Interview

„Wenn Zidane spricht, will jeder aufsaugen, was er sagt“

Ganz Madrid ist im Zidane-Fieber – und auch die Spieler scheinen sich augenscheinlich infiziert zu haben. Im Interview mit SPORTSKE NOVOSTI schwärmte Luka Modrić nicht zum ersten Mal in den höchsten Tönen vom neuen Cheftrainer. „Wenn Zidane spricht, will jeder aufsaugen, was er sagt“, so der Kroate begeistert. Gleichzeitig übte der 30-Jährige auch dezente Kritik an Vorgänger Rafael Benítez und äußerte sich unter anderem zu seiner erstmaligen Weltelf-Nominierung.

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Luka Modrić ist höchst angetan von Zinédine Zidane als Trainer

LUKA MODRI? über…

…Zinédine Zidane als Trainer: „Das erste Jahr mit (Carlo) Ancelotti und Zidane war genial. Jetzt ist es anders, er hat seine eigenen Ideen und seine Art, diese zu implementieren. Es ist erst der Anfang, aber er hat klar zu verstehen gegeben, dass er die Linien kompakt halten will, wir nah am Gegner dran sein und vorne pressen sollen, wenn wir den Ball verlieren, um ihn schnell wieder zu holen. Sein Charisma ist sehr wichtig für uns. Er ist einer der Größten der Geschichte, wenn er spricht, will jeder aufsaugen, was er sagt. Er besitzt große Erfahrung und ist sehr überzeugend, wenn er mit uns redet. Zidane ist sehr prägnant, er kommt auf den Punkt und verliert keinen unnötigen Worte.

…die Stimmung innerhalb des Teams: „Als Mannschaft sind wir kompakt und motiviert. Wir sind erpicht darauf, Siege und Trophäen zu erringen, aber wenn du nicht auf deinem Niveau spielst, ist das schwer. Die Stimmung gegen Deportivo war sehr gut und man konnte die Freude sehen.“

…die Champions League: „Es gibt grundsätzlich drei Favoriten, Bayern, Barcelona und uns. Dahinter kommen PSG und City. Wir müssen gegen Rom ein hohes Niveau an den Tag legen. Wenn wir auf unserem Niveau spielen, haben wir realistische Chancen, weiterzukommen.“

…Rafael Benítez: „Wir hatten keine guten Ergebnisse, was man in Madrid aber erwartet, und das, was passierte, ist bei solch einem Klub unvermeidbar. Jeder hat seine eigene Meinung, ich denke nicht, dass wir physisch auf der Höhe waren. Und das seit der Vorbereitung. Das ist ein Problem, weil du danach nicht zum Tagesgeschäft übergehen kannst. Ich hatte vom ersten Tag an ein von beiden Seiten von Respekt geprägte und professionelle Beziehung zu ihm. Er tat mir leid, als sie ihn entließen, ich wünsche Benítez das Beste für die Zukunft.“

…die 0:4-Clásico-Pleite: „Ich habe mich nach der Niederlage sehr geschämt. Es ist immer schwierig, den Tag nach einem Spiel wie dem Clásico anzugehen. Aber es ist nötig, wieder aufzustehen und nach vorne zu blicken.“

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…den Umstand, dass er noch keine Meisterschaft gewonnen hat: „Es ist frustrierend, wir waren nah dran, aber wir haben Möglichkeiten vergeben und das half Barcelona und Atlético. Wir müssen auf uns schauen, nicht auf den Rest. Diese Saison ist lang und wir haben unseren eigenen Weg vor uns.“

…seinen Gesundheitszustand: „Ich fühle mich jetzt besser, ich hatte Höhen und Tiefen, aber die Muskulatur ist in Ordnung. Ich habe keine Angst, seit geraumer Zeit einen speziellen Plan, eine Woche pro Monat ein spezielles Programm an Stretching und Stabilisation.“

…die Frage, ob er sich als Autoritätsperson bei Real fühle: „Mir gefällt es nicht, so über mich zu reden. Ich habe zu allen eine gute Beziehung, respektiere die Gruppe und den Verein. Und auch die Medien. Ich wusste, dass Real ein großer und attraktiver Klub ist, aber es ist das Doppelte von dem, was ich erwartete. Es herrscht enormer alltäglicher Druck.“

…seine Nominierung für die FIFpro-Weltelf: „Ich bin stolz, daran werde ich mich immer erinnern. Ich fühle mich als Fußballer geehrt, in Gesellschaft von diesen Größen, die Fußball-Geschichte schrieben, zu sein. Ich wahr sehr berührt, als ich davon erfuhr. Mir schrieben Verwandte, Kollegen, Freunde… Ich bin dem Landes-Präsidenten sehr dankbar für seine Glückwunschkarte.“

…sein Leben als Profi: „Ich träumte davon, seit ich ein Kind war. Ich hatte immer das Ziel, nach ganz oben zu kommen. Ich habe sehr hart gearbeitet und auf Dinge im Leben verzichtet, um meine Ziele zu erreichen. Ich lehne mich nicht zurück, kämpfe für neue Erfolge. Man muss sich ständig neu beweisen, im täglichen Leben und auch im Beruf.“

Real-Trikot mit MODRIC-Aufdruck – weiß-kurzgraublau und weiß-lang

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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