Zurück auf Tabellenplatz zwei: Real lässt in Getafe nichts anbrennen

Jesé bringt Real früh auf Siegerstraße

GETAFE. Spannung in La Liga! Zum Ende der sechsten und letzten englischen Woche am Stück (13 Partien in 42 Tagen) war Real Madrid wie immer zum Siegen verdammt. Der Grund: Atlético und Barcelona legten am Samstag teilweise bravourös vor. Die Rot-Weißen drückten Real dadurch vorerst auf den dritten Tabellenplatz, die Blau-Roten nahm den Königlichen den Titel „beste Offensive der Liga“ ab. Kurz gesagt: Madrid musste im packenden Kampf um die spanische Krone nachlegen!

Und das zu Gast im Estadio Coliseum Alfonso Pérez, in dem Madrid in vier von neun Auftritten verlor. Dass das Heimstadion Getafes zu den ungeliebteren Arenen Madrids gehört, war heute jedoch kaum zu sehen. Bei einem fast besinnlichen Familiennachmittag unter warmen Temperaturen begegneten sich zwar zwei kampfbereite Mannschaften, eine hitzige Atmosphäre im nur halb gefüllten Coliseum wurde jedoch 90 Minuten lang vermisst. Schuld daran war wohl auch die früh präsentierte Kaltschnäuzigkeit der Blancos: Jesé Rodríguez verwandelte bereits nach fünf Minuten die Vorarbeit durch den anfangs kaum zu stoppenden Gareth Bale und sorgte mit einem sehenswerten Schlenzer für die 1:0-Führung. Der 20-jährige Shootingstar bildete mit López, Pepe, Marcelo, Di María und Benzema eine von sechs Änderungen im Vergleich zum 2:0-Erfolg bei Atlético unter der Woche.

Die Dunkelblauen bis dahin nur auf Zurückziehen und lange Bälle auf Alleinunterhalter Colunga fixiert nach dem Rückstand etwas mutiger, offener – was auch für die Partie galt. Ohne den nach wie vor rot-gesperrten Cristiano Ronaldo sollte die Ancelotti-Elf kein allzu großes Feuerwerk abbrennen, musste sie auch nicht. Hinten stand man bis auf einen groben Patzer Pepes an der Mittellinie, den der 30-Jährige selbst noch lebenswichtig ausbügelte , sehr solide, klärte alle hohe Bälle – Getafes einziges Mittel. Die Hausherren warten seit neun Pflichtspielen auf einen Sieg, entsprechend viele Unkonzentriertheiten gab es im Aufbauspiel des 13. der Liga. Auch die Manndeckung der Gastgeber ließ zu wünschen übrig: Bale und Di María konnten stellenweise machen, was sie wollten, selbst Álvaro Arbeloa genoss viele Freiheiten in der Offensive.

Während die García-Elf immer mehr wagte und aktiver wurde, ließ Real sie kommen und abprallen, um danach Chancen durch Konter zu erhalten. Die ersten Gelegenheiten durch Jesé und Di María brachten nichts ein, doch in der 27. Minute war es dann soweit: Nach brutalem Konter und punktgenauer Di-María-Flanke sorgte Karim Benzema mit seinem 14. Tor in La Liga für die 2:0-Führung! Ein Tor mit hoher Bedeutung: Es war das 100. Tor in der Ära Ancelotti und dank dieses zwei-Tore-Vorsprungs rutschte Real im Tableau wieder an Atlético vorbei. Noch zehn weitere Buden, und man wär sogar Erster.

Für einen kurzen Moment sollten die Hoffnungen auf ein Tabellenspitze-bedeutendes 12:0 aufleben, doch der bis dahin so lobenswerte Bale vergab die dickste Chance der ersten Hälfte und baute danach immer mehr ab. Viele Eckstöße und Freistöße, doch beide Teams überboten sich an Harmlosigkeit bei den Standardsituationen – mehr sollte es in einem kontrolliert geführten, aber dennoch wenig kreativen Durchgang eins nicht mehr geben.

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Real dank Getafes Ungenauigkeit zurück auf Tabellenplatz zwei

Die 25. ungeschlagene Partie in Folge (Ancelotti zieht damit mit dem zweitbesten Wert durch Fabio Capello gleich, jetzt liegen nur noch Leo Beenhakkers 34 ungeschlagene Spiele vor dem Italiener) sollte auch in Durchgang zwei wenig in Gefahr geraten. Zwar nahm das Spiel an Intensität und Chancen (und sogar die Tribünen an Stimmung) zu, doch Ramos, Pepe und Co. hielten dem Offensivbegehren der Gastgeber stand. Auch wenn die Defensive Colunga unmittelbar nach dem Seitenwechsel aus den Augen ließ, und die Freistöße der Blauen immer gefährlicher wurden. In beiden Strafräumen ging es immer heißer her: Jesés Nach- nach Di Marías Fernschuss brachte nichts ein, danach konnte Benzema den Zuckerpass des überragenden Argentiniers nicht verwerten und schließlich scheiterte „el Fideo“ nach weltklasse Außenrist-Zuspiel durch Modric erneut.

Die Puste ging dem abstiegsbedrohten Stadtrivalen aus, was folgte war das 3:0. Wenn Tor aus der Ferne, dann Modric! Der Kroate fackelte nach Marcelos Zuspiel aus 25 Metern nicht lange und traf flach und genau ins lange Eck (66.). Erst Torschützen, dann Towart: Acht Minuten später sah der 28-Jährige nach einem leicht absichtlichen Handspiel Gelb. Aufgrund des fünften gelben Kartons darf Modric beim nächsten Spiel (Samstag, 16 Uhr gegen Elche) zusehen und wurde wenig später auch für Asier Illarramendi ausgewechselt. Schon zuvor nahm Ancelotti Benzema vom Platz, Isco versuchte die verbleibenen Minuten zu nutzen – jedoch trotz eines abgefälschten Lattenschusses ohne zählbaren Erfolg.

Bei Carlos Casemiros Einwechslung für den sehr aktiven Mann des Abends, Ángel Di María (wobei auch die Defensiv-Leistungen Arbeloas, Alonsos und Marcelos nicht zu verschmähen sind), war natürlich alles gelaufen und es gab keine Zweifel mehr, dass die 20. Begegnung zwischen Real und Getafe nicht zum 13. Mal zugunsten des Rekordmeisters ausfallen würde. Nach den sechs anstrengenden englischen Wochen kann Carlo Ancelotti zufrieden sein: Der zweite Tabellenplatz ist erfolgreich zurück erobert. Kommenden Samstag geht um 16 Uhr für Real gegen Elche der spannende Meisterschaftskampf in La Liga weiter (LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker).

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