Interview

„Wenn ich im Bernabéu treffe, werde ich nicht jubeln“

Wenngleich Paris St. Germain erst am 3. November im Rahmen der Champions League im Estadio Santiago Bernabéu gastieren wird, fiebert Ángel Di María seiner Rückkehr in die spanische Hauptstadt bereits voller Vorfreude entgegen. Im Interview mit dem UEFA-Magazin sprach der argentinische Mittelfeld-Allrounder neben dem prestigeträchtige Gruppenphasen-Duell mit seinem Ex-Klub Real Madrid auch über die ersten Wochen bei seinem neuen Arbeitgeber.

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Ángel Di María
Ángel Di María fühlt sich bei seinem neuen Arbeitgeber Paris St. Germain geborgen

„Ich weiß nicht, wie man mich empfangen wird“

PARIS. Vier Jahre lang trug er das königliche Trikot, gewann unter anderem einmal die spanische Meisterschaft, einmal den spanischen Pokal und als Kirsche auf der Sahnetorte die Champions League. Nun spielt Ángel Di María für Paris St. Germain – und kehrt in knapp sechs Wochen an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der 27-jährige Vize-Weltmeister blickt mit gemischten Gefühlen auf die Partie im Estadio Santiago Bernabéu, rechnet allerdings mit einem angenehmen Wiedersehen: „Als ich wusste, dass ich nach Paris gehen würde, habe ich zu meiner Frau gesagt, dass ich sicher sei, dass wir es mit Real Madrid zu tun bekommen würden. Ich weiß nicht, wie die Leute mich dort empfangen werden, aber wir haben ‚la Décima‘ und viele andere Titel zusammen gewonnen. Und in meinem letzten Spiel – gegen Atlético Madrid – haben mich die Fans mit stehenden Ovationen gefeiert, als sie wussten, dass ich nach Manchester gehen würde. Ich denke, dass es sehr schön werden wird, ins Bernabéu zurückzukehren.“

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„Alle Erfolge mit Real sind in meinem Herzen“

Auch wenn sein Abschied im August 2014 alles andere als rühmlich verlief und er insbesondere mit der Führungsetage um Florentino Pérez zerstritten auseinander ging, hegt Di María keinen Groll mehr gegenüber den Blancos. „Alles, was ich mit diesem Klub erreicht habe, ist noch in meinem Herzen. Wenn ich treffe, werde ich nicht jubeln“, versprach der Argentinier.

Mit Real erlebte Di María immerhin seinen bisher schönsten Karriere-Moment: Er gewann den bedeutendsten Wettbewerb im Vereinsfußball. „Das ist etwas, das man niemals vergessen wird. Und zehn Minuten, nachdem wir das dritte Tor erzielt hatten, wussten wir, dass das bald unser Pokal sein würde. Das war einfach nur phänomenal. Ihn in die Höhe zu stemmen, ihn in der Hand zu halten, nachdem man ihn gewonnen hat – das sorgt für eine Menge Herzklopfen. Man möchte diesen Moment sicherlich noch einmal erleben“, erinnerte sich der Linksfuß an den 4:1-Triumph gegen Atlético Madrid zurück, der ihm und seinen ehemaligen Kameraden „la Décima“ bescherte.

„Ich trainiere jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht“

Während die Madrilenen schon zehn Champions-League-Titel auf ihrem Konto haben, wartet PSG noch auf seinen ersten. Der französische Meister investierte in den letzten Jahren vor allem wegen des begehrten Henkelpokals in teure Stars wie Di María, schied aber immer wieder im Viertelfinale aus. Der 63 Millionen Euro schwere Neuzugang ist zuversichtlich, dass PSG gemeinsam mit ihm einen Schritt nach vorne machen kann: „Vom ersten Tag an habe ich die Qualität der Spieler hier gesehen, und die Ambition, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Diesen Wunsch zeigen sie in jeder Trainingseinheit und in jedem Spiel. Wir alle haben die gleiche Ambition und den Wunsch, dafür zu kämpfen. Und ich denke, dass wir das mit den Spielern hier schaffen können.“

Ángel Di María
„El Fideo“ (l.) ging im Sommer 2015 für 63 Millionen Euro zu PSG, nachdem er ein Jahr zuvor für 75 Millionen Euro von Real Madrid zu Manchester United gewechselt war

Ähnliche Worte verlor Di María auch nach seinem Wechsel zu Manchester United. Anders als im kalten Großbritannien fühlt sich der Offensiv-Star an der Seine jedoch umgehend geborgen: „Es ist wirklich schön hier. Ich trainiere jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht. Ich bin glücklich, hier zu sein, und ich komme gut mit meinen Mannschaftskollegen klar. Paris ist wirklich eine schöne Stadt. Meine Familie hat sich vom ersten Tag an hier sehr wohl gefühlt. Das macht es sehr viel einfacher für mich, mich auf den Fußball zu konzentrieren.“

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