
Über Dortmund gesprochen, über Bilbao gesiegt
BILBAO. Über den Gegner im Halbfinale der Königsklasse, Borussia Dortmund, wurde in ganz Spanien seit der Auslosung am Freitag mit aller Intensität gesprochen – nicht so im Team der Blancos. Die fokussierten sich schnell wieder auf die nächste, heutige Aufgabe, gingen diese professionell und schlugen Athletic Bilbao abgebrüht mit 3:0.
Zur Partie: Im Vergleich zum Champions-League-Spiel in Istanbul veränderte José Mourinho seine Mannschaft auf fünf Positionen. Den verletzten Michaël Essien vertrat Kapitän Sergio Ramos hinten rechts. Für Raphaël Varane, Fábio Coentrão, Mesut Özil und Gonzalo Higuaín rückten Raúl Albiol, Marcelo, Xabi Alonso und Karim Benzema ins Team. Iker Casillas musste sich an dem Ort, an dem er am 12. September 1999 sein Real-Debüt feierte, einmal mehr mit dem Bankplatz zufrieden geben. Die Atmosphäre des San Mamés wird „San Iker“ (deutsch: heiliger Iker) auch nicht mehr erleben, denn der heutige war der letzte königliche Auftritt in diesem Stadion. Die Basken ziehen nach der Sommerpause in eine neue Arena um.
1:0 in Minute zwei – ein Start nach Maß
Hinein ins Geschehen, beziehungsweise hinein ins Tor: Nicht mal 60 Sekunden waren gespielt, da deutete sich schon die erste Großchance für die Blancos an. Ein Baske foulte einen Blanco halblinks etwa 20 Meter vor dem Kasten von Bilbaos Keeper Iraizoz, Cristiano Ronaldo trat natürlich an – und traf wunderschön in das linke obere Eck (2.)!
Dass es wunderschön weiterging, konnte man aber wirklich nicht behaupten. Nachdem sich beide Teams auf eine zuweilen hektische Art und Weise mehr und mehr ins Geschehen tasteten und das Match vornehmlich im Mittelfeld stattfand, konnte sich Bilbao immer weiter in die Offensive kämpfen und mehr Ballbesitz für sich beanspruchen. 20. Minute: Susaeta kommt mit dem Ball in den Strafraum und versucht aus spitzem Winkel, López zu überwinden. Der spanische Torhüter reagiert jedoch blitzschnell, eilt zu Boden und klärt das Leder, das in der langen Ecke einschlagen sollte, stark zur Ecke. Die Königlichen taten sich in der Folge schwer, gute Chancen in vorderster Front zu kreieren, in der Defensive stand man dafür sicher. Die Konsequenz: Bilbao nach einer halben gespielten Stunde mit 60 Prozent Ballbesitz. Doch wenn es für beide mal in die Spitze ging, wurden mit den Möglichkeiten viel zu oft zu schlampig umgegangen. Dazu auch auffallend viele Fehlpässe beziehungsweise Missverständnisse der Akteure.
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Di María gegen die Latte, López pariert stark
In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs erspielten sich beide jedoch noch je zwei gute Chancen. Sami Khedira in der 35. Minute aus zentraler Position und etwa 18 Metern mit einem Versuch, den Iraizoz im Endeffekt aber aufnehmen kann, auf der Gegenseite vier Minuten später (39.) eine strittige Situation im Real-Strafraum: Susaeta mogelt sich in den Gefahrenbereich, will draufhalten, doch Ángel Di María und Xabi Alonso können gemeinsam stören und abwehren. Strittig hierbei, dass Bilbao einen Strafstoß forderte, da Di María den Basken am Knöchel getroffen haben soll. Die Pfeife von Fernando Teixeira Vitienes – ja, richtig gehört: der Skandal-Schiri vom Clásico am 25. Januar 2012 pfiff Madrid heute mal wieder – aber blieb stumm. Wieder auf die andere Seite. Und wieder Di María dran beteiligt. Der Argentinier löst sich nach langem Ball von Ramos stark und überwindet Miguel San José. Die Latte verhindert dann aber das 2:0 (42.). Verhindern tat López abermals vor seinem Kasten, dass Bilbao trifft. 44. Minute: Herrera versucht sich aus der Distanz, doch López kommt mit den Fingerspitzen noch dran und bewahrt seine Mannschaft vor dem Ausgleich. Unterm Strich der erste Durchgang kein Leckerbissen.
Madrid macht den Deckel drauf
Rein in Hälfte zwei. Ob die Fans nun spielerisch mehr geboten bekommen würden? Nicht wirklich. Ein weiterhin umkämpftes Match, in dem auch weiterhin nicht allzu viele hochkarätige Möglichkeiten entstehen sollten – bis zur 69. Spielminute, als natürlich wieder Cristiano Ronaldo für Jubelstimmung auf Seiten der Gäste sorgte. Xabi Alonsos Freistoß aus dem rechten Halbfeld erwischt den Kopf des Portugiesen, nachdem der sich energisch im Sechzehner gegen die baskische Verteidigung durchsetzen konnte, und wenige Momente darauf zappelt die Kugel im Netz. Das 2:0 und zugleich die Vorentscheidung.
Endgültig schien die „Cat in the sack“, wie es Giovanni Trapattoni einst formulierte, nur sechs Minuten später zu sein. 76. Minute: Super Vorbereitung von – wem auch sonst – Ronaldo. Der Argentinier Gonzalo Higuaín kommt von Rechtsaußen in den Strafraum und schließt flach und platziert ins lange Eck – ja, der Sack ist zu! Real legte nun endgültig den Schongang ein, die Hausherren wollten ihren Fans nochmals etwas präsentieren, fanden im Endeffekt aber keine ausreichenden probaten Mittel, um wenigenstens Ergebniskosmetik zu betreiben. 3:0 für Madrid – so darf es gerne auch nach zweimal 90 Minuten gegen Borussia Dortmund stehen. Ach, und kaum ist das Bilbao-Match vorbei, wird schon wieder von dem gesprochen, was das Wichtigste in dieser Saison ist: die Champions League! Doch bevor es soweit ist, misst sich Real am kommenden Sonntag ab 20 Uhr mit Betis Sevilla (live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker)…
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