
„Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir uns viele Chancen herausgespielt“, konstatierte Luka Modrić im Anschluss. Sein Teamkollege Marco Asensio fand unterdessen ein passendes Resümee: „Es ist schade, dass das Ergebnis das nicht widerspiegelt.“ Das Problem: Dem spanischen Rekordmeister fehlt neben Karim Benzema ein zweiter Torjäger! Den besten Beweis hierfür liefert die interne Torschützen-Liste: Führt der französische Mittelstürmer diese unangefochten mit 28 Saisontoren an, haben die beiden Zweitplatzierten Marco Asensio und Casemiro je sieben Treffer auf dem Konto – und damit 21 weniger als ihr Teamkollege im Sturmzentrum.
Die Forderung nach einem Sturm-„Galáctico“
In LaLiga zeigt sich dies besonders deutlich, hat Benzema dort 21 der bislang 60 erzielten Tore erzielt – und somit 35 Prozent der Gesamttreffer! Nicht auszudenken, wo das weiße Ballett stehen würde, würde man nicht auf den 33-jährigen Sturmroutinier zurückgreifen können. Denn er ist auch der Mann für die ganz wichtigen Tore. Das zeigte sich allein in der Rückrunde gegen Atlético (1:1) und den FC Barcelona (2:1), denn ohne diese Treffer hätten die Blancos bereits ¡adiós! im Meisterschaftsrennen sagen können.
Auf der anderen Seite kann gleichermaßen aber das Wenn in den Raum geworfen werden: Wenn Real einen zweiten Benzema hätte, wäre man Tabellenführer. Doch das ist Reden im Konjunktiv. Dafür ist es ein offensiver Offenbarungseid, der die königliche Führung um Präsident Florentino Pérez zum Handeln motivieren soll und muss. Dass Real ein weiteres Transferfenster vergehen lässt, ohne einen „Galáctico“ mit dem Gütesiegel Treffergarantie zu verpflichten, erscheint undenkbar. Zu groß ist schlichtweg der Bedarf.
Bisherige Investments bei der Torausbeute zu ineffizient
Man blicke nur zurück auf die bisherigen Jahre nach dem Abgang von Tormaschine Cristiano Ronaldo gen Juventus Turin. Seit 2018 holten die Merengues für den Angriff Mariano Díaz für 21,5 Millionen Euro von Olympique Lyon zurück, Vinícius Júnior für 45 Millionen Euro von Flamengo, Rodrygo Goes für 45 Millionen Euro vom FC Santos, Luka Jović für 63 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt und zu guter Letzt Rekordtransfer Hazard für 115 Millionen Euro vom FC Chelsea.
Macht unter dem Strich: Transferausgaben in Höhe von 289,5 Millionen Euro, dafür aber nur Rendite in Form von mageren 35 Toren. Zum Vergleich: Benzema erzielte im besagten Zeitraum sage und schreibe 85 Treffer. Obendrauf zu den Offensivsorgen kommt, dass letzterer Angreifer mit seinen 33 Jahren und seinem Vertrag, der noch bis 2022 läuft, nicht mehr all zu lange auf der Uhr haben wird. Ein weiteres Warnsignal für einen Umbruch, der seinen vorläufigen Höhepunkt in diesem Sommer finden muss. Andernfalls stehen die Königlichen erneut vor einer Saison ohne glorreichen Output.
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