
Yannick Frei: Note 3
Es war ohne Frage eine wilde Saison, insbesondere der Unterbrechung durch die WM und die damit einhergehende immense Belastung geschuldet. In Erinnerung bleiben sicherlich die teils durchaus spektakulären Aufholjagden in der Copa del Rey, die ein wenig die Vibes der vorherigen Champions-League-Saison versprühten und ohne Frage das große Highlight dieser Spielzeit darstellten. Auch in der Königsklasse schlug man sich abermals achtbar, ein Halbfinal-Einzug ist alles andere als selbstverständlich und gegen dieses Manchester City ist es wahrlich keine Schande auszuscheiden. Und unter dem Strich stehen am Ende trotzdem drei Titel zu Buche, da man ja auch noch den UEFA Super Cup und die Klub-WM gewann. Dennoch hat diese Saison für mich einen durchaus faden Beigeschmack, weil die Art und Weise, wie man den Liga-Titel letzten Endes fahrlässig und vor allem viel zu früh hergeschenkt hat, nicht unbedingt Real-like war. Auch wenn die Königsklasse in diesem Verein den höheren Stellenwert besitzt, hätte ich mir hier eine etwas andere Herangehensweise gewünscht. Wer weiß, was letztlich möglich gewesen wäre, hätte man nicht schon gefühlt am 28. Spieltag den Meisterkampf abgeschenkt. Aus diesem Grund verbleibe ich mit einem befriedigendem Fazit: Note 3.
Filip Knopp: Note 2
Ich kann die zurückliegende Saison nicht bewerten, ohne dabei die Spielzeit 2021/22 mit einzubeziehen. Nach dem damals so grandiosen Ausgang kann man mit der Copa del Rey, dem UEFA Super Cup und der FIFA Klub-WM jetzt durchaus leben. Wichtig ist mir – sowohl als Fan-Sicht aus auch aus journalistischem Interesse immer, dass die Mannschaft es in Europa bis ins Saisonfinale schafft, im Konzert der Großen mitspielt. Dann reicht es eben mal und mal nicht – aber klar hätte es gegen ManCity kein 0:4 geben dürfen. So oder so: Die Teilnahme am Halbfinale in der Champions League ist für mich ein bedeutenderer Erfolg als etwa die Meisterschaft des FC Barcelona, weil es heutzutage viel mehr die internationale Bühne ist, die einem Prestige und globales Ansehen verleiht, die Emotionen auslöst.
Adrian Kühnel: Note 2-
Die Titelausbeute liest sich mit dem UEFA Super Cup, der FIFA Klub-WM und der Copa del Rey erst einmal nicht schlecht. Ist es auch keineswegs. Vor allem die Tatsache, dass die Königlichen nach neun Jahren endlich mal wieder den spanischen Pokal gewinnen konnten, ist etwas Schönes. In LaLiga wäre dafür deutlich mehr möglich gewesen. Der FC Barcelona wurde am Ende zu eindeutig Meister, dabei wäre Real Madrid in dieser Saison national keineswegs chancenlos gewesen, hätte es viel spannender gestalten können. In der Champions League war Manchester City in diesem Jahr vor heimischem Publikum indes schlichtweg zu stark. Das muss man so einfach anerkennen. Trotzdem war das Erreichen des Halbfinales etwas, auf das die Madrilenen stolz sein können. Dass es Jahre gibt, in denen der Henkelpott nicht gewonnen wird, ist doch klar – und auch zu verkraften. Summa summarum hat es Spaß gemacht, Real Madrid 2022/23 zuzusehen. Das besonders auch deshalb, weil spielerisch einiges geboten wurde und Akteure wie Vinícius Júnior nochmal einen Sprung nach vorn gemacht haben.
Nils Kern: Note 2-
Klar: Die Liga-Saison war alles andere als königlich, aber im Frühjahr auch geschuldet der Priorisierung anderer Wettbewerbe. 61 Pflichtspiele in so kurzem Zeitraum mit mal neun, mal acht englischen Wochen am Stück, dazu etliche unerklärliche Formtiefs von Federico Valverde und anderen – das entschuldigt das Auftreten in vielen Liga-Auftritten nicht, macht für mich aber umso beeindruckender, wie sich in Copa del Rey und vor allem Champions League – ja, Halbfinale ist ein Erfolg, speziell wenn es das elfte in den letzten 13 Jahren war – geschlagen wurde. Für mich bleibt 2022/23 daher eher positiv in Erinnerung. Hattet ihr wirklich erwartet, dass Eden Hazard noch mehr enttäuschen kann als die Jahre davor? Oder dass Karim Benzema so ausgelaugt wäre? Ich nicht. Daher war soo viel mehr dann doch nicht drin, was mich dank drei Titeln zu einer Note von 2- bringt.
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