
Real braucht nur noch sieben Punkte, 82 gesamt
Das Meisterschaftsrennen in Spanien ist so gut wie entschieden. Und doch noch etwas kompliziert, zumindest die Frage nach dem „Wann“. Zwar hat Real Madrid sechs Spieltage vor Saisonende 15 Punkte Vorsprung, allerdings auf gleich drei punktgleiche Konkurrenten. Und durch spanische Regeln – im Falle der Punktegleichheit zählt nicht das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich – ergeben sich so einige Rechenspiele. „Ich muss kein Mathematiker sein“, erklärte Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz bereits, nicht zu kalkulieren, sondern nur an die nächsten drei Punkte zu denken. Sieben müssen es theoretisch noch sein, sollte die Konkurrenz, allen voran Barça, gar nicht mehr patzen. Aber sollten Barcelona, Sevilla und Atlético doch noch Federn beziehungsweise Punkte lassen, könnten die berühmten „Campeones oe oe oe“-Gesänge schon früher angestimmt werden an der Concha Espina.
Besonders brisant: Barça hat noch ein Nachholspiel – am Sonntag gegen Rayo Vallecano wird die Tabelle endgültig begradigt. Dann könnten die Katalanen aus dem 15- nur noch einen zwölf-Punkte-Rückstand machen, vorher müssen sie aber gegen Real Sociedad und eben gegen Rayo bestehen, wo es im Hinspiel eine 0:1-Niederlage gab. Und eigentlich muss der Abstand zwischen Real und Barça mit einem Punkt weniger genannt werden, denn der direkte Vergleich geht bekanntermaßen an die „Culérs“: Real siegte im ersten Clásico zwar 2:1, aber das Rückspiel endete bekanntermaßen 0:4.
Gegen Sevilla wurde der direkte Vergleich gewonnen (2:1, 3:2) gegen Atlético steht nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel noch das zweite Derby aus. Und genau im Wanda Metropolitano (7./8. Mai) könnten sich die Blancos die Krone aufsetzen, wenn sie vorher gegen Osasuna und Espanyol mindestens vier Punkte holen. Viele Möglichkeiten – Zeit, die verschiedenen Szenarien darzustellen:
Wann könnte Real Madrid Meister werden?
So oder so: Die Meisterschaft ist quasi entschieden. Sevilla benötigt die Mutter aller Wunder, Atlético mindestens den Erstgeborenen dieser Wundermama, und Barça muss nicht nur auf einige königliche Patzer hoffen, sondern selbst auch mindestens 15 Punkte holen aus sieben Partien. Nicht unmöglich, aber in diesem Szenario müsste Real Madrid eben sechs Mal verlieren. Ancelotti ist kein Mathematiker, aber auch kein Pessimist: das wird nicht passieren. Mit sieben Punkten (also 82 insgesamt) hat Real Madrid alles in der eigenen Hand – so wie Ancelotti ein Stück Geschichte: Der 62-jährige Italiener wird der erste Trainer werden, der in allen Top-5-Ligen Europas die Liga gewonnen hat.
Community-Beiträge