Spielbericht

2:2 nach 0:2! Real Madrid wendet Blamage gegen Brügge ab

Real Madrid kann in der Champions-League-Gruppenphase auch das zweite Spiel nicht gewinnen. Gegen den FC Brügge beweisen die Königlichen aber immerhin Comeback-Qualitäten. Aus einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit machen sie noch ein 2:2.

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Real Madrid's Brazilian midfielder Casemiro (R) celebrates after scoring during the UEFA Champions league Group A football match between Real Madrid and Club Brugge at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on October 1, 2019. (Photo by OSCAR DEL POZO / AFP) (Photo credit should read OSCAR DEL POZO/AFP/Getty Images)
Casemiro rettete Real einen Punkt – Foto: Oscar del Pozo/AFP/Getty Images

Zidane: „Ein sehr, sehr, sehr wichtiges Spiel“

MADRID. Es sei „ein sehr, sehr, sehr wichtiges Spiel“, hatte Zinédine Zidane am Montag in einem Gespräch mit Journalisten die Wichtigkeit des Champions-League-Duells mit dem FC Brügge betont. Kein Wunder, schließlich war der Auftakt in die Gruppenphase mit der 0:3-Niederlage gegen Paris Saint-Germain gründlich misslungen. Die Ansprache ihres Trainers schienen die Profis von Real Madrid am Dienstagabend aber nicht verinnerlicht zu haben – zumindest in der ersten Halbzeit. Nach einem 0:2-Rückstand sprang immerhin noch ein 2:2 heraus, wenngleich auch das nicht den Ansprüchen der Königlichen entspricht.

Modrić feiert Start-Comeback – Vázquez für Bale

Zinédine Zidane verhalf Luka Modrić gegen die Mannschaft aus Belgien zu seinem Startelf-Comeback. Letztmals von Beginn an mitgewirkt hatte der Kroate Mitte August gegen Celta Vigo. Rechtsaußen vertrat Lucas Vázquez den geschonten Gareth Bale, hinten links agierte einmal mehr Nacho Fernández für Marcelo, der auf der Bank Platz nahm.

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Real wird von Brügge früh geschockt

Real hatte nach dem, was sich in Paris abspielte, einiges gut zu machen – geriet aber schon in der Anfangsphase in Rückstand! Der Underdog hebelte die zuletzt so starke Defensive der Königlichen mit zwei Pässen über die linke Seite aus, woraufhin Emmanuel Bonaventure das runde Leder nach einem Zuspiel im Strafraum über die Linie stocherte (9.). Der Linienrichter signalisierte zunächst eine Abseitsstellung, nach einer Überprüfung durch den Videoassistenten wurde das Tor dann aber doch gegeben.

Club's Emmanuel Bonaventure Dennis celebrates after scoring the 0-1 goal with Club's Krepin Diatta while Real's Raphael Varane shows deception at a game between Belgian soccer team Club Brugge and Spanish club Real Madrid on the second day (out of 6) in the group stage of the UEFA Champions League , Tuesday 01 October 2019 in Madrid, Spain. BELGA PHOTO BRUNO FAHY (Photo credit should read BRUNO FAHY/AFP/Getty Images)
Brügge verpasste Real eine kalte Dusche – Foto: Bruno Fahy/AFP/Getty Images

Modrić-Fehler verursacht nächstes Gegentor

Ein Schockmoment für das weiße Ballett, das den Druck auf den Kontrahenten im Laufe der ersten Halbzeit nach einer kurzen Phase der Verunsicherung erhöhte. Modrić beförderte das Spielgerät knapp neben das Tor (21.), Raphaël Varane platzierte eine Großchance per Kopf zu zentral (28.). Kroos selbst kam zu zwei guten Gelegenheiten: Erst wurde seine Direktabnahme aus der zweiten Reihe abgefälscht (24.), dann verpasste er das lange Eck nach einem Benzema-Zuspiel knapp (36.).

Anstatt mit mindestens einem Ausgleich auf der Anzeigetafel in die Halbzeitpause zu gehen, erwischte es Zidanes Team sogar noch schlimmer. Modrić vertändelte den Ball im Mittelfeld fahrlässig, woraufhin das insgesamt beherzt auftretende Brügge den schnellen Gegenangriff startete und Bonaventure Courtois erneut überwindete (39.). 0:2! Zuhause gegen Brügge!

Club Brugge's players celebrate after Nigerian forward Emmanuel Bonaventure scored a second goal during the UEFA Champions league Group A football match between Real Madrid and Club Brugge at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on October 1, 2019. (Photo by OSCAR DEL POZO / AFP) (Photo credit should read OSCAR DEL POZO/AFP/Getty Images)
Unerwartetes Bild: Brügge jubelt in Madrid – Foto: Oscar del Pozo/AFP/Getty Images

Courtois und Nacho zur Halbzeit ausgewechselt

Die Zuschauer im Estadio Santiago Bernabéu quittierten den Auftritt zum Abpfiff des ersten Durchgangs mit Pfiffen. Zur zweiten Hälfte wechselte Zidane zweimal: Marcelo ersetzte den verletzten Nacho, überraschend kam zudem Ersatzkeeper Alphonse Areola für Thibaut Courtois, der über Schwindel und Magenprobleme klagte.

Ramos trifft zum Anschluss

Das Spiel kannte zu Beginn des zweiten Spielabschnitts praktisch nur eine Richtung: die zum Gehäuse von Brügge. Real übte hohen Druck auf den Gegner aus, agierte mit Wut im Bauch, entsprechend lautstark wurde es auch auf den Rängen des Bernabéu. Nach zehn Minuten dann der erste Jubelschrei: Kapitän Sergio Ramos traf per Kopf zum 1:2 (55.).

MADRID, SPAIN - OCTOBER 01: Sergio Ramos of Real Madrid scores his team's first goal during the UEFA Champions League group A match between Real Madrid and Club Brugge KV at Bernabeu on October 01, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)
Hier köpft Ramos Real zum Anschluss – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Casemiro beschert Real das 2:2

Real verpasste es in der Folge dann jedoch, dran zu bleiben. Die Hausherren fabrizierten nach wie vor zu viele Fehler, Brügge konnte sich derweil öfter aus der eigenen Hälfte befreien. Vinícius Júnior kam nach 67 Minuten für Vázquez in die Partie, blieb auf dem rechten Flügel aber weitestgehend wirkungslos. Real ließ nach, verlor zunehmend Kräfte und die Präzision im eigenen Spiel. Es musste deshalb eine Standardsituation richten.

Nachdem Brügge-Kapitän Ruud Vormer mit einer Gelb-Roten Karte des Platzes verwiesen worden war, köpfte Carlos Casemiro einen Kroos-Freistoß zum 2:2-Ausgleich in die Maschen (85.). Um auch noch den Sieg zu erlangen, hatte Real kaum mehr Zeit. Es blieb bei dem Unentschieden. Die Madrilenen liegen in Gruppe A mit einem von sechs möglichen Zählern nach zwei Partien weiterhin auf dem letzten Platz. Ab 21 Uhr treffen Galatasaray Istanbul (ein Punkt) und Paris Saint-Germain (drei Punkte) aufeinander.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Katastrophal.
Zidane denkt sich einfach so,ja warum tun wir nicht mal einen Vaquez hinein, der kann uns ja weit bringen.
Ok,Spaß beiseite. Einfach eine ka... Partie.
Wieder nur Flanken, Pässe die schlampig sind,freie Räume.Was soll das bitte.
Dann noch der Ronaldo mit der Nummer 17...Dribblings
ES muss was kommen Zidane, egal ob wir erster sind oder nicht...
 
Naja wenigstens schaden ein wenig begrenzt mit ner guten zweiten Hälfte. Vazquez darf nie wieder anfangen. Und Modric ist eine absolute Frechheit was der anbietet. Die lauf Leistung und das Engagement absolut nichts!!wenn man quasi mit einem weniger spielt ist es schwer. Gehört trotzdem alles zum Umbruch dazu.
 
Tja, kommt davon wenn man Bale und James außern vor lässt. LV17 bitte nie, nie wieder für Real Madrid spielen. Hazard war zwar ein Stückchen besser, als in Atletico, aber dennoch unter seinen Möglichkeiten. Zu Thibou....... hab ich einfach keine Worte. Die einzigen die wirklich gut performen sind Case und Kroos und Ramos in der 2ten Halbzeit. So kann es nicht weiter gehen. Zidane muss verstehen, dass man Spieler wie Bale oder James nicht "schonen" sollte.
 
Nein das seh ich schon seit 17/18 aber heute MUSS es jedem aufgefallen sein. Bis auf den einen Schuss sind alle Offensiv Aktionen gescheitert.

Funfact: Zidane sieht das ganz und garnicht so
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Normalerweise kommentiert man nicht unmittelbar nach dem Spiel, da sich diese gefühlte Niederlage erst einmal setzen sollte. Zidane hat heute diesen Sieg und auch noch den restlichen Kredit verspielt. Vazquez sollte allenfalls als Backup in einem solchen Spiel dienen. Vini wird maßlos überschätzt, Modrics Zeit leider vorbei. Hazard benötigt noch zuviel Zeit. Doch warum um Himmels Willen bringt er nicht Jovic anstelle von Vini? Hohe Bälle in den Strafraum und die Brechstange in den letzten Minuten... Doch ohne jemandem im Zentrum zu haben???
 
Ich glaub mit TBO wird das nix mehr bei uns...Er ist dem Druck bei uns mental einfach nicht gewachsen.
 

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