Historie

Wenn der Sport stillsteht: Vor zwölf Jahren kollabierte Rubén de la Red

Der Traum von Real Madrid war für Rubén de la Red in der Saison 2008/09 gerade erst wahr geworden, nachdem sein Ausbildungsverein ihn nach einer einjährigen Leihe beim FC Getafe zurück zur ersten Mannschaft holte. Doch nur wenige Monate später entwickelte sich alles zu einem Albtraum, als gesundheitliche Probleme dem damaligen Hoffnungsträger einen Strich durch die Rechnung machten.

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Für Real bestritt De la Red nur 27 Spiele – Foto: imago images / Cordon Press/Diario AS

Plötzlich sackte einer zusammen

Der 30. Oktober 2008 sollte eigentlich ein ganz normales Pokalspiel gegen den damaligen Drittligisten UD Irún werden. Aber was ist bei den Blancos schon “normal”: Zur Halbzeit lag Real 1:2 zurück, am Ende verlor man sogar 2:3. Doch all das geriet schon in der 14. Minute in den Hintergrund, als der gesamte Madridismo den Atem an hielt: Mittelfeldspieler Rubén de la Red brach ohne jegliche Fremdeinwirkung auf dem Spielfeld zusammen und blieb regungslos am Boden liegen.

Mit offenen Augen, jedoch ohne Lebenszeichen lag der damals 23-Jährige am Strafraumrand, umzingelt von schockierten Mit- und Gegenspielern und unter Behandlung der herbeigeeilten Sanitäter, welche ihn später auf einer Trage vom Feld trugen. Nach einer Nacht im Krankenhaus und zahlreichen anschließenden Untersuchungen verkündete der Klub im Dezember 2008 das vorzeitige Saisonende des Spielers aufgrund der andauernden Herzprobleme des Canteranos – heute weiß man, dass es auch das Ende seiner Karriere bedeuten sollte.

Emotionaler Rücktritt 2010

Am 3. November 2010 verkündete De la Red dann im Alter von nur 25 unter Tränen endgültig, was alle befürchteten: Das Ende seiner Karriere bei Real Madrid und als aktiver Sportler – das Risiko für eine lebensgefährliche Folgeerkrankung war schlichtweg zu groß.

“Ich musste zurücktreten aufgrund Problemen mit meinem Herzen, doch mein Herz wird immer für Real Madrid schlagen“, gab der Spanier bekannt.

Der Sport hat Rubén de la Red, der Spanien mit einem sehenswerten Tor zum EM-Titel 2008 schoss, natürlich nie verloren: 2011 kehrte als Co-Trainer der Juvenil A (U19) zu Real zurück und wurde 2012/13 Trainer der Cadete A (U17), ehe es ihn 2015/16 zu Getafes Reserve zog. Mittlerweile ist er als TV-Experte in Spanien unterwegs, den Madrider Vorstadt-Klub hat er nach nur einer Saison bereits verlassen. Mittlerweile ist De la Red 35 Jahre alt – beinahe wäre es nicht dazu gekommen.

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von
Rafael Garoz García

Masterstudent BWL, hauptberuflich Madridista! Teile meine Leidenschaft und Wissen über den für mich größten Klub der Welt gerne und ständig - Hala Madrid y nada mas!

Kommentare
Ruben hab ich nicht oft spielen sehen da ich damals noch sehr jung war. Und trotzdem denk ich immer wieder dran was aus ihm wohl geworden wäre. Aber wichtig ist das es ihm gesundheitlich gut geht. Und wenn der Preis der Sport ist muss man das so hinnehmen und das beste draus machen. Natürlich extrem bitter bei einem so talentierten kicker
The streets will never forget Ruben de la Red
 
12 Jahre schon her. Damals richtigerweise vor allem aus emotionaler Sicht ein harter Schlag.
De la Red zusammen mit El Pirata (Granero) waren gerade am kommen.

Heute muss man auch berücksichtigen: Was kostet dies finanziell und sportlich?! Bei den heutigen Summen unvorstellbar, wenn er nochmals einen Sprung gemacht hätte, wäre er vielleicht auf der Höhe von Gündogan gewesen. Ein unglaublicher sportlicher und finanzieller Verlust zugleich.

Am Ende aber bin ich froh, dass es zumindest emotional gut ausging, "gesund blieb" und er immerhin noch ein paar Legenden-Matches für uns Entscheiden konnte.
 

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