
Real Madrid bleibt in Gruppe D auf Platz zwei
KIEW. Diesmal ist Real Madrid seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Nachdem die Königlichen in der vergangenen Saison im Rahmen der Gruppenphase zweimal gegen Shakhtar Donetsk verloren hatten (2:3, 0:2), konnten sie die Ukrainer am Dienstag erwartungsgemäß bezwingen – und das deutlich. Das Team von Carlo Ancelotti legte im Olympiastadion in Kiew eine unter dem Strich wenig spektakuläre Leistung hin, siegte dank eines Eigentor-Geschenks und zwei genialen Momenten aber klar mit 5:0.
Seinen Job erledigt hat das weiße Ballett damit nicht nur vor dem Hintergrund der Duelle mit Shakhtar in der zurückliegenden Spielzeit, sondern auch nach der vor drei Wochen peinlichen 1:2-Niederlage gegen Sheriff Tiraspol. Real ist nach drei sieglosen Pflichtspielen in Folge in die Erfolgsspur zurückgekehrt, belegt in Gruppe D der Königsklasse trotz einer 1:3-Pleite von Sheriff gegen Inter jedoch weiterhin Rang zwei. Das punktgleiche Tiraspol (je sechs) hat den direkten Vergleich nämlich auf seiner Seite.
Mendy zurück in der Startelf
Ancelotti entschied sich dazu, Ferland Mendy zu dessen Kader-Premiere in dieser Saison auch gleich zu seinem Startelf-Debüt zu verhelfen. Der Franzose wirkte somit erstmals seit Mai in einem Pflichtspiel mit. Vor Thibaut Courtois agierte er mit David Alaba, Éder Militão und Lucas Vázquez in der Abwehr, wofür Nacho Fernández auf der Bank Platz nehmen musste. Luka Modrić, Casemiro und Toni Kroos bildeten das bewährte Mittelfeld, vorne stürmte Karim Benzema mit Rodrygo Goes und Vinícius Júnior.
Donetsk und Real boten sich ein weitestgehend ausgeglichenes Duell, in dem gefährliche Möglichkeiten zunächst allerdings Mangelware waren. Beide Teams spielten risikofrei, das Geschehen spielte sich so zumeist zwischen den beiden Strafräumen und im Mittelfeld ab. Die Merengues ließen es im Angriff unter dem Strich an Kreativität und Spritzigkeit vermissen, insgesamt agierte das Team im Verbund zu statisch, um gegen eine dicht gestaffelte Shakhtar-Defensive Lücken zu reißen und sich in gute Schusspositionen zu bringen.

Eigentor beschert Real Madrid Führung
Im Laufe der ersten Halbzeit probierten es die Gäste aus Spanien daher immer wieder per Distanzschuss, etwa in Person von Kroos (30.) und Benzema (33.). Trotz der Harmlosigkeit im Spiel nach vorne konnte Real mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen – das aber auch nur mit der kräftigen Unterstützung der Hausherren. Vázquez visierte mit einer weiten Hereingabe Benzema im Zentrum an. Den Job des Franzosen erledigte ungewollt dann jedoch Sergiy Kryvtsov. Eine Rettungsaktion des Shakhtar-Kapitäns aus rund 16 Metern missglückte völlig, er beförderte das runde Leder mit dem linken Fuß unglücklich in das eigene Tor (37.).
Ein Geschenk für Real, das vor dem Seitenwechsel noch zu einem sehr guten, letztlich jedoch zu zentral platzierten Benzema-Abschluss kam (42.). Ein etwas schmeichelhafte Führung, wobei die Madrilenen wesentlich mehr Schüsse abgaben als die Ukrainer (15:1). Zu einem direkten Torschuss kam Donetsk überhaupt nicht, Real dafür fünfmal. Diese klare Differenz machte sich allerdings nicht allzu sehr bemerkbar, da viele der Versuche keine Gefahr entfachten.
Vinícius, Vinícius, Rodrygo: Real dreht plötzlich auf
Nach dem Wiederanpfiff machten die Blancos dann plötzlich kurzen Prozess. Drei Tore binnen 20 Minuten! Erst schraubte Vinícius den Spielstand nach einem wunderbaren Modrić-Zuspiel aus kurzer Distanz per Heber in die Höhe (51.), nur wenig später sorgte der brasilianische Linksaußen mit einem starken Solo und gekonnten Abschluss für das nächste Erfolgserlebnis und seinen persönlichen Doppelpack (56.). Keine zehn Minuten später bediente Vinícius dann Landsmann Rodrygo der das Spielgerät im oberen linken Eck zum 4:0 einschlagen ließ (65.).

Benzema sorgt für Schlusspunkt
Weit vor dem Anbruch der Schlussphase war die Begegnung bereits entschieden. Daher reagierte Ancelotti auch und nahm personelle Veränderungen vor. Zunächst feierte auch Marcelo seine Rückkehr, indem er Mendy auf der linken Abwehrseite ersetzte (69.), danach wichen Kroos, Modrić und Rodrygo für Valverde, Camavinga und Asensio (78.) sowie Militão für Jesús Vallejo (87.), der damit ebenso erstmals in der Saison mitmischen durfte. In der Nachspielzeit trug sich nach Hereingabe von Asensio auch Benzema noch in die Torschützenliste ein (90.+1). 5:0! Der Endstand.
Real Madrid nun im Clásico gegen Barça
Auf Real wartet nun eine nicht weniger wichtige Prüfung. Am Sonntag geht es im Camp Nou gegen den FC Barcelona zur Sache – el Clásico (Sonntag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN)! Ob der Positivtrend dort bestätigt wird? Die letzten drei Prestigeduelle gingen zumindest mal alle an Madrid…
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