Pressekonferenz

Zidane: „Wäre ich James, würde ich Madrid nicht verlassen“

Er spielt nicht – und ist genau deshalb nach wie vor ein großes Gesprächsthema: James Rodríguez. Nachdem der Mittelfeld-Star gegen Atlético (3:0) und Sporting (2:1) insgesamt nur sieben Minuten auf dem Platz stand, sah sich Zinédine Zidane auf der Pressekonferenz am Freitagmittag einmal mehr mit dem Problemfall Nummer eins konfrontiert. Zudem sprach Real Madrids Cheftrainer über den bitteren Ausfall von Gareth Bale, das bevorstehende Duell mit Sporting Gijón, die personelle Lage und den selbstkritischen Fábio Coentrão.

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Zinédine Zidane Real Madrid
Zidanes Team will am Samstag seine Hausaufgaben erledigen – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

ZINÉDINE ZIDANE über…

…den 13. Spieltag im Santiago Bernabéu gegen Sporting Gijón (Samstag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker): „Wir werden unseren Weg weitergehen und versuchen, unser Bestes zu geben. Es ist nach den letzten beiden Partien mit viel Engagement aller Spieler nun ein sehr, sehr schweres Spiel. Schwieriger als die Leute es denken.“

…die monatelange Verletzungspause von Gareth Bale: „Es ist schwer, das mit anzusehen, aber manchmal können wir nichts dagegen tun. Auf dem Platz geschehen nun mal Dinge, aber wichtig ist jetzt, daran zu denken, dass wir unsere Sache gut machen. Es ist wahr, dass es stört, wenn du siehst, wie jemand wie Gareth jetzt eine lange Zeit fehlen wird. Wie gesagt: Wir können das nicht kontrollieren. Hoffentlich erholt er sich sehr schnell. Alle haben gesagt, dass er operiert werden muss und das wird auch getan.“

…Raphaël Varane, der beim Abschlusstraining fehlte und nicht im Aufgebot stehen wird: „Er hat jetzt nach den letzten beiden Partien Beschwerden im Knie und wir möchten wie immer nichts riskieren. Es ist das rechte Knie, das bei ihm operiert wurde. Wir hoffen, dass er sich binnen zwei oder drei Tagen erholt.“

…Pepe und Carlos Casemiro, die beide nach ihren Zwangspausen ihr Kader-Comeback feiern: „Sie sind beide dabei, denn sie befinden sich bereits in einer guten Verfassung, sind erholt. Darüber bin ich glücklich. Ob sie auch spielen, werden wir sehen.“

…einen möglichen „Clásico-Plan“ mit Casemiro: „Den habe ich nicht. Er ist gut drauf und im Kreise der Mannschaft. Und dann kann er auch spielen.“

…James Rodríguez, dem sich durch den Bale-Ausfall möglicherweise die Tür für mehr Einsätze öffnet: „Diese Tür öffnet sich für alle. Alle sind bereit, zu spielen und James ist es auch.“

Bale mindestens zwei Monate verletzt! Wer soll ihn vornehmlich vertreten?

  • Ergebnis

…den Grund für die wenigen James-Einsätze: „Es liegt weder an der Einstellung noch an fußballerischen Dingen. Ich muss Entscheidungen treffen und ich denke, dass James hier Minuten haben wird. Es ist klar, dass er mehr spielen will. Ich muss aber Entscheidungen treffen und was ich sage, ist, dass er für uns wichtig sein wird. In den letzten Spielen war es nicht sein Moment, es haben andere gespielt und es gut gemacht.“

…die Frage, ob er Madrid verlassen würde, wenn er James wäre: „Nein. Was für eine Frage… (lacht) Dass er nie spielte, ist nicht die Wahrheit. Damit gehe ich nicht konform (in 19 Pflichtspielen wurde er elf Mal eingesetzt; d. Red.). An seiner Stelle würde ich bei diesem großen Klub bleiben, um noch mal auf die Frage zu antworten. Er wird seine Minuten bekommen.

James Rodríguez Real Madrid
Mittelfeld-Star James hat unter Trainer Zidane nach wie vor einen schweren Stand – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

…eine mögliche Veränderung des Spiels durch den Wegfall von Bale: „Ich weiß, dass ihr manchmal denken könnt, dass wir etwas ändern werden – nein. Ein Systemwechsel wird nicht die Dynamik verändern, die wir auf dem Platz haben wollen. Es gibt viele Spieler, die auf vielen Positionen zum Einsatz kommen können. Das ist das Gute an dieser Mannschaft.“

…die harsche Selbstkritik von Fábio Coentrão nach dem Sporting-Spiel: „Ich halte Fábio mit jedem Mal für besser. Wegen Adduktoren-Problemen steht er gegen Gijón aber nicht im Kader. Ich bin auch hier, um ihn wieder aufzurichten. Aber der Fußball ist manchmal eben so. Es gibt schwere Momente, aber man muss wissen und verstehen, dass Fábio mehr als fünf Monate außen vor gewesen ist. Es ist normal, dass er weniger Selbstvertrauen hat. Aber er arbeitet sehr gut. Mir hätte es gefallen, wenn er gegen Gijón dabei wäre und ein paar Minuten bekommen würde. Das ist nicht der Fall. Er soll sich jetzt erholen, ich habe großes Vertrauen in ihn – wie in die anderen.“

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…die Entwicklung von Mateo Kovačić: „Der Schlüssel ist, denke ich, vor allem seine Arbeit. Der Junge hat immer viel gearbeitet und macht es immer gut, wenn du ihn brauchst. Nach einigen Ausfällen bekam er seine Chance. Es war nicht einfach für ihn, denn mit wenig Spielpraxis hat man nicht das notwendige Selbstvertrauen. Aber Mal für Mal hat er sie bekommen. Er hatte es sich verdient, zu spielen und macht es sehr gut.“

…Kritik trotz nun 30 Pflichtspielen am Stück ohne Niederlagen: „Ich denke, Erfolge sind sehr wichtig, weil die Mannschaft davon lebt. Ich weiß das, weil ich selbst hier gespielt habe und jetzt hier trainiere. Als ich spielte und wir ein schlechtes Spiel hingelegt hatten, kritisierte man uns. Ich bin beim Fußball, um zu gewinnen. Auch als Trainer will ich das. Ich will Spiele und Titel gewinnen. Ich bin motiviert und werde immer Kritik bekommen, meinen Spiel- und Arbeitsstil aber nicht ändern.“

…die Anforderungen an Karim Benzema: „Er muss in jedem Spiel Leistung zeigen und treffen und ist sich dessen mehr als andere bewusst. Er macht seine Arbeit für sich und für die Mannschaft. Kritik wird es immer geben, dass er keinen Platz habe, aber er macht seine Sache gut.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Mich würde auch freuen wenn JAMES jetzt spielt aber fürs Team wäre ein VAZQUEZ besser da er defensiv einfach mehr macht .Naja mal schauen vielleicht bessert sich JAMES jetzt endlich mal in Sachen Defensive arbeit .
 

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