
Zinédine Zidane hätte keine passenderen Worte finden können. „Wir schauen von Tag zu Tag, von Spiel zu Spiel. Alles andere ist nicht wichtig“, sagte der Trainer von Real Madrid, nachdem er gerade sein 39. Spiel in Folge ohne Niederlage beendet und damit die Bestmarke des Erzrivalen FC Barcelona eingestellt hatte. Euphorisch waren, euphorisch sind andere – Fans, Journalisten und teilweise auch Klub-Legenden. Ronaldo Luís Nazário de Lima zum Beispiel, der nach dem 5:0 gegen den FC Granada meinte, er hoffe inständig, dass Real in dieser Saison das Triple gewinne.
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Klar, der ganze Madridismo träumt von diesem Coup. In Reals fast 115 Jahre alten Vereinsgeschichte gelang es schließlich noch keiner Mannschaft, die Meisterschaft, den Pokal und den europäischen Wettbewerb auf einen Schlag zu holen. Und welcher sollte man es zutrauen, wenn nicht dieser? Jetzt aber schon davon zu sprechen, ja sogar überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, ist Blödsinn. Kantersieg schön und gut, Rekord schön und gut – aber es ist erst Januar. Die größten Hürden kommen noch und selbst eine derart bestechend Form wie die aktuelle ist keine Garantie dafür, dass die Königlichen am Saisonende etwas zu feiern haben. Über Leistungen wie gegen Granada oder auch zuvor gegen Sevilla darf man sich freuen, überbewerten sollte man diese aber auch nicht.
Zidane weiß das. Und die meisten seiner Spieler scheinbar auch – jedenfalls diejenigen, die die Katastrophen-Rückrunde 2014/15 unter Carlo Ancelotti miterlebt haben. Ziel Nummer eins ist und bleibt die Meisterschaft. Alles weitere wäre für mich die Kirsche auf der Sahnetorte, denn man kann die Titelverteidigung in der Champions League ebenso wenig einplanen wie den Triumph in der Copa del Rey. Die Voraussetzungen für ein denkwürdiges 2017 sind exzellent, doch die Mannschaft und auch deren Umfeld tut gut daran, der Denkweise ihres Trainers ausnahmslos treu zu bleiben. In der Ruhe liegt die Kraft.
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