
Auch in Sevilla: Real Madrid erneut mit furioser Aufholjagd
SEVILLA. Was eine Zitterpartie! Auswärts im Ramón Sánchez Pizjuán zeigte sich Real Madrid am Sonntagabend im ersten Durchgang fahrig und lag verdient mit 0:2 zurück. Nach dem Seitenwechsel drehten die Blancos aber so richtig auf, schossen drei Tore – davon den Siegtreffer in der Nachspielzeit – und hängen nun schon mit einer Hand am Meisterpokal. Die Königlichen, sie haben ein weiteres Mal in dieser Saison eine ganz starke Reaktion geliefert.
Und das binnen kürzester Zeit: Neben der „Remontada” im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain bewiesen die Madrilenen am vergangenen Dienstag gegen den FC Chelsea Charakterstärke, schafften es nach einem 0:3 noch zu einem 2:3 und damit ins Halbfinale der Königsklasse. Und gegen den FC Sevilla bewahrten die Merengues abermals ihren Glauben an den Sieg – mit Erfolg!
Ancelotti von Comeback-Qualitäten „nicht überrascht”
Für Carlo Ancelotti war im Ramón Sánchez Pizjuán der Wandel von erstem zum zweiten Durchgang „schwer nachzuvollziehen”, wie er schilderte: „Das Niveau, die Intensität, die Konzentration und die Einstellung, die wir auf einmal ins Spiel gebracht haben. Ich bin nicht überrascht, aber ehrlich gesagt macht mich diese zweite Halbzeit sehr stolz und ich bin meinen Spielern sehr dankbar.” Derzeit scheint der Italiener jedoch schlichtweg goldrichtige Entscheidungen zu treffen, die dafür sorgen, dass dieses Real Madrid quasi fast nur gewinnen kann.
Gegen den FC Chelsea ließ er den starken Federico Valverde jeweils in der Startelf von der Leine, Toni Kroos wechselte er im Rückspiel vermeintlich überraschend aus – dafür aber Eduardo Camavinga, der die Partie positiv zu beeinflussen wusste, ein. Und in Sevilla? Dort schickte Ancelotti mit Beginn der zweiten Hälfte Rodrygo Goes auf den Rasen, der unmittelbar danach (50.) den Anschlusstreffer für die Königlichen erzielte – und Real Madrid somit auf Kurs „Remontada” brachte.
„Dinge, zu denen nur Real Madrid fähig ist”
Die Meisterschaft ist fast sicher, in der Champions League steht das Halbfinale gegen Manchester City vor der Tür: Ancelotti wahrt sich mit den Madrilenen die Chance, Historisches zu schaffen. Der Ligatitel mit Real Madrid wäre sein erster, der Champions-League-Titel nach 2014 bereits sein zweiter. Wenn die Blancos jetzt auch in den verbleibenden Saisonspielen eine Moral wie zuletzt beweisen, ist diesem Real Madrid alles zuzutrauen. Mit Ancelotti läuft’s, der Teamspirit scheint so gut wie schon lange nicht mehr zu sein. Es wirkt, als würde jeder mitziehen, die Mannschaft und das große Ganze an erster Stelle stehen.
„Das sind Dinge, zu denen nur Real Madrid fähig ist”, um es in den Worten Rodrygos abzurunden. „Wir haben in der Champions League schon zweimal zurückgeschlagen und jetzt wieder – gegen diesen Gegner, der zu den besten Teams Europas gehört.” Und auch ganz wichtig ist laut dem Brasilianer: „Wir reden immer darüber, bis zum Ende zu kämpfen. Es spielt keine Rolle, wie es steht.”
Deswegen wird sich Real Madrid dies auch gegen Manchester City zu Herzen nehmen – und bis zum Ende darum fighten, ins Endspiel einzuziehen. Der Meistertitel scheint nicht genug, will man Ende Mai zum 14. Mal zudem den Henkelpott in die Höhe strecken. Damit dies gelingt, muss Ancelotti die aktuelle Stimmung im Team aufrechterhalten. Denn so lässt sich sagen: Er hat ein Mentalitätsmonster geschaffen.
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