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ZDF bemängelt Interview-Abbruch von Toni Kroos: „Fragen berechtigt“

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In Person von Sportchef Thomas Fuhrmann bemängelt das ZDF, dass Toni Kroos am Samstag nach Real Madrids Champions-League-Titelgewinn gegen den FC Liverpool (1:0) ein Interview mit Reporter Nils Kaben wegen offenbar zu negativer Fragen abbrach.

Toni Kroos ZDF Nils Kaben Interview Abbruch
Kroos gefielen die Fragen im ZDF gar nicht – Foto: IMAGO / Moritz Müller

„Diese Situationen direkt nach dem Schlusspfiff sind immer besonders. Vielleicht hätte der Kollege noch etwas bei den Emotionen bleiben und ein wenig später zum Kern des Spiels kommen sollen. Grundsätzlich waren die Fragen berechtigt und kein Grund, das Interview abzubrechen“, sagte Fuhrmann der DEUTSCHEN PRESSE-AGENTUR (DPA). Kaben sei „verdutzt“ gewesen, habe den 32-Jährigen nicht provozieren wollen.

Wird es ein klärendes Gespräch geben? Fuhrmann hält es nicht für nötig: „Ich sehe da keine Notwendigkeit der Nachbereitung. Man sollte die Kirche im Dorf lassen.“ Die BILD-Zeitung sprach derweil mit Reporter Kaben. Dieser bedauere, wie das Interview gelaufen ist und es tue ihm leid. Es sei für beide eine blöde Situation gewesen, er habe nicht provozieren wollen.

https://www.youtube.com/watch?v=8XDYQ3IKCeI

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Als ehemaliger langjähriger Sportjournalist muss ich an dieser Stelle auch mal den ZDF-Reporter verteidigen: Es ist heute eine Art „Volkssport“ sofort pauschale Medienschelte zu betreiben (Lügen-Presse, Scheiß-Fragen, der hat keine Ahnung etc). Vom Sofa oder dem Kneipen-Hocker aus ist das dann immer ganz einfach aus der Ferne zu beurteilen. Wir wissen nicht, wie es situativ vor Ort war, was nonverbal geschah.

Selbstverständlich darf ein Journalist fragen was er/sie will. Und selbstverständlich auch kritisch. Dafür ist Journalismus u.a. da. Und die Frage war auch nicht unberechtigt (denn Real musste ganz schön leiden). Und das sage ich als Madridista.

Auf der anderen Seite ist es menschlich und auch das völlige Recht von Toni Kroos, die Fragen so zu beantworten. Er muss auch gar kein Interview geben.

Ich denke, dass der Journalist hier etwas Feingefühl hat vermissen lassen und in kurzer Sendezeit zu stark den Break von der sehr emotionalen Frage („Kinder im Stadion, besonderer Moment“) zur taktisch-analytischen gemacht hat.

Der Journalist hat sich dafür mittlerweile (via Bild) entschuldigt. Toni feiert heute den Titel. Punkt.

Damit sollte es auch gut sein.

Viel schwieriger finde ich, dass der Intendant des ZDF kategorisch ein klärendes Gespräch abwiegelt. Das sollten die beiden Parteien doch unter sich ausmachen. Und ich denke, Toni Kroos ist intelligent und reflektiert genug, um das aus der Welt zu räumen.
 
Als ehemaliger langjähriger Sportjournalist muss ich an dieser Stelle auch mal den ZDF-Reporter verteidigen: Es ist heute eine Art „Volkssport“ sofort pauschale Medienschelte zu betreiben (Lügen-Presse, Scheiß-Fragen, der hat keine Ahnung etc). Vom Sofa oder dem Kneipen-Hocker aus ist das dann immer ganz einfach aus der Ferne zu beurteilen. Wir wissen nicht, wie es situativ vor Ort war, was nonverbal geschah.

Selbstverständlich darf ein Journalist fragen was er/sie will. Und selbstverständlich auch kritisch. Dafür ist Journalismus u.a. da. Und die Frage war auch nicht unberechtigt (denn Real musste ganz schön leiden). Und das sage ich als Madridista.

Auf der anderen Seite ist es menschlich und auch das völlige Recht von Toni Kroos, die Fragen so zu beantworten. Er muss auch gar kein Interview geben.

Ich denke, dass der Journalist hier etwas Feingefühl hat vermissen lassen und in kurzer Sendezeit zu stark den Break von der sehr emotionalen Frage („Kinder im Stadion, besonderer Moment“) zur taktisch-analytischen gemacht hat.

Der Journalist hat sich dafür mittlerweile (via Bild) entschuldigt. Toni feiert heute den Titel. Punkt.

Damit sollte es auch gut sein.

Viel schwieriger finde ich, dass der Intendant des ZDF kategorisch ein klärendes Gespräch abwiegelt. Das sollten die beiden Parteien doch unter sich ausmachen. Und ich denke, Toni Kroos ist intelligent und reflektiert genug, um das aus der Welt zu räumen.


Genau deswegen auch hier mein Lob an Nils und auch das die Fragen nicht generell als blöd zu erachten sind.
Die Herangehensweise allerdings war unglücklich und so sieht es wohl auch der Journalist selbst.
Heute mit einem Tag Abstand aber weiterhin Öl ins Feuer zu gießen und Toni als ausrastenden zu beschreiben bleibt fraglich

https://www.realtotal.de/community/...ni-kroos-fragen-berechtigt.26802/#post-431426

Gruß, Gato
 
Ja, bin da auch ganz bei dir. Du hast Recht: Das war überhaupt kein Ausraster. Er hat einfach emotional reagiert. Das ist man von ihm nicht so gewohnt, weil er immer sehr kontrolliert ist. Aber es ist menschlich. Mir gefällt es nur nicht, dass immer häufiger Journalisten pauschal öffentlich in Foren angegriffen werden (also nicht so sehr auf das Forum hier bezogen) . Er hat eine Frage gestellt. Ja. Sie war vermutlich unglücklich. Ja. Er hat von Toni direkt aufm Platz die Antwort bekommen und gut ist.
Als ehemaliger langjähriger Sportjournalist muss ich an dieser Stelle auch mal den ZDF-Reporter verteidigen: Es ist heute eine Art „Volkssport“ sofort pauschale Medienschelte zu betreiben (Lügen-Presse, Scheiß-Fragen, der hat keine Ahnung etc). Vom Sofa oder dem Kneipen-Hocker aus ist das dann immer ganz einfach aus der Ferne zu beurteilen. Wir wissen nicht, wie es situativ vor Ort war, was nonverbal geschah.

Selbstverständlich darf ein Journalist fragen was er/sie will. Und selbstverständlich auch kritisch. Dafür ist Journalismus u.a. da. Und die Frage war auch nicht unberechtigt (denn Real musste ganz schön leiden). Und das sage ich als Madridista.

Auf der anderen Seite ist es menschlich und auch das völlige Recht von Toni Kroos, die Fragen so zu beantworten. Er muss auch gar kein Interview geben.

Ich denke, dass der Journalist hier etwas Feingefühl hat vermissen lassen und in kurzer Sendezeit zu stark den Break von der sehr emotionalen Frage („Kinder im Stadion, besonderer Moment“) zur taktisch-analytischen gemacht hat.

Der Journalist hat sich dafür mittlerweile (via Bild) entschuldigt. Toni feiert heute den Titel. Punkt.

Damit sollte es auch gut sein.

Viel schwieriger finde ich, dass der Intendant des ZDF kategorisch ein klärendes Gespräch abwiegelt. Das sollten die beiden Parteien doch unter sich ausmachen. Und ich denke, Toni Kroos ist intelligent und reflektiert genug, um das aus der Welt zu räumen.


Genau deswegen auch hier mein Lob an Nils und auch das die Fragen nicht generell als blöd zu erachten sind.
Die Herangehensweise allerdings war unglücklich und so sieht es wohl auch der Journalist selbst.
Heute mit einem Tag Abstand aber weiterhin Öl ins Feuer zu gießen und Toni als ausrastenden zu beschreiben bleibt fraglich

https://www.realtotal.de/community/...ni-kroos-fragen-berechtigt.26802/#post-431426

Gruß, Gato
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe diese Kommentatoren einfach nicht. Da haben wirklich immer noch 80% keine Ahnung vom Fußball und stellen dann so dämliche Fragen. Liverpool war die aktivere Mannschaft = Ja, Real Madrid hat defensiv dagegen gehalten = Ja, waren wir cleverer? = Ja, und warum waren wir das? = wir waren abgezockter, erfahrener und haben auf den richtigen Moment gewartet, um dann zuzuschlagen!!! Dabei mussten wir uns nicht mal groß anstrengen!!! Waren wir also doch besser? = Ja verdammt nochmal!!! Wir wollten das Finale gewinnen und darauf waren wir eben fokussiert!


Herzlichen Glückwunsch!! Wenn Atletico gegen Real spielt und Mal gewinnt, dann heißt das immer "die machen den Fußball kaputt und spielen nur defensiv", aber wenn Real so spielt, dann ist es clever? Abgezockter? Fokussierter??

Scheiß egal Jungs, ich gönne euch den Sieg und die Champions League gehört halt Real Madrid
 
Wie es aussieht war das ja erstmal das letzte CL finale für die öffis.da bleibt einem auch der aus der Gruft auferstandene Bela rethy erspart.Die fieldreporter nach dem sieg gegen city auf DAZN waren genial.genauso das Interview mit kross und alaba gestern (war das L.Wontora) waren echt und authentisch.
 
da darf der erste Satz ruhig, auch in einer nicht überschwänglichen „Gratulation“ beginnen.
Dies hätte wahrscheinlich sogar bohrende Fragen im Nachgang legitimiert.
So war es ja eigentlich. Ich hatte mir nach vager Lektüre zu dem "Zwischenfall" gestern eine ziemlich schlimme Themaverfehlung beim Fragenden vorgestellt, aber er beganne eh: "Herzlichen Glückwunsch, was für ein großartiger Abend," eine volle Minute ist positiven Gefühlen gewidmet. Dann kommt als nicht besonders eloquente Überleitung zum Spielverlauf die Nicht-Selbstverständlichkeit des Sieges, no na ist der Sieg nie selbstverständlich. Der Interviewte hat aber da schon leicht überreagiert, da hätte sich der Fragende wohl doch etwas zurücknehmen und mit etwas mehr Fingerspitzengefühl weiterfragen müssen in der hoch emotionalen Situation.

Die Frage, die dann kam, per se scheint mir aber im Gegensatz zum gestern Gelesenen gar nicht schlimm und deplatziert im Kontext. Das ist doch normal, dass nach einem schweren Spiel die schwierige Seite dessen angesprochen wird und damit eigentlich der Spieler die Gelegenheit bekäme, die Leistung durch die Schwierigkeit des Erreichten besonders herauszustreichen. Verstehe das gar nicht, dass ein extrem gut bezahlter Profi, zu dessen Tagesgeschäft solche und viel schlechtere Fragen gehören, es hier für notwendig befindet, vom Sie auf ein absichtlich verächtliches Du umzuschwenken, Fäkalworte in den Mund nimmt und sein Gegenüber in dessen Bereich als Versager abkanzelt. Nein, da komme ich nicht mit. Noch weit weniger allerdings, wenn der Journalist dann, statt abzuwiegeln, so darauf herumreitet, dass er aus der Nummer nicht mehr ohne üble Blamage herauskommt.
 
Ich verstehe diese Kommentatoren einfach nicht. Da haben wirklich immer noch 80% keine Ahnung vom Fußball und stellen dann so dämliche Fragen. Liverpool war die aktivere Mannschaft = Ja, Real Madrid hat defensiv dagegen gehalten = Ja, waren wir cleverer? = Ja, und warum waren wir das? = wir waren abgezockter, erfahrener und haben auf den richtigen Moment gewartet, um dann zuzuschlagen!!! Dabei mussten wir uns nicht mal groß anstrengen!!! Waren wir also doch besser? = Ja verdammt nochmal!!! Wir wollten das Finale gewinnen und darauf waren wir eben fokussiert!


Herzlichen Glückwunsch!! Wenn Atletico gegen Real spielt und Mal gewinnt, dann heißt das immer "die machen den Fußball kaputt und spielen nur defensiv", aber wenn Real so spielt, dann ist es clever? Abgezockter? Fokussierter??

Scheiß egal Jungs, ich gönne euch den Sieg und die Champions League gehört halt Real Madrid

Nein, das nennt man dann Anpassungsfähigkeit. Wir passen unsere Taktik auf den Gegner an. Wenn so ein Kaliber wie Liverpool kommt und wir nur die Defensive Variante wählen können, dann tun wir das. Das hat sich seit dem Abgang von Ramos, Varane, Cristiano und Bale (Leistungsschwund) geändert. Real musste auch nicht auf „offensiver“ umstellen, weil Pool nicht getroffen hat.

Aber was hat das jetzt bitte mit Atlético zu tun? Über die rede ich doch nicht.
 

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